3 Tage später
Seufzend stehe ich von meinem Tisch auf und schaue durch die bunten Fenster nach draussen, bemerke, dass es bereits dunkel geworden ist. Die letzten Tage habe ich kaum etwas anderes gemacht, als alle möglichen Routen in Karten eingezeichnet und die Hell gesteuert. Kaum ein Wort hat meine Lippen verlassen und auch Sophia macht mein Verhalten zu schaffen. Auch wenn ich sie jede Nacht an mich ziehe und nicht los lasse, da mich sonst erneut Albträume überkommen würden, habe ich es nicht geschafft mit ihr über das ganze zu reden.
Mein Blick schweift übers Deck und sofort entdecke ich sie an der Reling stehend aufs Wasser schauen. Leise laufe ich zu ihr und merke, dass sie zittert, denn der kühle Fahrtwind der Nacht ist heute ziemlich stark. "Du solltest rein kommen" flüstere ich leise und stelle mich neben sie, berühre sie jedoch nicht "Ich will nicht, dass du krank wirst" kurz schaut sie mich an, richtet ihren Blick jedoch recht schnell wieder aufs Wasser. "Und was ist mit dir? Du brauchst ein wenig Ruhe. Den ganzen Tag hier nur zu schuften ohne Pause ist auch nicht schlau" ihre Aussage lässt mich kurz schmunzeln, jedoch kann ich mir kein lachen abringen "Mein Leben als Pirat ist das einzige was ich wirklich liebe, also macht es mir nichts aus. Mir passiert schon nichts" Seufzend stößt sie sich von der Reling ab, bevor sie mich noch kurz anschaut "Ich bin mir ziemlich sicher, dass es nicht das Einzige ist, an dem dir etwas liegt und dass du lieben tust" Nach diesen Worten läuft sie davon und lässt mich stehen.Auch, wenn wir beide uns bewusst sind, dass sie mir nicht egal ist, ist die See und mein Leben als Pirat das, was mich immoment lebendig hält. Ob sich das irgendwann ändert, weiss ich nicht und trotzdem kann ich nicht aufhören an Sophia zu denken und zu grinsen, wenn sie bei mir ist.
Da sie nun weg ist laufe ich nach oben zum Steuer und löse Smith ein wenig ab, der mich lächelnd empfängt. "Du solltest sie nicht so von dir stossen Jason" auch wenn ich meine Augen verdrehe gehe ich dennoch nicht auf seine Worte ein. Stosse ich sie wirklich von mir?
"Ruh dich ein wenig aus. Wenn ich dich brauche, lasse ich schicken" Befehle ich ihm und ohne weitere Worte lässt auch er mich allein. Während unter mir an Deck nur noch ein paar Männer beschäftigt sind und ich das Schiff lenke erstreckt sich um uns herum die dunkle See der Nacht. Dieses Gefühl vom Fahrtwind der um mich wirbelt und meinen Mantel gegen meine Beine schlagen lässt gibt mir immer ein Gefühl von Freiheit und lässt mich wirklich zur Ruhe kommen.Seit drei Stunden stehe ich nun hinterm Steuer und es ist bereits mitten in der Nacht, als ich plötzlich ein Schiff am Horizont entdecke. Schnell hole ich mein Fernrohr hervor und versuche zu erkennen, um wessen Schiff es sich handelt und brauche nicht lange, bis ich weiss, dass es Engländer sind. "Alle Mann an Deck!" Brülle ich laut "Engländer voraus!" Sofort ertönt gegröle und die Männer die noch wach sind laufen unter Deck um den Rest meiner Crew zu wecken, oder ihre Waffen zu holen. Schwungvoll drehe ich das Steuer und lenke uns gerade Wegs auf das Schiff zu, muss grinsen, denn endlich gibt es für meine Männer wieder frisches Blut.
Smith eilt zu mir "Jason, wie sind die Befehle?" Fragt er mich mit einem grinsen auf dem Schiff "Kentert es. Nehmt alles was ihr kriegen könnt. Keine überlebenden" Teile ich ihm mit und sein grinsen wird noch grösser, als ohnehin schon. "Hol Jack, er soll das Steuer übernehmen, sobald ich uns nah genug ran gebracht habe" in Vampirgeschwindigkeit verschwindet er wieder, um meinen Befehl aus zu führen. Unser weg führt uns in tieferes, schnelleres Gewässer und die Wellen schlagen gegen mein Schiff, lassen es leicht wanken.
Dadurch, dass die Black Hell das schnellste existierende Schiff ist, erreichen wir die Engländer recht schnell und von deren Schiff hört man bereits "Piraten! Alle Mann an Deck!"Vor ihnen lenke ich ein, sodass wir recht ruhig neben dem Schiff auf Kurs bleiben und übergebe Jack das Steuer, bevor ich einfach über die Reling springe und mit einem harten Rumps auf an Deck aufkomme. "Verschont niemanden!" Brülle ich laut und lasse meine Augen rot werden. Ein Blick zu meinen Männern zeigt mir, dass auch sie rote Augen haben und dies verdeutlicht mir, dass sie Hunger haben. Schnell schaue ich mich um und entdecke Sophia und Valeria, laufe sofort auf beide zu "Valeria geh in meine Kajüte" sage ich streng und drücke ihr die Schlüssel in die Hand.
"Aber..." will sie mir wiedersprechen und sofort fällt Sophia ihr ins Wort "Geh!" Brüllt sie ihre kleine Schwester an, woraufhin diese die Schlüssel nimmt und etwas genervt in Richtung meiner Kajüte geht. Daraufhin schaut Sophia sich kurz um, bevor sie mich wieder anschaut "Wo sind die Schwerter? Mich wirst du nicht davon abhalten können zu kämpfen" sie grinst mich an, entlockt mir ein Schmunzeln. Statt etwas zu sagen deute ich auf die Treppe nach unten "Such dir aus der Waffenkammer die Waffe aus, mit der du am besten umgehen kannst und Pass bitte auf dich auf" etwas besorgt schaue ich sie an, bevor ich sie an mich ziehe "Wenn du mich brauchst, Ruf so laut du kannst meinen Namen. Ich höre es"
"Werde ich" etwas besorgt lasse ich sie gehen und widme mich den Engländern auf dem anderen Schiff. "Tötet sie alle!" Brülle ich und springe auf das gegnerische Deck, grinse den Mann der mir nun gegenübersteht an und zücke mein Schwert.Sofort verwickeln sich alle in einen Kampf als auch meine Crew auf das Deck des Schiffes der Engländer kommen und Schwerter klirren, Schüsse fallen und hin und wieder fallen Kanonen Schüsse, welche Löcher in das Schiff von ihnen ballern. "Was zum Teufel seid ihr?" Hinter mir ertönt eine dunkle männliche Stimme. Als ich mich drehe erkenne ich einen erschöpften Mann der um die 30 sein muss. Seine langen braunen Haaren hängen ihm ins Gesicht, ganz nass durch Schweiss und Salzwasser. "Der tot" antworte ich ihm grinsend, bevor ich aggressiv und schnell angreife. Schwerfällig weicht er meinen Schlägen aus, bis ich ihn letztendlich am Oberschenkel treffe und aus dem Konzept bringe. Ich nutze meine Chance, gehe auf ihn zu, bevor ich ihm mein Schwert ins Herz Ramme und er leblos zu Boden sackt.
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"Captain?" Giulio kommt mit den letzten Überlebenden des englischen Schiffes auf mich zu. Unter den 13 Personen befinden sich drei Kinder und eine junge Frau mit blonden Haaren, welche meine Aufmerksamkeit erlangt. Während hinter den beiden die restlichen erbeuteten schätze vom anderen Schiff auf meins getragen werden, zittern sie wie verrückt. Ihre Kleidung ist Blut befleckt und verängstigt Knien sie in einer Reihe vor mir und meinen Männern.
Der Blick auf die Blondine lässt mich nur noch aggressiver werden und sofort hole ich mein Messer hervor, laufe auf sie zu. Grob packe ich in ihre Haare und ziehe sie auf die Beine. Ihr schluchzen wird lauter und ihre Hände Krallen sich um meine, versuchen meinen Griff zu lockern, was mich nur noch mehr grinsen lässt. "Bitte" fleht sie mich weinend an und schaut äusserst verängstigt in meine roten Augen. "Warum sollte ich dich leben lassen?" Ihr aussehen erinnert mich an Amalia und ich Frage mich, wieso sie leben sollte, wenn mir meine Liebe durch Flammen genommen wurden. Eine unschuldige Frau die mit mir eine Ewigkeit haben wollte. Eine wunderschöne Ewigkeit. Grinsend platziere ich mein Messer an ihrem Hals, bevor ich ihn aufschlitze. Ihr Blut quillt sofort heraus und ihre Augen nehmen den Toten Ausdruck an, den ich so liebe. Zufrieden schmeisse ich sie förmlich weg und trete zurück, schaue Giulio an "Captain?" Fragt er erneut. "Ich hab doch gesagt, keine überlebenden" knurre ich.Er schluckt "auch die drei?" Er deutet unsicher auf die Kinder und in seinen Augen erkenne ich Mitleid. "Auch die" antworte ich ihm dennoch im strengem Ton. "Nein!" Ertönt Sophias Stimme plötzlich laut und sie läuft auf die Kinder zu, stellt sich schützend vor sie. Kurz schaut sie zu ihnen, wie sie sich an ihre Beine klammern und lächelt sanft, bevor sie mich wieder anschaut. "Sophia geh beiseite" knurre ich sie an und gehe einen Schritt auf sie zu. Ihr Schwert hat sie auf mich gerichtet und alle Blicke liegen auf uns "Keine überlebenden heisst keine überlebenden"
"Aber es sind Kinder. Sie sind unschuldig verdammt! Sie haben niemandem hier etwas getan" brüllt sie mich an woraufhin die Kinder zusammen zucken. "Selbst der, der sie dir gebracht hat-", sie zeigt auf Giulio "-will sie nicht töten. Wie kannst du es wagen nur daran zu denken so tief zu sinken?" Ihre Stimme wird leiser und mein Blick wandert zu den drei am Boden kauernden. Soll ich wirklich? Ich seufze "Bring sie runter zu Joe" sage ich daraufhin zu Sophia "Ich tue ihnen nichts"Dies lässt sie sich nicht zweimal sagen und gemeinsam mit den Kindern läuft sie unters Deck "Tötet den Rest" sage ich noch und kurz darauf versenken sich die Zähne meiner Männer im Fleisch der Engländer und trinken sie Blutleer. Es dauert nicht lange, bis die Leichname über Bord geworfen werden und mit einem lauten Platsch im Wasser aufkommen. Da ich aus den versauten Sachen raus will laufe ich auf meine Kajüte zu und klopfe an die Türe, damit Valeria aufmacht. Um ihr zu versichern dass es auch wirklich ich bin füge ich noch "Ich bins Prinzessin" hinzu und lehne mich in den hölzernen Türrahmen. Sie öffnet die Türe und schaut mich von oben bis unten an "Ist alles vorbei?" Fragt sie mich, woraufhin ich nicke "Ja, Sophia ist unten bei Joe. 3 Kinder sind bei ihnen" Teile ich ihr mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen mit, bevor ich an ihr vorbei gehe. "Du kannst hier bleiben, oder zu ihnen gehen. Deine Entscheidung"
Sie entscheidet sich für zweiteres und lässt mich wenige Sekunden später allein. Augenblicklich ziehe ich mir die mit Blut getränkten Sachen aus und wasche mir mit einem Lappen das restliche Blut von meinem nackten Körper.
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Jason - Eine Ewigkeit im Kampf
VampireJason Grant eine seit Jahrhunderten bekannte Persönlichkeit lebt sein Leben zwischen Tod, Liebe, Verlust und Magie. Begleitet Jason durch sein bereits mehrere Jahrhunderte andauerndes Leben. Angefangen als Knabe an Deck, hochgearbeitet zum Gefürcht...