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Müde gähne ich und Strecke mich, als ich meine Kajüte verlasse. Heute ist der Tag unserer Abreise und Valeria muss sich entscheiden, ob sie bleiben möchte, oder nicht.
Noch schläft Sophia in meinem Bett und zum ersten mal seit langem habe ich nicht sonderlich gut geschlafen. Albträume die mich in die Zeit mit Amalia zurück versetzt haben, haben mich wieder heimgesucht, obwohl Sophia sie irgendwie von mir fern hält. Dank der Albträume liegt nun die Müdigkeit in meinen Knochen und ich bin mir nicht sicher, ob ich mich wirklich den ganzen Tag oder die ganze kommende Nacht aufs steuern konzentrieren könnte.

"Guten Morgen" begrüßt Smith mich und lächelt mich an. Ich drehe mich ein wenig ihm zu und lächle ebenfalls, brumme jedoch nur "morgen" als Antwort.
"Schlecht geschlafen?" Skeptisch sieht er mich an und ich weiss, dass er mir meinen schlechten Schlaf und dementsprechend meine Laune anmerkt. Ich nicke "Albträume"
Sein Gesicht erhellt sich und er weiss sofort, von was für Albträumen ich spreche. "Ich dachte sie sind weg, wenn Sophia bei dir ist" als Antwort zucke ich lediglich mit den Schultern, da ich nicht weiss, was ich antworten soll. "Hast du mit ihr darüber gesprochen?"
"Nein und dazu wird es nicht in naher Zukunft kommen. Es gibt Dinge mit denen ich sie nicht belasten will. Sie hat genug eigene Probleme, mit denen sie umgehen muss" mein Blick wandert zu meiner Kajüte die immernoch geschlossen ist, weshalb ich mich vorerst von Smith verabschiede. "Guck, dass alle wieder da sind. Ich will pünktlich los" sage ich ihm noch schnell und laufe dann weiter.

Als ich die Kajüte wieder betrete sehe ich, dass Sophia noch immer schläft, weshalb ich mich neben sie lege. Ich beginne sie vorsichtig wach zu küssen und flüstere ein "Guten Morgen" an ihre Schläfe. Langsam öffnet sie ihre Augen und blinzelt verschlafen, lächelt jedoch als sie mich erkennt "Morgen" sagt sie. Ihre Hand wandert an meine Wange und ihr Blick auf die dunklen Ringe unter meinen Augen "Alles okay? Du siehst müde aus" Auch wenn ich vor ihr offener bin als je zuvor, Spanne ich mich automatisch an. "Wenn du möchtest kannst du auch hier bleiben, wenn wir nochmal zu meinem Vater gehen, und dich solange noch etwas ausruhen"
Kurz zögere ich, seufze jedoch und nicke langsam "Versprich mir, dass ihr aufpasst und nehmt Waffen mit. Nur für den Notfall" ich schmiege mich ein wenig in ihre Hand und schliesse die Augen "Ich will nicht, dass euch was passiert" Ein wenig drehe ich mich und platziere einen sanften Kuss in ihrer Handfläche, bevor ich meine Augen wieder öffne.
"Sicher. Wir sind spätestens heute Abend wieder zurück und so habt ihr Männer auch mal wieder etwas Zeit ohne uns Weiber" ich muss lachen durch ihre Worte, jedoch entscheide ich mich dazu, mein Bett erst später zu verlassen. Während sie sich anzieht, ziehe ich mich wieder aus und lege mich zurück in mein Bett, um ein wenig Schlaf nach zu holen, in der Hoffnung, dass die Albträume weg bleiben. Mit einem letzten Kuss verabschiedet Sophia sich von mir und mit einem mulmigen Gefühl lasse ich sie gehen, denn vorallem hier in Tortuga kann Alles passieren und ich Sorge mich bereits um sie, als nur die Türe zu geht.

Seufzend reibe ich mir mit dem Handballen über die Augen und strecke mich im Bett, sodass meine Füsse kurz unter der Decke hervor kommen. Müde Rolle ich mich zur Seite und schaue auf die leere Bettseite, wo normalerweise Sophia liegt und merke, dass ich sie bereits vermisse. Was mache ich nur, wenn sie mal nicht mit mir kommen möchte? Da mich diese Gedanken nur noch länger wach halten würden, schiebe ich sie von mir und schliesse die Augen. Es dauert eine Weile bis ich wirklich zur Ruhe komme und merke wie die Ruhe mich überkommt, mich langsam in einen sanften Schlaf wiegt.

Ich weiss nicht wie lange ich geschlafen habe, als Valerias Stimme mich unsanft weckt. Verschlafen öffne ich die Augen und erst nach zwei Minuten kommt sie ausser Atem in meine Kajüte rein. Mein Vampirgehör hat mich aus dem Schlaf gerissen und bereits vor dem Schiff hat sie nach mir gerufen. "Was ist los Prinzessin?" Frage ich sie müde und unterdrücke ein Gähnen.
Sie sieht mich panisch an und Tränen laufen über ihre Wangen, während sie "Sophia...Papa...er" stammelt. "Komm mal her Val" ich klopfe neben mich auf mein Bett und schaue sie an. Da ich nackt bin will ich nicht aufstehen und von hier kann ich sie besser verstehen. Als sie sich neben mich setzt, sehe ich wie sehr sie zittert und ich zögere nicht, ziehe sie an mich. "Was ist passiert? Versuch dich zu beruhigen"
Mehrmals beginnt sie tief durch zu atmen, um sich zu beruhigen, bevor sie mich wieder anschaut und zu sprechen beginnt. "Du... du musst zu ihr... Vater... er ist... er wurde... so viel Blut." Sie schaut mich verzweifelt an, jedoch verstehe ich auch so, dass irgendwas mit ihrem Vater passiert sein muss. Ich nicke und stehe auf, sammle so schnell ich kann meine Sachen zusammen und hoffe, dass ich schnell genug bin und sie mich nicht unbedingt anstarrt. Sophia würde das bestimmt nicht sonderlich gefallen.

Jason - Eine Ewigkeit im KampfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt