Benommen wache ich am Strand einer Insel auf, spüre den Sand in den Wunden an meinem Rücken, sowie auf meiner Brust. Es brennt und ich stöhne voller Schmerzen auf, versuche mich aufzurappeln, doch es gelingt mir nicht wirklich. Meine Arme wollen mich nicht oben halten und immer wieder sacke ich in den Sand, knalle auf den Schnitt auf meiner Brust, sodass sich immer mehr Sand mit meinem Fleisch vermischt.
Neben mir liegt das Stück Treibholz welches mich höchstwahrscheinlich her getrieben hat und erscheint mir als beste Lösung den körnigen, brennenden Sand von meiner Wunde weg zu halten. Mit dem bisschen Kraft, was ich noch habe Robbe ich mich auf das Holz und Stöhne bei jeder Bewegung auf.
Um mich herum fliegen bereits Möwen, scheinen mein blutendes Fleisch bereits zu wittern und übertönen mit ihrem Krächzen meine Schmerzverzerrten Geräusche.
Immer wieder knallen die Wellen gegen meine Beine, brechen an meinem Körper und lassen einzelne Salzwassertropfen auf meinem Rücken zerschellen. Bereiten mir mehr Schmerzen. Gäbe es einen Gott hätte er mich schon längst sterben lassen, mich nicht so gequält mit solchen Schmerzen.
"Fuck" stöhne ich und merke wie Tränen meine Augen verlassen. Will mich aufstützen, aufstehen und den Kampf gegen den Tod nicht einfach bloss tatenlos verlieren.Um mich herum scheint alles ruhig zu sein, niemand scheint wahr zu nehmen, dass ich hier am Strand um mein Leben Kämpfe. Nicht an diesen Verletzungen sterben will. Mit Tränenverschleiertem Blick schaue ich mich um, entdecke ein Steinhaus, welches bewohnt zu sein scheint. Ein Haus vor dem Laken im Wind wehen. Ein Haus in dem jemand leben könnte, der sich als mein Retter entpuppen könnte.
Knurrend drücke ich mich hoch und versuche mich zumindest auf meine Knie zu setzen, schaffe es nach mehreren Versuchen endlich und schaue nun mit schmerzverzerrtem Gesicht in Richtung Haus. Mit dem letzten bisschen Kraft was ich noch habe, drücke ich mich stöhnend hoch, bevor ich endlich wacklig auf meinen Beinen stehe. Langsam und holprig laufe ich in Richtung Haus, Presse meinen Unterarm auf den klaffenden Schnitt auf meiner Brust.
"Hallo!" Versuche ich zu rufen, doch meine Lippen verlassen nur leise Töne, welche noch immer von den Möwen und Wellen übertönt werden, auch nach den Metern die ich zurück gelegt habe. "Hallo" verlässt es noch einmal meine Lippen, bevor ich weinend zusammen Klappe und erneut hart auf dem Sand aufkomme. Mein Blick förmlich an dem Haus klebend, bevor ich meine Augen nicht mehr offen halten kann.---
"Ey" ein rütteln an meiner Schulter.
"Wach auf" ein stärkeres rütteln.
Eine dunkle Männerstimme.
Stöhnend versuche ich dem rütteln zu entkommen, da es nur noch mehr Schmerzen auslöst. "Mach die Augen auf" ein schlagen gegen meine Wange. Langsam öffne ich meine Augen und blinzel gegen das Sonnenlicht, erkenne eine muskulöse Statur über mir Knien. Ein wenig bewege ich meinen Kopf, sodass er mir Schatten bietet und gucke in zwei braune Augen.
"Bleib wach" teilt mir der Mann mit bevor er mich hoch hebt und stützt, zu dem Haus bringt. Keuchend verkrampfe ich durch den Schmerz der Bewegung und lasse mich schwerfällig von ihm mit ziehen.Es wird dunkler um mich herum und ich merke wie meine Augen langsam wieder zufallen. Er mich an dem Haus vorbei schleppt und wir uns Geräuschen einer Stadt nähern. Ich höre wie Eisen zu klirren beginnt und Wärme mir entgegen knallt, bevor ich meine Augen nicht mehr öffnen kann.
"Scheisse man bleib wach!" Höre ich den fremden noch sagen, bevor alles schwarz wird.Ich weiss nicht wie lange ich weg war, aber als ich erneut wieder zu bewusst sein komme, höre ich ein hysterisches Kreischen. Ich schaffe es meine Augen ein wenig zu öffnen und erkenne graue Wände in der Dämmerung. Wie lange war ich ohnmächtig?
Noch immer schmerzt mein gesamter Oberkörper und ich sehe die Ursache für das Kreischen. Ratten laufen um mich herum, scheinen nur darauf zu warten mich anfressen zu können und eine Frau läuft die Strasse herunter. "Bitte helft mir" flüstere ich leise bevor ich meinen Kopf nicht mehr halten kann und ihn zur Seite fallen lasse.
In meinem Blickwinkel sehe ich wie zwei schwarze Lederstiefel vor mir zum stehen kommen und die Person, die die Stiefel trägt vor mir in die Hocke geht. "Dich kenn ich doch" höre ich die dazu gehörige dunkle Stimme und Blicke in zwei blau graue Augen, welche mir bekannt vor kommen.
"Was ist denn mit dir passiert?" Fragt er mich, jedoch habe ich nicht die Kraft zu antworten und schliesse meine Augen wieder. "Hier trink. Das wird dir helfen" ist das letzte was ich wahrnehme, bevor sich in meinem Mund eine warme Flüssigkeit ansammelt und ich gezwungenermaßen schlucke.Wach werde ich in einem schäbigen Zimmer. Ohne Schmerzen.
Verwundert schaue ich herab auf meine Brust und kann kaum glauben, was für ein Anblick sich mir bietet. Bis auf eine verblasste Narbe ist nichts übrig.
Bevor ich grossartig darüber nachdenken kann, wie lange ich geschlafen habe, höre ich Schritte die sich nähern. Mein Kopf schnellt zur Tür und erst gut eine Minute später öffnet diese sich und der Mann mit den blau grauen Augen betritt den Raum. "Gut du bist wach" sagt er lediglich und guckt mich an "wie geht es dir?" Fragt er, woraufhin ich mit den Schultern zucke. "Gut soweit denke ich, aber ich habe so einen schrecklichen Durst" antworte ich ihm woraufhin er grinst.
"Ja, das ist normal. Der Durst ist Teil deiner Verwandlung." Mit einem Glas in der Hand kommt er auf mich zu und ich spüre wie der Duft der roten Flüssigkeit eine Reaktion in mir auslöst, die ich bisher nicht kannte. "Was ist das?" Frage ich ihn mit einer dunklen, bedrohlichen Stimme, die nur zu Stande kommt, da ich die Flüssigkeit so begehre.
"Blut" antwortet er mir knapp und hält mir das Glas hin "Trink". Dieser Aufforderung komme ich sofort nach und leere das Glas in einem Zug, merke wie sich etwas an meinen Augen zu verändern scheint.
"Was hast du mit mir gemacht?" Frage ich ihn verwirrt über diese Reaktion meines Körpers und gucke nach links in den Spiegel. Sehe das Rot meiner Augen und scharfe Fangzähne, welche langsam wieder in meinem Mund verschwinden. Genauso wie die roten Augen.
"Ich habe dich gerettet" sagt er im ruhigen Ton "dich zu dem gemacht, was ich bin. Einem Vampir."
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Jason - Eine Ewigkeit im Kampf
VampireJason Grant eine seit Jahrhunderten bekannte Persönlichkeit lebt sein Leben zwischen Tod, Liebe, Verlust und Magie. Begleitet Jason durch sein bereits mehrere Jahrhunderte andauerndes Leben. Angefangen als Knabe an Deck, hochgearbeitet zum Gefürcht...