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Gemeinsam mit Smith und Joe stehe ich an Deck meines Schiffes, während Jack und Sophia es steuern.
Valeria sitzt nahe der Reling und beobachtet den Seegang, geniesst dabei die Sonnenstrahlen der Karibik die unsere tote Haut wärmen und bräunen.
Joe schlägt mir auf die Schulter und kaum sehe ich wieder zu ihm spüre ich erneut Valerias Blick, der sich förmlich in meinen Körper bohrt. Mir ist definitiv nicht entgangen, dass sie mich seit mehreren Wochen immer wieder ansieht und Sehnsucht in ihrem Blick liegt. Besonders, wenn sie mich und Sophia gemeinsam sieht erkenne ich die Sehnsucht und vorallem den Schmerz.
"Was ist los?", frage ich Joe, da er mir nicht grundlos auf die Schulter schlägt. Er lacht und schüttelt amüsiert den Kopf. "Bist du mal wieder mit den Gedanken im Bett mit deiner Frau?", fragt er. "Oder wieso sprichst du nicht mit uns und bist so abwesend Jason?" Er mustert mich eindringlich und da mir keine andere Antwort einfällt zucke ich mit den Schultern. "Kann man mir nicht verübeln."
Smith lacht. "Nein, den Sex nicht. Aber definitiv die Geräusche die ihr von euch gebt und die ich hören muss. Scheisse man ihr beiden seit krank." Ich grinse ihn an, denn das ist eigentlich nichts neues. Meine gesamte Crew weiss, was für Vorlieben ich habe und dass ich gerne Mal sehr weit beim Sex gehe. Schliesslich mussten sie schon Frauenleichen beseitigen, die ich nach dem Sex hinterlassen habe. Während die beiden wieder in ein Gespräch einsteigen sehe ich erneut zu Valeria. Diesesmal schafft sie es nicht schnell genug weg zu sehen und mein Blick trifft ihren. Sie lächelt scheu und ich erwidere das Lächeln kurz, bevor sie abrupt aufsteht und zu ihrer Kajüte läuft. Kurz darauf schliesst sich die Türe und sie ist verschwunden.
"Komme gleich wieder", murmle ich leise, was keiner der beiden wirklich wahr zu nehmen scheint und gehe ebenfalls zu Valerias Kajüte. Dort klopfe ich vorsichtig an die Türe und sage ihren Namen, jedoch kommt keine Reaktion. Da es mein Schiff ist trete ich dennoch ein, auch wenn sie mir keine Erlaubnis gegeben hat und finde sie auf dem Rücken liegend im Bett vor. Sie hat sich einen Arm übers Gesicht gelegt und mir entgeht ihre abgehackte Atmung nicht, die darauf schließen lässt, dass sie weint.
Langsam gehe ich auf sie zu. "Valeria", sage ich nocheinmal, jedoch leiser und vorsichtiger. Ich will endlich ihre Aufmerksamkeit bekommen, denn ich weiss, dass ihr meine Anwesenheit nicht entgangen ist.

Langsam hebt sie ihren Arm von ihrem Gesicht und wischt sich dabei zwei einzelne Tränen weg.
Sie sieht mir in die Augen und ich kann klar und deutlich erkennen, dass ihre gerötet und glasig sind.
"Was ist?", fragt sie kühl.
"Darf ich mich setzen?", frage ich sie daraufhin und deute neben sie aufs Bett. Auch wenn dies mein Schiff ist will ich den Bogen nicht überspannen. Ich bin schon ohne ihre Erlaubnis herein gekommen, da muss ich ihr nicht auch noch nahe kommen, wenn sie das eigentlich nicht will. Zu meiner Erleichterung nickt sie kurz und knapp.
Ich zögere nicht lange und setze mich neben sie auf die Matratze, woraufhin diese ein wenig einsinkt und Valeria sich umsetzen muss, um nicht förmlich auf meinen Schoss zu rutschen.
Wir schweigen beide, während ich sie mustere und sie zur Türe starrt. Mir ist bewusst, wie sehr sie versucht zu vermeiden mich anzusehen und auch ich tue nichts, was sie drängen könnte. Erst nach einer weile atmet sie hörbar laut aus.
"Was willst du von mir?", fragt sie und sieht mich dennoch nicht an. Überrascht über ihre direkte Art mustere ich sie schmunzelnd, bevor ich schliesslich leise lache.
"

Ich sehe wie du mich anschaust Valeria. Mittlerweile weiss ich, wie eine Frau guckt, die ihr Herz verloren hat", sage ich und mein Blick bohrt sich förmlich in sie. Noch immer schaut sie mich nicht an und versucht auszuweichen. "Wieso redest du nicht mit mir?", frage ich Sie leise.
Auch wenn ich ihre Gefühle nicht erwidere, schmerzt es mich, sie so zu sehen und zu wissen, dass sie sich vor mir verschliesst. Ich vertraue ihr und ihrer Schwester so sehr, dass sie meine gesamten Geheimnisse kennen. Beide verfügen über ein Wissen, was mich in den Tod reißen könnte und dennoch schaffen Valeria und ich es nicht miteinander zu reden.
Valeria schüttelt resigniert ihren Kopf. Ihre Augenlider senken sich und von der Türe wandert ihr blick zu Boden. Sie blinzelt ein paar Mal, wodurch Tränen auf ihre Hände tropfen, welche sie schnell wegwischt.
"Was soll das bitte bringen, hmm?", fragt sie. Langsam hebt sich ihr Blick und mit nassen Augen sieht sie mich an. Sie schluckt schwer, bevor sie weiter spricht. "Warum sollte ich darüber reden, wenn es keinen Sinn hat und unnütz ist?"
"Weil du dich kaputt machst, wenn du es lediglich in dich frisst." Ohne grossartig nachzudenken ziehe ich sie an mich und vergrabe meine Nase in ihren Haaren, die fast genauso duften wie Sophias. Ich atme tief durch und beginne beruhigend über ihren Rücken zu streichen. Ich hasse es wenn jemand weint, der mir etwas bedeutet und umso mehr hasse ich es, wenn Valeria oder ihre Schwester weinen.
"Hör auf zu weinen Prinzessin", flüstere ich. Es scheint nichts zu bringen, denn ihr schluchzen vermehrt sich und auch ihre Tränen werden mehr. Mein Oberteil saugt sich förmlich voll mit dem salzigen Wasser, welches ihre Augen verlässt.
"Ich kann nicht... es tut so weh." Sie schnieft und krallt sich an mich, weshalb ich sie noch enger an mich drücke. "Es soll aufhören... einfach aufhören", haucht sie. Ich kann sie verstehen. Auch wenn ich noch nie jemanden geliebt habe und dabei zu sehen musste, wie dieser einen anderen liebt, kann ich mir vorstellen, wie schmerzhaft es sein muss.
Wahrscheinlich ist dieser Schmerz, mit dem eines Verlustes zu vergleichen. Mit dem Schmerz den ich empfunden habe, als ich Amalia verloren habe und auch dachte Sophia für immer verloren zu haben. Es hat mir den Atem und die Kraft geraubt. Ich konnte und wollte nicht mehr leben. Wenn ich könnte, würde ich Valeria den Schmerz sofort nehmen, aber das kann ich leider nicht. Weder Manipulation noch sonstiges würde da helfen.
"Valeria, du bist die einzige die es aufhören lassen kann", teile ich ihr daher leise mit, höre dennoch nicht auf über ihren Rücken zu kraulen. Würde ich die Berührung und Nähe jetzt auch noch unterbinden, würde sie vollkommen an mir kaputt gehen. Es wäre schlimmer, als das blosse weinen und der derzeitige Schmerz. Es würde einem Verlust, oder fallen gelassen werden gleich kommen.

Jason - Eine Ewigkeit im KampfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt