Jason - Eine Ewigkeit im Kampf

27.

Mittlerweile müsste sich der Abend schon in die Nacht verwandelt haben, dennoch sitzen wir beide äusserst amüsiert hier. Während in Hintergrund ein Musiker ein recht bekanntes Lied spielt und Sophia ihren Kopf im Takt der Musik mit wippt, beobachte ich sie amüsiert.
„Ach, es ist schön so einer Musik zu lauschen. Das kann man leider zu selten in unserer Gegend.", sagt sie und lässt mich grinsen. Ich hatte vergessen wie schnell Alkohol auf Menschen wirkt und ihre drei Krüge waren eindeutig mehr als genug.

,,Aus welcher Gegend kommen Sie Sophia?" Frage ich sie und entscheide mich bereits dazu, sie heute Abend bis vor ihr Haus zu geleiten. Niemals würde ich eine Frau allein spät in der Nacht nachhause gehen lassen, wenn sie etwas getrunken hatte.

„Wir leben eher am Rande der Stadt. Mein Vater mochte es eher ruhig, im Kampf habe er genügend Lärm und Action." sagt sie, während sie mich wieder anschaut und zuckt mit ihren Schultern. „Es hat definitiv seine Vorteile. Keine nervigen Menschen, die nachts auf der Straße rumschreien, weil sie zu tief in den Krug geschaut haben. Allerdings müssen wir für Alles, was wir brauchen, extra ins Stadtinnere laufen, was schon anstrengend sein kann. Aber manchmal ist es auch ziemlich trostlos."
"Ich denke Ruhe kann ganz schön sein. In Meinem Leben ist ständig was los, da würde ich es geniessen Zeit in einem Ortsteil wie ihrem zu verbringen" erkläre ich ihr und Räuspere mich, lange ist es her, dass ich in Ruhe gelebt habe.

"Möchten sie noch etwas bestellen Sophia? Ich würde gern noch etwas Brot essen. Vielleicht etwas Fleisch dazu. Was sagen Sie?" Frage ich sie noch, bevor ich den Wirt erneut zu uns winke.
„Das klingt sehr gut." lächelt sie mich an und hält dem Wirt, der nun vor uns steht, meinen Krug hin.

Noch mehr Bier?

„Für mich bitte noch etwas Wasser. Auf noch mehr Bier sollte ich vielleicht verzichten, schließlich muss ich morgen wieder fit sein." erleichtert atme ich bei ihren Worten aus. "Haben sie morgen schon etwas vor?" Frage ich Sophia nachdem ich beim Wirt noch einen Becher Rum und unser Brot mit ein wenig Fleisch bestellt habe. Zudem habe ich noch etwas Gemüse geordert, da ich echt hungrig bin. Mir wird das Essen zwar nicht wirklich etwas bringen, dennoch ist es besser als über Sophia herzufallen.
Ich schlucke schwer bei dem Gedanken daran wie ihr Blut wohl schmecken mag.

„Allerdings." antwortet sie und hält ihre Tasche nach oben. Sofort fällt mir wieder ein, dass wir die Kette für ihre Schwester gekauft hatten und mit ihrer Antwort beweist sie mir, dass ich richtig liege „Meine Schwester hat morgen Geburtstag, daher brauchte ich auch unbedingt ein Geschenk für sie. Wir werden unseren Vater besuchen und danach, mal sehen. Aber der ganze Tag ist für sie, da darf ich nicht schlapp machen. Valeria ist ein sehr aufgewecktes Kind. Was auch mal anstrengend sein kann." seufzt sie am Ende. "Aber genug von mir. Was werden Sie denn morgen Unternehmen, Sir?" Fragt sie mich noch schnell.

Verstehend nicke ich "Wie alt wird ihre Schwester?" Frage ich sie neugierig. Ich hatte nie Geschwister, Logan ist der einzige den ich als Bruder bezeichnen würde.
„Sie lenken von sich ab, mein Lieber." antwortet sie prompt ziemlich frech und sofort schiessen mir Vorstellungen durch den Kopf, welche Strafe sie für diese freche Art bekommen würde.
„Aber um auf Ihre Frage wieder zurück zu kommen, Valeria wird 14. Doch schon jetzt zieht sie mit ihrem Aussehen die Männer an. Nicht umsonst werden wir hier die
Schönheits-Schwestern genannt, auch wenn ich die Bezeichnung als etwas übertrieben ansehe." beantwortet sie mir dennoch meine Frage nach ihrer Schwester. "Keineswegs meine Liebe, Sie fragen nur nichts. Zudem kann ich nur zustimmen zu ihrer Schönheit" Grinse ich sie an. „Oh doch, ich fragte Sie nach ihren morgendlichen Tätigkeiten." belustigt schüttelt sie den Kopf „Entweder haben Sie die Frage gekonnt ignoriert oder mir nicht zugehört, wobei Letzteres doch etwas unhöflich wäre, finden Sie nicht?" mit hoch gezogener Augenbraue schaut sie mich an.