14.

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Silvester, 1665
Neapel

Natürlich wurden wir zum alljährlichen Silvesterball der Galottis eingeladen. Wie jedes Jahr war er in aller Munde und nur die angesehenen Leute wurden eingeladen. Dieses Jahr zählt auch Logan und ich dazu. Als Mr. Galotti erfuhr, dass wir über die Festtage und Neujahr in Neapel sein werden, kam die Einladung keine 2 Tage später in unserem Hotel an.

Beim betreten des festlich geschmückten Saals lasse ich meinen Blick durch die Gesichter der Leute schweifen und erkenne einige von ihnen wieder, wiederhole ihre Namen in meinen Gedanken, bis ich an dem Gesicht einer Blondine hängen bleibe. Gelangweilt steht das blonde Mädchen, welches ich wenige Tage zuvor auf dem Markt, das erste mal gesehen habe in einer Ecke und schickt reihenweise Männer davon, welche um ihre Gunst zu bulen scheinen. Alle sehen gleich aus, perfekt gestylt und scheinen noch nie härterer Arbeit als dem Schuhe selbst zu binden nachgegangen zu sein. Zumindest machen sie keinerlei Anzeichen unter ihren Anzügen Muskeln zu verstecken, so wie ich es tue.
Von meinem Platz an einem der Rand Tische aus sehe ich, wie sich ein neuer Mann der mysteriösen Blondine nähert, welche nun schon seit unserer Ankunft meine Aufmerksamkeit auf sich zieht. Etwas genauer höre ich hin und nehme wahr, wie sie eine erneute Abfuhr erteilt. Amüsiert lache ich auf und stelle meinen Drink ab, bevor auch ich nun auf sie zu gehe und nicht aus den Augen lasse, jedoch scheint sie mich nicht zu bemerken, oder besser gesagt, nicht bemerken zu wollen.

Nachdem auch dieser Mann sich nach einer Abfuhr von ihr abwendet, so wie jeder zuvor, bewegt sie ihren Kopf und scheint im Saal, etwas, oder jemanden zu suchen. Ihr blick scheint ernst zu sein und sie muss ein klares Ziel vor Augen haben, doch bevor sie mir erneut entwischt laufe ich schnell auf sie zu und hindere sie am fort gehen. Mein Blick steht's auf ihr ruhend. Augen verdrehend wendet sie sich mir zu und ich ahne schon, was sie vor hat. Mit einem schelmischen Grinsen auf den Lippen schaue ich sie an, bevor ich ihr meine Hand hin halte "Erweisen Sie mir die Ehre?" Frage ich sie, woraufhin sie mir zu lächelt und ihre Hand sich in Richtung der meiner bewegt. Doch statt sie mir zu reichen, zieht sie sie im letzten Moment zurück „Kein Interesse" entkommt es ihren lippen und sie streicht ihr kleid glatt. Da ich mit dieser Antwort schon gerechnet habe, schaue ich sie ernst an und ziehe eine Augenbraue hoch, bevor ich nach ihrer rechten Hand greife "Das war keine bitte" füge ich hinzu "Tanzen sie mit mir". Sprachlos schaut sie mich für einen kurzen Moment an, bevor sich ein Lächeln auf ihre Lippen legt und sie mir zu nickt. Mir erlaubt, sie auf die Tanzfläche zu bringen.

Ich lege meine freie Hand an ihre Hüfte, während ich in der anderen noch immer die ihre halte. Im Takt der Musik beginne ich sie zu führen, bevor ich eine Konversation beginne. "Wie heissen Sie Bella?" Frage ich die blonde Schönheit, von der ich bisher nur ihre Gewohnheiten Männern gegenüber kenne. „Amalia" antwortet sie knapp, schaut mir dabei in die Augen und verschafft mir damit eine Gänsehaut „Und Ihrer?"

"Jason Grant" stelle ich mich ebenfalls vor und wiege sie weiter im Takt der Musik. "Was verschafft den Männern auf diesem Ball die Ehre ihrer Anwesenheit?" Amüsiert über meine Frage schmunzelt sie „Nun, da ich zum einen in diesem Haus lebe und meine Eltern die Gastgeber sind" beginnt sie grinsend „Und zum anderen ist es interessant und zu amüsant die Menschen zu beobachten in ihrem Verhalten."
Etwas schockiert über ihre Antwort bin ich, fange mich jedoch schnell wieder und grinse. "Soso. Die junge Miss Galotti verschafft mir die Ehre und tanzt mit mir." Sage ich mit einem frechen Grinsen und drehe sie einmal in meinem Arm, so wie es dieser Tanz verlangt. Ihre langen blonden Haare wirbeln auf und ihr Duft fliegt in meine Nase, was mich schlucken lässt. „Allerdings. Beachtet man dazu, dass Sie der Einzige sind, dem dies vergönnt ist auf diesem Ball.", dank des Tanzes liegt ihr eine Haarsträhne im Gesicht, doch statt sie mithilfe einer Unterbrechung wieder an Ort und Stelle zu bringen, tanzt sie einfach weiter. Lässt sich von mir führen. Vorsichtig streiche ich die hartnäckige Haarsträhne hinter ihr Ohr und lächel liebevoll. Kurz stockt sie unter meiner Berührung, scheint Neuland zu betreten. "Was verschafft mir diese Ehre?" Frage ich sie nun, obwohl ich eigentlich weiss, weshalb sie zugesagt hat. Die Musik wechselt und ich beschliesse diese Unterhaltung an einen anderen Ort zu verlegen, weshalb ich sie ohne auf ihre Antwort zu warten, aus der Menge ziehe. Ohne Widerstand lässt sie sich mit mir ziehen, fragt dennoch etwas besorgt „Wo wollen Sie hin?", als wir aus dem Saal draußen sind und nun im menschenleeren Flur stehen. Vom Flur aus ergreife ich die erst beste Möglichkeit und öffne eine Türe um nach draussen in den Garten zu gelangen. "An die frische Luft" antworte ich ihr und atme durch, als mir die Nachtluft entgegen kommt.
Auch Amalia atmet tief durch, bevor sie mir kurzerhand mit „Eine hervorragende Idee" antwortet und versucht ihre Hand aus meiner zu lösen, was ich jedoch nicht zu lasse.

"Haben Sie Angst Amalia?" Frage ich sie leise und lasse ihre Hand nicht locker, auch wenn sie versucht sich zu lösen. Ich wende mich dem Nachthimmel zu und grinse als ich die schönen Sterne am Nachthimmel sehe, welche sich über uns erstrecken, bevor ich mich wieder Amalia zu wende und auf ihre Antwort warte. „Ich würde es eher als gesunde Skepsis bezeichnen. Schließlich sind Sie ein Fremder" auch sie wendet sich nun dem Nachthimmel zu, lässt mich über ihre Antwort schmunzeln „Auch wenn Sie der Erste sind, der mein Interesse geweckt hat."
"Sie haben meine Frage noch nicht beantwortet" ich grinse und setze mich auf die Steinbank links von uns "Was verschafft mir die Ehre?" Frage ich erneut.

„Wie gesagt; Sie sind der erste Mann, der mein Interesse weckt. Jeder hat sich nach meiner Abweisung geschlagen gegeben, Sie jedoch nicht. Sie sind anders. Mir will sich nur noch nicht erschließen inwiefern." Mit einem Blick in meine Augen beweist sie mir, wie ernst sie diese Antwort meint. Zufrieden über ihre Antwort grinse ich und nicke "Sie glauben gar nicht, wie anders ich bin" flüstere ich leise, dennoch so laut, dass sie es hören könnte, Spiele dabei auf mein Vampir da sein an. "Sie gefallen mir Amalia. Mir gefiel schon immer das, was keiner hat, aber jeder will" sage ich ehrlich bevor ich sie angucke. Ihr tief in die Augen schaue. „Da sind Sie nicht der Einzige...Was macht Sie also so speziell?" Flüstert sie leise, lässt mich nicht aus den Augen. Scheint mit sich zu ringen, doch schafft es nicht. Ich grinse, überlege ob ich es ihr wirklich verraten soll und entscheide mich ohne grosse umschweife sofort dazu. "Glauben Sie an übernatürliches?" Frage ich erst. Verwirrt schaut sie mich an „Nun, damit habe ich mich nie beschäftigt muss ich gestehen. Natürlich habe auch ich von allen möglichen Mythen und Geschichten gehört...." Nachdenkend beisst sie sich auf die Lippe „Ich bin eine Frau, die an das glaubt, was sie sieht. Wenn das Ihre Frage beantwortet. Wieso fragen Sie?"
"Welche Mythen haben sie gehört?" Frage ich nach, ohne ihr zu antworten. Vorerst. Sofort antwortet sie mir „Über Menschen, die sich in Tiere verwandeln können. Menschen, die sich von Blut ernähren und in der Nacht leben. Frauen mit magischen Fähigkeiten und skrupellose Männer, die auf der See leben. Und so viel mehr. Als ich klein war hat eine Haushälterin mir gerne solche Schauergeschichten erzählt, jedoch haben sie eher dafür gesorgt, dass ich einschlafe, als dass ich mich fürchtete."
"Sie fürchten sich nicht vor all den Monstern die hübsche Frauen wie sie bevorzugen?" Frage ich sie leise und streiche ihre Haare zur Seite. Hinter ihre Schulter, sodass sich ihr Hals frei legt. Ihre Atmung verschnellert sich augenblicklich, lässt mich nur noch wahnsinniger nach ihr werden. „Wie Ihnen vielleicht aufgefallen ist, bin ich erstens nicht so schnell zu beeindrucken und zweitens keine normale Frau, die sich vor allem und jedem fürchtet."
"Gut" flüstere ich bevor ich meine Augen rot werden lasse und die Adern hervor treten. "Ich bin nämlich auch nicht normal Amalia".

Als sie meine roten Augen sieht bewegt sie sich automatisch einen Schritt zurück, doch als sie merkt, dass ich mich nicht bewege, ihr nichts tun würde, schliesst sie den Abstand wieder. Vorsichtig legt sie ihre Hände an mein Gesicht und berührt die hervorgetretenen Adern flüstert leise „Unglaublich."
"Ich tue dir nichts. Versprochen" Teile ich ihr mit und schmiege mich in ihre Berührung, woraufhin sie lächelt „Wie kann etwas so Unglaubliches schlecht sein?" Fragt sie und scheint jeden Winkel meines gesichtes abzuscannen, nach etwas bösem zu suchen. Ich schliesse meine Augen, wodurch die Adern zurück treten und meine Augen wieder normal werden. "Ich bin tötlich Amalia. Ich bin es schon immer" erkläre ich ihr "Meine Männer sind die Mhyten der See und der Nacht"

„Also bist du zwei von ihnen zur selben Zeit? Wie ist das möglich?" Kurz schaut sie sich um, bevor sie nach meiner Hand greift und zieht uns zu einer versteckten Bank, welche man nicht so leicht findet „Erzähl mir mehr davon."

"Ich bin Pirat. Um genauer zu sein Captain und Vampir" ich halte inne und setze mich neben sie "und ich will dich" spreche ich die Worte aus, welche mein Gefühl, mein Verlangen, am besten beschreiben. Sie jedoch abschrecken können.

 Sie jedoch abschrecken können

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Jason - Eine Ewigkeit im KampfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt