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Nach meinen Worten sackt Sophia's Hand nach unten und ihre Augen weiten sich. Niemand sagt etwas und lediglich das klirren ihres schwertes, welches auf den Boden fällt ist zu hören. Auch mir fällt gerade nichts zu dieser Situation ein, denn ich weiss, wie schmerzhaft all die Jahre für sie ohne ihren Vater waren.

"Scheisse man!" Seufze ich bevor ich mein Schwert weg stecke und sofort zu Sophia laufe, die mich geschockt anschaut. Ohne zu zögern ziehe ich sie vor den Augen aller meiner Männer in meine Arme und drehe uns einwenig, sodass ich Jack am Steuer sehen kann "bring uns so schnell es geht nach Tortuga!" Rufe ich ihm zu woraufhin er nickt.
"Er müsste noch dort leben Sophia" flüstere ich leise und gebe ihr einen Kuss auf die Stirn "Er ist nicht tot, so wie ihr es all die Jahre gedacht habt"
Langsam laufe ich mit ihr in Richtung Kajüte und schliesse hinter mir die Türe, schaue sie an, bevor ich mich aufs Bett setze und neben mich klopfe. Zögernd kommt sie meiner bitte nach und setzt sich neben mich aufs Bett "Ich..." beginnt sie zu sprechen, stoppt jedoch wieder und schweigt für eine Weile. Ihrem Gesichtsausdruck nach weiss ich, dass sie in ihren Gedanken versucht das ganze zu begreifen. Nach einer gefühlten Ewigkeit in der ich sie nur Stumm mustere schliesst sie ihre Augen und atmet tief durch. Daraufhin schaut sie mich an "Wie kann das möglich sein? Ich verstehe das nicht." Flüstert sie und schüttelt ungläubig ihren Kopf.

Da ich sie verstehe nicke ich und greife nach ihrer Hand, bevor ich anfange zu sprechen "Ich weiss, dass es schwer zu glauben ist" mein Blick wandert zu ihren Augen. "Vor gut sechs oder sieben Jahren habe ich ihn gesehen. Einer der beeindruckensten Kämpfer, die ich kenne. Er war auf einem der Marine Schiffe welche mehrere Piratenschiffe angegriffen haben und ich bin schliesslich mit meiner Crew ebenfalls an Board der Marine Schiffe gegangen. Wir haben sie fast alle umgebracht" erzähle ich ihr leise, achte auf ihre Reaktionen.

Sie schluckt schwer und ihre Hand versteift sich ein wenig, bevor sie mich fragend anschaut "Habt....warst du auf seinem Schiff? Habt ihr ihn angegriffen?" Spricht sie die Frage mit der ich bereits gerechnet habe stotternd und leise aus.
"Ich war auf seinem Schiff ja, aber keiner von uns hat ihn angegriffen. Die East India Training Company hat ihre Waffen gegen die spanische Flotte auf der dein Vater war gerichtet und dann haben die Piraten ihre Chance ergriffen. Wir haben lediglich die Company versenkt" kurz stoppe ich und schaue zu Sophia "Dein Vater hat beeindruckend gekämpft, trotz der Wunden die er hatte. Er war einer der letzten Überlebenden Spanier und ich wusste, dass ihn jemand am Leben hält. Jeder normale Mensch wäre gestorben, aber er hatte so viel Kraft, wie ich zuvor noch nie gesehen habe"

Ein kleines Lächeln bildet sich auf ihren Lippen. "Ja, er beeindruckt einen immer wieder. Jedes Mal, wenn er von einem Kampf wiedergekommen ist, ist das erste, was er getan hat, mich und meine Mum zu umarmen und uns minutenlang nicht loszulassen. Und wenn er gehen musste, sagte er immer, dass er für uns kämpft und alles auf sich nehmen würde, um wieder zu uns zu kommen" eine einzelne Träne verlässt ihre Augen, jedoch wischt sie diese schnell weg. "Aber wieso ist er auf Tortuga? Ich meine, es muss doch einen Grund geben, wieso er nie zurückgekommen ist" ihr Blick richtet sich auf unsere ineinander verschränkten Hände und automatisch beginne ich mit dem Daumen über ihren Handrücken zu streichen. "Den gab es" sage ich leise und schaue ebenfalls auf unsere Hände "Als er gefallen ist, bin ich rüber auf das Schiff auf welchem er war und habe ihm angeboten Teil meiner Crew zu werden und seine Wunden zu heilen. Ihm die Ewigkeit zu schenken, wenn er sich mir verpflichtet. Jedoch hat er mein Angebot abgelehnt und mich um etwas gebeten" mein Blick wandert zu ihren Augen "Er wusste, dass wenn er zurück nach Spanien kommt, dass sie ihn wegen Verrats töten würden. Ich meine stell dir vor ein einzelner Soldat einer ganzen Flotte kehrt zurück, was würdest du denken?" An ihrem Blick sehe ich, dass sie versteht wovon ich Rede, weshalb ich fort fahre.

"Er hat mich darum gebeten ihn zu heilen und an unserem nächsten Ziel abzusetzen. Solange würde er sich um mein Schiff kümmern und mit den Knaben schrubben und taue flicken. Da er mich so beeindruckt hat, habe ich ihm diesen Wunsch gewährt. Er hat mein Blut bekommen, sein Leben und dafür mein Deck geschrubbt, bis wir 3 Wochen später in Tortuga waren"

Jason - Eine Ewigkeit im KampfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt