Valencia 1720
Nach mehreren Wochen auf See haben mein erster Offizier Smith und ich, uns dazu entschieden endlich wieder an Land zu gehen und ein paar ruhigere Stunden zu verbringen, bevor wir wieder die Segel hissen müssen.
Unsere Männer werden ungeduldig, da sie nun länger schon kein Blut mehr getrunken haben und seit wir Bristol Cove verlassen haben, keine Frau mehr gesehen haben. Auch ich habe manchmal das Bedürfnis nach einer Frau, jedoch konnte mir bisher keine, das geben, was ich wirklich brauche. Cariba war für mich eine gelungene Abwechslung, aber auch niemand wo ich sagen würde, dass ich sie nur für mich und für immer haben möchte.Im Gegensatz zu ihr und ihren Meerjungfrauen werfen sich die meisten menschlichen Frauen dem nächst besten Mann vor die Füsse, sobald ich sie wieder verlasse und tun so, als wären sie unschuldslämmmer, wenn ich wieder da bin. Dann gibt es noch die Frauen, die mir treu bleiben, sich jedoch binden möchten, wenn sie einmal zu viel Sex mit mir hatten.
Es ist schwer jemanden zu finden, die mir treu bleibt, nicht langweilig wird und sich nicht binden möchte. Ich bin kein Mann der grossen Gefühle, ich bin ein Mann der sich nimmt was er will, der die Kontrolle behält in allen Lebenslagen und dennoch treue erwartet. Nicht teilt und nicht jede nimmt. Von anfang an wusste ich bei Craiba zudem, dass es nicht halten kann. Sie hat ein Volk zu regieren und ich eine Mannschaft zu befehligen, ausserdem wurde es langweilig immer nur die selbe Bucht zu sehen."Smith, ich werde mit einem der Beiboote an Land gehen. Du passt auf die Hell auf!" Rufe ich ihm quer übers Deck zu, bevor ich in das kleine Boot springe und los ruder. Mittlerweile wird es dunkel und der Abend neigt sich der Nacht entgegen, was es etwas abkühlen lässt. Das Klima in Spanien gefällt mir mit am besten. Nach über 100 Jahren an Deck, weiss man, wie die verschiedensten Orte der Welt sind und wo es einen immer wieder hinzieht.
Während Logan noch immer in Frankreich ist, um seinem Vater zu helfen, Segel ich unter schwarzen Segeln über die 7 Weltmeere.
Erhalte die Legende des unsterblichen unbesiegbaren Captain Grant am Leben. Keine überlebenden, keine Namen.Am Hafen angekommen, binde ich das kleine Beiboot an einem Pfahl vom Steg fest und springe auf die glatten Holzplatten. Lege dem Hafenmeister eine Münze für das Boot hin und mache mich auf den Weg in die Innenstadt. Mein Weg führt mich an mehreren Freudenhäusern vorbei, über den Marktplatz in eine Gasse mit vielen Schenken und Tavernen. Vor einer der vielen Tavernen bleibe ich stehen. Der Duft von Rum und Bier schwebt mir entgegen und läd mich förmlich ein, hinein zu kommen. Als ich die Taverne betrete sehe ich viele bereits betrunkene Männer und bekomme nebenbei die Gespräche der betrunkenen, welche sich lauthals an brüllen, mit. Mit zwei Münzen in der Hand gehe ich zur Theke des Wirts und ordere einen Becher Rum, welcher mir sofort serviert wird. Mit dem Becher in der einen und den Münzen in der anderen Hand lehne ich mich an die Theke und lasse meinen Blick umher schweifen.
In einer Ecke sehe ich eine junge Frau sitzen, mit schwarzen langen Haaren und einem Krug Bier vor der Nase. Da kein Tisch mehr frei ist und ich mich so oder so neben jemand fremdes setzen muss, entscheide ich mich dazu, mich zu ihr zu setzen.Ohne etwas zu sagen lasse ich mich gegenüber von ihr auf den Stuhl fallen und schaue sie an. Die Münzen habe ich währenddessen wieder in meiner Manteltasche verstaut und halte den Becher nun mit beiden Händen fest. Genervt hebt sie ihren Blick, möchte wahrscheinlich etwas sagen, jedoch schliesst sie ihren Mund schnell wieder als sie mir in die Augen sieht. Ihren Blick auf mich gerichtet fühlt es sich an, als würde sie sehen, was für ein Monster sich hinter mir verbirgt. Dieses Gefühl ist mir neu und ich beginne sie mir genauer anzuschauen. Trinke nebenbei meinen Rum.
Ihre braunen Augen werden von einem dunklen, dichten und langem Wimpernkranz umrahmt und die rosigen Lippen schimmern in dem gedämmten Licht des Kamins. Lassen nur erahnen wie weich sie doch sein müssen. „Kann ich Ihnen weiterhelfen?" Fragt sie mich plötzlich und ziemlich unerwartet auf Spanisch, was mich schmunzeln lässt.
Ich trinke noch einen letzten Schluck, bevor ich mich ihr zu Wende und da ich mir ziemlich sicher bin, dass sie kein Englisch spricht, ebenfalls auf Spanisch mit „Ich bin mir noch nicht sicher, ob Sie das können.", wahrheitsgemäß antworte. Fragend sieht sie mich nun an, dennoch sagt sie nichts. Öffnet nicht einmal ihren Mund, weshalb ich beginne zu sprechen „Sie sehen für mich nicht unbedingt nach einer Frau aus, die das will, was ich suche."„Und was suchen Sie genau, wenn ich fragen darf?" Mit solch einer Antwort hatte ich nicht gerechnet. Verwundert schaue ich sie an und schaue in ihre Augen, da sie mein Interesse geweckt hat. Könnte sie mir wirklich geben, was ich brauche? „Eine Frau, der ich nicht zu verstehen geben muss, dass ich auf keinerlei Bindungen aus bin." Antworte ich ihr nun ehrlich, warte ihre Reaktion ab. Innerlich hoffe ich, dass sie sich auf mein Spiel einlassen wird und mir eine Chance gibt. Ihr Blick wechselt von verwundert zu interessiert und endlich öffnen sich ihre vollen Lippen wieder „Und was macht Sie da so sicher?" Fragt sie mich leise. „Frauen wie Ihr sucht doch immer die große Liebe. Ehrenhafter Mann, ein trautes Heim, typisches Klischee." Nach meiner Antwort lacht die Schwarzhaarige vor mir auf und zieht eine Augenbraue in die Höhe. „Gut, dass ich nicht zu dieser Art Frau gehöre. Eventuell in ein paar Jahren, doch nicht jetzt. Wo bleibt denn da der Spaß?" Kontert sie gekonnt und lässt mich etwas sprachlos diese Antwort verdauen.
Ich merke wie sich meine Lippen zu einem dreckigen Grinsen verziehen. Hat diese Frau doch tatsächlich mein Interesse geweckt und holt langsam, aber sicher das Tier in mir hervor „Wenn das so ist. Wären Sie so freundlich mir Ihren Namen zu verraten?" Spreche ich mein Interesse ihr gegenüber in einer Frage aus. Ist es möglich, dass eine Frau wie sie es ist, das selbe begehrt wie ich? Für einen kurzen Moment gerät die bisher so Schlagfertige und Wortgewandte Frau vor mir ins Stocken, beweist mir, dass auch sie eine feminine Seite hat, welche ich liebe zu Kontrollieren. „Sophia Suarez, und Ihrer?" Kommt dennoch ihre Antwort.Jedoch plane ich nicht ihr meinen Namen zu verraten. Niemals würde ich einer fremden, über die ich rein gar nichts weiss verraten, dass ich der berüchtigte Jason Grant bin, den die gesamte Welt kennt, als unbesiegbaren Captain. „Nun..." Während ich rede erhebe ich mich von meinem Platz und legr das Geld für meinen Becher Rum auf den Tisch, beuge mich nah an das Ohr der Schwarzhaarigen Lady und flüstere ihr "Das werden Sie noch früh genug erfahren, Darling", zu. Sprachlos lasse ich die kleine an ihrem Tisch sitzen und schlängel mich zwischen den Betrunkenen in Richtung Ausgang, bevor ich die Taverne in Vampirgeschwindigkeit hinter mir lasse und somit auch die kleine Sophia.
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Jason - Eine Ewigkeit im Kampf
VampireJason Grant eine seit Jahrhunderten bekannte Persönlichkeit lebt sein Leben zwischen Tod, Liebe, Verlust und Magie. Begleitet Jason durch sein bereits mehrere Jahrhunderte andauerndes Leben. Angefangen als Knabe an Deck, hochgearbeitet zum Gefürcht...