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Valencia, Sommer 1724

Müde schaue ich zu Smith der in der Tür zu meiner Kajüte steht "Jason es ist so weit. Wir sind zurück" sagt er und erst jetzt verändert sich meine Stimmung ein wenig. Sie wird besser. Seit Wochen habe ich nicht mehr richtig geschlafen und in den letzten zweieinhalb Monaten ist mir ganz besonders klar geworden, wie sehr ich Sophia doch brauche. "Danke Smith" sage ich, woraufhin er mich wieder allein lässt. Fast täglich muss ich mich hinlegen und ein wenig Schlaf nachholen, welcher mir in den Nächten durch Albträume verwehrt wird, so auch heute.
Ich beginne damit mich aufzurappeln und laufe zu meiner Kommode um mir etwas zum anziehen zu nehmen. Noch immer sind Sophias Fächer leer und ich warte nur darauf sie endlich wieder mit ihren Sachen füllen zu können. Ich seufze laut und greife nach einem Whisky Glas und befülle es mit Blut und der goldenen Flüssigkeit. In einem Zug trinke ich es leer und stelle es wieder weg, bevor ich mir vom Tisch was zu essen nehme.

Wie jeden Tag, seit Sophia nicht bei mir ist, fühlt diese Kajüte sich leer und viel zu gross an. Da mein Hunger nicht sonderlich gross ist verlasse ich bereits nach wenigen Minuten meine Kajüte und zum ersten mal seit langem bildet sich ein kleines lächeln auf meinen Lippen, als ich das spanische Festland sehe. Bald bist du wieder bei mir.
Die Gedanken an Sophia wurden von Tag zu Tag mehr und es ist nicht selten vorgekommen, dass ich mit einem harten Schwanz aufgewacht bin und mich morgens erst einmal um meine Lust kümmern musste. Ich hasse es noch immer, mir selbst einen runter zu holen, vor allem jetzt wo ich weiss, wie unglaublich Sophias und mein Sex ist. "Setzt die Segel auf volle Höhe! Ich will so schnell wie möglich anlegen" sofort beginnen meine Männer ihre Arbeit und führen meine Befehle aus. Schnell ist das Segel auf voller Höhe und wir nehmen an Fahrt auf, woraufhin Valencia's Lichter immer klarer werden und auch die Häuser zu erkennen sind. Hinter uns beginnt die Sonne bereits unterzugehen und taucht den Himmel in ein wunderschönes rot, welches mich zum einen an Blut und zum anderen an die Unterwäsche erinnert, welche ich Sophia damals geschenkt habe.

Es dauert nicht lange bis wir endlich anlegen und sofort springe ich von Bord, kann es kaum erwarten Sophia wieder zu sehen. Um mich herum herscht noch immer reges treiben und ich nehme an, dass heute Markt war und deshalb die Leute im Hafen mit ihren voll gepackten Körben rum laufen. "Wie lang bleiben wir Jason?" Smiths Stimme lässt mich mich umdrehen und ich zucke mit den Schultern, da ich es noch nicht weiss. "Füllt schon mal die Vorräte auf. Ich entscheide spontan, wann wir ablegen"
Leise höre ich jemanden meinen Namen rufen, weshalb ich mich umdrehe und versuche heraus zu finden, woher es kommt. Als ich Valeria sehe, die versucht auf mich zu zu laufen winke ich kurz bei Smith ab und laufe auf sie zu, fange sie auf und drücke sie nah an mich. "Was ist los?" Frage ich Sie besorgt und merke, wie mich Angst überkommt, dass etwas mit Sophia ist, denn so wie sie guckt, weiss ich, das etwas ganz und gar nicht stimmt.

Sie beginnt bitterlich an meine Brust zu weinen und hält sich an mir fest "Sie stirbt" sie zittert. "Ich hab nur noch sie Jason. Sie darf nicht sterben"
Ein kalter Schauer läuft meinen Rücken herunter und unwillkürlich spannen sich alle meine Muskeln an. "Was?" Frage ich perplex und schaue sie besorgt an. Kann keine anderen Worte hervor bringen. Wenn das wirklich war sein sollte, weiss ich nicht, was ich tue, wenn ich sie verliere. Ich kann sie einfach nicht verlieren. "Das Fieber.....so viele sind schon tot und sie hat sich angesteckt." Traurig sieht sie mich an und wischt sich über ihr Gesicht. "Sie blutet viel und behält nichts bei sich. Sie ist total blass und hat nur noch Schmerzen. Und ich konnte nur zusehen und nichts tun. Jeder ist nach spätestens sieben Tagen tot gewesen und sie....sie..." Ich merke wie sie die Kraft verlässt und sie beinahe zu Boden fällt, würde ich sie nicht halten. Meine Beine machen sich selbstständig und ich hebe sie auf meinen Arm, trage sie vom Hafen weg in Richtung der kleinen Gassen "halt dich fest" flüstere ich, als es leerer wird und laufe in Vampirgeschwindigkeit los. Schnell stoppe ich vor dem Haus in dem sie wohnen, welches noch immer aussieht wie vor 4 Jahren und sofort schwebt mir der Geruch von tot und Verwesung entgegen. "Bring mich zu ihr"

Jason - Eine Ewigkeit im KampfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt