Januar, 1742
"Alle Mann an Deck!", brüllt Smith einmal quer übers Deck. Dabei spritzt Spucke aus seinem Mund, was jedem der hier anwesenden reichlich egal ist.
Sein Gesicht ist gerötet und verzerrt. Unser Blutdurst ist geweckt und das Schiff, welches sich unweit von uns entfernt auf unseren Angriff vorbereitet hat diesen Durst nur noch angefacht.Grinsend lege ich meine Hand auf den Knauf meines Schwertes, welches an meiner Seite in der Scheide steckt. Das Metall ist dank des kühlen Winters mit welchem dieser Januar einhergeht kalt und kühlt meine warme Hand ein wenig.
Ich beobachte wie sich das Deck mit meinen Männern füllt und alle nach ihren Waffen greifen. Kanonen werden vorbereitet und die letzten Messer gewetzt. Selbst Joe hat sich in den letzten Monaten kaum einen Kampf entgehen lassen, denn seit dem wir keine Frauen mehr an Bord haben ist unser Gewissen verschwunden. Es existiert keine Angst vor Verlusten. Das einzige was existiert ist die Gier nach Macht und Reichtum.Logan und ich errichten ein Imperium, welches auch in hunderten von Jahren die Menschen lehren wird sich zu fürchten. Vor uns und unserer Macht.
Mein Ziel ist es eine große unbesiegbare Flotte aufzustellen, die unter meinem Kommando weiterhin die Weltmeere beherrscht. Niemand, wirklich absolut niemand überlebt eine Reise übers Wasser ohne mein Einverständnis.
Nachdem ich mich vor eineinhalb Jahren mit meinem Bruder in Amerika getroffen habe, haben wir uns einen Plan ausgedacht, der seit dem in die Tat umgesetzt wird. Keine Ablenkungen durch irgendwelche Gefühle die nur zu Problemen werden. Lediglich die Pure Macht und der Vorteil der Angst und des Schreckens den wir verbreiten.
Er weiterhin an Land und ich weiterhin auf See.Joe schwingt seinen schweren Hammer in Kreisen durch die Luft, was ein angsteinflößendes Zischen erstehen lässt, jedes mal wenn der große Steinkopf die Luft durchschneidet. Ich grinse ihn an und mit einem teuflischen Glänzen in den Augen erwidert er diese Geste, während Smith die Hell zu unserem Gegner steuert.
Der Wind ist günstig, sodass das schnellste existierende Schiff zeigen kann, was es drauf hat und die Männer vor uns keine Chance auf ein Entkommen haben. Sie müssen sich wohl oder übel diesem Kampf stellen, was bedeutet, dass sie alle durch uns sterben werden."Keine Überlebenden Männer!", brülle ich über das Deck, woraufhin meine Crew beginnt zustimmend zu grölen. "Ihr wisst, wie ihr mit ungeladenen Gästen umgeht!"
Dass ich mit dieser Aussage auf das weibliche Geschlecht anspiele ist uns allen bewusst. Seit diese Frau in Valencia geblieben ist, ohne auch nur nach meiner Rückkehr zu fragen weiß ich, dass man ihnen nicht zu viele Freiheiten einräumen sollte. Sie sind gut genug um benutzt zu werden, wie ich es will, aber das wars dann auch.Sobald wir nah genug sind, dass ich das Schiff in Augenschein nehmen kann lächle ich.
"Richtet so wenig Schaden wie möglich an, das Schiff behalten wir!", teile ich def Crew noch mit, ehe ich wieder zu Smith sehe. "Du weisst was du zu tun hast?"
Er nickt. "Ich suche mir einen aus und lasse ihn am leben", sagt er, woraufhin ich lächle und ihm ein anerkennendes Nicken schenke. "Enttäusch mich nicht Smith."
"Werde ich nicht Captain." Er wendet die Hell, sodass wir alle mit einem einfachen Sprung brüllend auf das andere Deck kommen und ein blutiger Kampf beginnt, ohne dass ich noch etwas sagen muss.
Grinsend sehe ich mich um und entscheide mich dazu mir den Captain vorzunehmen, denn ein Captain hat natürlich die Ehre verdient von mir persönlich getötet zu werden.
Mit großen schweren Schritten schreite ich über das Deck und niemand wagt es sich mir auch nur in die Quere zu stellen und wenn einer doch so dumm sein sollte, würde ich nicht zögern und ihn mit einem kurzen Schlag enthaupten.
"Captain!", rufe ich dem Mann grinsend zu, als ich am unteren Ende der Treppe angekommen bin, die zum Steuer führt. Er mustert mich kurz und zückt daraufhin sein Schwert, während ich zu ihm gehe und mein Schwert immernoch an meiner Seite ruht. "Wer seid ihr und was wollt ihr!", ruft er und richtet seine Klinge in meine Richtung.
Ich grinse und lehne mich gegen die Rehling. Mir entgeht nicht, dass er zittert.
"Ich bin mir ziemlich sicher, dass ihr wisst, wer ich bin", sage ich. Kurz mustere ich mit Desinteresse meine Fingernägel, was mich grinsen lässt.
"Ihr könnt nicht er sein!"
Ich sehe auf und mustere den Mann etwas genauer. Durch seine schwarzen Haare gehen einige graue Strähnen und sein Gesicht wird von einem mittellangen, unordentlichen Bart umrahmt. Seinen schwarzen langen Ledermantel ziert eine kleine britische Flagge, über der eine goldene Krone ist. "Ihr seid ein Freibeuter unter dem Schutz der Englischen Krone", spreche ich meine Erkenntnis aus.
Er nickt gezwungenermaßen. "Ganz genau und selbst ihr müsstet wissen, dass dieser Angriff als ein Kriegsakt gewertet wird."
Ich schnaube amüsiert und lege meine Hand auf den Griff meines Schwertes. "Captain, ihr denkt doch nicht etwa, dass ich mich dadurch einschüchtern lasse?" Ich grinse. "Ich bin Jason Grant, gebürtiger Engländer und zufällig Freund der Königsfamilie. Sie fürchten sich vor mir und wissen, dass ich mache, was ich möchte." Ich zwinkere ihm zu. "Und was ich möchte ist dieses Schiff, jedoch ohne seine Crew."
Meine Augen werden rot, als ich mein Schwert zücke und ein Kampf beginnt. Für einen kurzen Moment hat der Anblick meiner roten Augen den Captain erschrocken und irritiert, jedoch hat er sich schnell wieder gefangen, sodass er nun ein paar meiner Schläge pariert. Als ich jedoch ein wenig mehr Kraft anwende treffe ich seinen rechten Oberarm. Er keucht schmerzlich und hält sich kurz an der Reling fest, als mir der Duft seines Blutes in die Nase fliegt und meine Wut nur noch mehr beflügelt.
Knurrend greife ich erneut an, während der Captain echzt. Seine Männer gehen reihenweise an Deck zu Boden, was ich am Geruch erkenne. Tod und Blut.
Das gesamte Schiff liegt in einer solchen Duftwolke.Ein dumpfer Aufprall lenkt uns beide kurz ab und wir sehen zum Deck. Joe hat gerade seinen Hammer mit voller Wucht auf den Oberkörper eines Mannes sausen lassen, der mit einem knacken vollkommen zertrümmert würde.
Erschrocken schnappt der Captain mir gegenüber nach Luft, als Joe den Hammer heraus zieht und aus dem Teller großen Loch im Oberkörper des Toten gedärme quillen.
Die Reaktion des Captains kommt mir zu gute, denn grinsend lasse ich das Schwert sinken. "Ihr kanntet diesen Mann näher." Ich mustere den Mann, der mich nun mit glänzenden Augen ansieht. "Und er hat euch etwas bedeutet."
Das Schweigen des Mannes ist Antwort genug, um eine Antwort auf meine unausgesprochene Frage zu finden. "Dieser Mann war euer Sohn", stelle ich mit einem süffisanten Grinsen fest. "Und nun ist nicht mehr von ihm über als ein Haufen Gedärme."
Brüllend will der Captain in blinder Wut auf mich los gehen, jedoch ramme ich ihm das Schwert in den Bauch, weshalb er inne hält. Ein schriller Schrei ertönt und Tränen rennen dem Mann über die Wangen. Als er sein Schwert fallen lässt sehe ich in die Richtung aus der der Schrei gekommen ist. "Vater!", ruft eine junge Frau und rennt auf mich und den Captain zu. Auch der Mann an meinem Schwert sieht zu ihr, versucht sie vom näher kommen abzuhalten, jedoch hört sie sein nicht nicht und hastet die Treppe hoch.
Ich ziehe mein Schwert aus dem Oberkörper des Mannes, woraufhin dieser zu Boden geht und beobachte das Mädchen, wie sie zu ihm stürzt.
Sie greift nach seinem Gesicht. "Vater!", ruft die schwarzhaarige, deren Gesicht dem ihres Vaters ziemlich ähnlich kommt. Seufzend schlägt sie gegen seine Wange, weshalb er sie anblinzelt.
Seine Hand hebt sich langsam und sofort greift sie nach dieser, drückt sie weinend. "Ich liebe dich", flüstert er, wobei ihm Blut aus dem Mund kommt.
"Ich dich auch Vater. Bleib bei mir! Bitte", schluchzt sie. Sie scheint mich vollkommen auszublenden und erst als der Kopf ihres Vaters leblos zur Seite kippt sieht sie mich an. "Monster!", brüllt sie. "Ihr seid ein Monster!"
Sie steht auf und ich beginne zu grinsen. Ich nicke. "Das stimmt und wir beide werden viel Spass miteinander haben kleine. Meine Männer werden sich auch freuen." Mit einem einfachen Hieb schlage ich sie bewusstlos, woraufhin sie umkippt und mit dem Kopf auf dem Holz aufschlägt, was ihr eine kleine Platzwunde verschafft. Genüsslich atme ich den Duft ihres Blutes ein und greife nach ihren Händen. An diesen ziehe ich sie über das Deck, ignoriere dabei, dass sie immer wieder irgendwo geknallt und gehe zu meinen Männern, die noch ein paar Männer vor sich knien haben. Smith mustert sie, während ich das Mädchen einfach vor Joes Füßen fallen lasse. "Nehm sie gleich mit", teile ich ihm mit.Kurz mustert er das Mädchen und runzelt die Stirn, sagt jedoch klugerweise nichts und nickt stattdessen nur.
"Wen nimmst du?", frage ich nun an Smith gewandt, woraufhin dieser einen weiteren kurzen Blick auf die Auswahl wirft und dann auf einen etwas kräftigeren Mann deutet, der ziemlich stark verwundet ist. Seine Augen sind blau und mit blut verkrustet. Das eine Auge hat er geschlossen, da es angeschwollen ist und das andere schimmert weiß, was mich darauf schließen lässt, dass er auf diesem erblindet ist. "Nehmt ihm auch das andere", sage ich, deute dabei auf mein Auge. "Es reicht schliesslich, wenn er meine Worte und Männer beschreiben kann, aber mich nicht."
Grinsend nickt Smith, ehe er den Männern ein Zeichen gibt und diese ihre Zähne in den Hälsen der Männer versenken. Smith selbst nimmz dem ausgewählten mit einem dreckigen Messer sein zweites Augenlicht, was ihn vor Schmerzen schreien lässt.
Während Joe das bewusstlose Mädchen auf die Hell bringt, lasse ich zwei Männer auf dem neuen Schiff zurück, damit sie die Leichen loswerden und es nach brauchbaren Dingen durchsuchen können.Smith selbst bringt den Mann mit auf die Hell der irgendwo zwischen Bewusstsein und Bewusstlosigkeit hin und her driftet.
"Bringt ihn runter, bis er stark genug ist, um zu überleben. Wir brauchen schliesslich jemanden der erzählt was passiert ist." Mit einer einfachen Handbewegung meinerseits setzen sich die Männer in Bewegung und ziehen den Mann unters Deck. Ich selbst gehe zu Joe und dem Mädchen. "Fessel sie auf meinen Tisch, ich will ein wenig Spaß mit ihr haben, bevor ihr sie haben könnt."
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Jason - Eine Ewigkeit im Kampf
VampireJason Grant eine seit Jahrhunderten bekannte Persönlichkeit lebt sein Leben zwischen Tod, Liebe, Verlust und Magie. Begleitet Jason durch sein bereits mehrere Jahrhunderte andauerndes Leben. Angefangen als Knabe an Deck, hochgearbeitet zum Gefürcht...