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Sie schweigt. Eine unangenehme stille umhüllt mich und ich weiss nicht was ich tun soll. Soll ich sie in meinen Arm ziehen? Oder soll ich ihr die Entscheidung überlassen, was sie will?
Valeria klammert sich an sie und beginnt zu schluchzen, bevor sie auf ihren Vater zu läuft und Sophia stehen lässt. Nun entscheide ich mich doch dazu mich neben sie zu stellen und sofort greift sie nach meinem Arm, sucht halt an mir. Ich ziehe sie ein wenig an mich und stütze sie, wende den Blick erst von Valeria und ihrem Vater ab, als ich Sophias Stimme höre "Ich kann nicht glauben, dass er es wirklich ist" sagt sie leise.
"Ich weiss" antworte ich nur, da ich keine anderen Worte finde, oder sie mir schlichtweg unpassend erscheinen.

Als Valeria sich von ihrem Vater löst lächelt sie Sophia an und läuft langsam auf uns zu. Ihr Vater schaut Sophia an und auch sie kann sich nicht von seinem Blick lösen. Sein Blick wandert kurz zu Sophias Händen, mit denen sie sich an meinem Arm festklammert, woraufhin sie augenblicklich los lässt. In mir entsteht eine Leere und ich will, dass sie mich wieder berührt, jedoch sage ich nichts. Vor ihrem Vater bleibt sie stehen, woraufhin dieser vorsichtig seine Hände an ihre Wangen legt und seine glasigen alten Augen beginnen zu leuchten "Mi princesca" flüstert er leise und sofort beginnt sie unkontrolliert zu schluchzen, ihre Hände legen sich auf seine. "Te eché de menos, papa" teilt sie ihm auf Spanisch mit und klammert sich weinend an seinen Körper. "Ich habe dich auch vermisst Sophia. So unglaublich sehr." Seine Stimme ist brüchig und er streicht durch ihr langes Haar, was ihn zu beruhigen scheint. "¿Cómo conoces a este hombre?" murmelt er leise und schaut über meine Schulter zu Jason. Er will wissen, woher sie mich kennt und ich schlucke schwer, als er mich anschaut. "Das ist eine längere Geschichte. Aber er hat dich gerettet und dafür bin ich ihm unendlich dankbar" antwortet sie ihm und schaut daraufhin über ihre Schulter zu mir. Ein liebevolles Lächeln legt sich auf ihre Lippen und sie steckt mich an. Langsam gehe ich auf die beiden zu und verbeuge mich leicht "Senior Suarez. Es un honor para mi" sage ich und lächle freundlich. "Ich habe ihre Töchter in Valencia kennen gelernt und war sofort von beiden angetan"
Mit gehobener Braue sieht er mich an.
"Ahhh... dann kann ich nur für Sie hoffen, dass Sie dennoch Ihre Hände bei sich halten konnten" seine Stimme klingt vollkommen ernst und ich ertappe mich dabei, wie ich schlucken muss. Hilfesuchend sehe ich Sophia an, die sofort reagiert. "Papa, lass ihn." Sie gibt ihm einen Kuss auf die Wange, woraufhin er zu strahlen beginnt. "Wie wäre es, wenn wir uns irgendwo reinsetzen und ihr mir erzählt, was ich die Jahre verpasst habe in den Leben meiner Töchter."
Zustimmend nicke ich, woraufhin wir gemeinsam auf die letzte Taverne zu steuern und uns einen Platz hinten in einer Ecke suchen.

"Ich gehe unsere Getränke holen" sage ich und lasse den dreien so ein paar Momente, in denen sie sich privat unterhalten können. Schnellen Schrittes laufe ich in Richtung Bar und stelle mich mit ein paar Münzen in der Hand an den Tresen, warte darauf, dass der Wirt zu mir kommt. Es dauert nicht lange, bis ich vier Bier bei ihm bestellt habe, jedoch muss ich auf diese etwas warten.
"Jason!" Eine weibliche Stimme ruft nach mir und ich drehe meinen Kopf ein wenig, nur um sie zu erkennen. Morgana. Meine Augen weiten sich als sie immer näher kommt und mir klar wird, dass es wirklich sie ist. Neben mir kommt sie schliesslich zum stehen und grinst mich an "Ich hab dich schon vermisst, wo warst du so lange?" Sie greift nach dem Kragen meines Hemdes und öffnet ihn ein wenig. Schnell huscht mein Blick zu Sophia, jedoch ist diese im Gespräch mit ihrem Vater und ihrer Schwester vertieft. Noch.
Zur Begrüßung lächle ich Morgana an, entferne ihre Hände jedoch nicht von meinem Oberkörper, da ich nicht will, dass sie Verdacht schöpft. "Ich war lange in Europa und ich schätze du hast deine Ewigkeit bisher in karibischen Gewässern verbracht?" Sie nickt. "Ja, es war langweilig. Keiner ist dir begegnet und ich hab mich gefragt, wo du bist" ich muss schmunzeln. Nachdem ich sie das erste mal auf der Annes Revenge gefickt habe sind noch einige weitere Male dazu gekommen, bis ich sie schliesslich verwandelt habe und ihr einen Ring gegeben habe, mit dem sie ins Tageslicht kann. Die kleine hatte sich als eine gute Freundin mit gewissen Vorzügen etabliert und dennoch will ich nicht, dass Sophia sie bei mir sieht. "Hör zu Mory," ich nenne sie extra bei ihrem Spitznamen, den nur ich und ihr Vater ihr gegenüber nutzen, damit sie merkt, dass es mir ernst ist "ich habe eine Freundin und will nicht, dass sie ein falsches Bild von uns bekommt"
Morganas Blick wandert zu dem Tisch an dem Sophia sitzt und sie nickt. "Ist ok, aber ich will, dass du dich meldest, sobald du kannst und wir da weiter machen, wo wir aufgehört haben" Sie spricht vom Sex. Auch wenn ich eigentlich nicht will Stimme ich nickend zu, denn mittlerweile stehen auch unsere Getränke vor mir. Schnell gebe ich Morgana einen Kuss auf die Schläfe "Pass auf dich auf" sage ich noch, bevor ich die Krüge nehme und zurück zu unserem Tisch laufe.

Jason - Eine Ewigkeit im KampfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt