"Aufwachen Baby" ich streiche Sophias Haare nach hinten und gebe ihr einen Kuss auf die Stirn. Während sie mit dem Kopf auf meiner Brust liegt und geschlafen hat, habe ich die gesamte Zeit über wach gelegen und mir überlegt, wie wir Valeria am besten sagen, was ich bin. Auch nach mehreren Stunden ist mir noch keine Lösung zu dieser Frage eingefallen und ich hoffe innerlich, dass Sophia nach der Bestattung eine Idee hat, es ihr zu erklären.
Sie grummelt ein wenig, bevor sie beginnt sich zu bewegen und ich weiss, dass sie aufwacht.
Sie beginnt einzelne Küsse auf meiner Brust zu verteilen und grummelt leicht, bevor sie die Augen öffnet und mich anschaut "Können wir nicht lieber im Bett bleiben? Hier ist alles so leicht" mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen schüttle ich meinen Kopf. "Nein, die Sonne geht gleich unter und es wird Zeit, dass euer Vater seinen Frieden findet. Weckst du Val?" Ich schiebe ihre Haare nach hinten und löse mich ein wenig von ihr, damit wir aufstehen."Ja das ist besser denke ich" sagt sie und steht auf. Sie entscheidet sich für ein Kleid, welches sie anzieht und ich kann nicht anders, als daran zu denken wie wunderschön sie doch ist. Auch ich stehe auf, nachdem sie die Kajüte verlassen hat und ziehe mich wieder an. Daraufhin verlasse ich meine Kajüte und laufe auf das kleine Beiboot zu, in dem noch immer der tote Mann liegt. Smith stellt sich neben mich "Es kommt selten vor, dass du jemanden bestattest" sagt er leise und ich nicke "Es ist für sie"
"Das habe ich mir schon gedacht Jason. Wann siehst du endlich ein, dass du für sie Dinge tust, die du sonst nicht tust? Du hast Gefühle für sie"
Mein Blick wandert zu ihm und innerlich merke ich, wie viel wahres an seinen Worten dran ist. Allein der Gedanke an sie, entlässt eine Wärme in mir und ein Gefühl, welches ich schon lange nicht mehr gefühlt habe.
Hinter ihm sehe ich, dass die beiden aus Valerias Kajüte raus kommen, weshalb ich Smith nur noch schnell "Vielleicht" antworte und ihn daraufhin umrunde.
Ich halte beiden meine Hände hin und führe sie daraufhin zu dem kleinen Beiboot, in welchem ihr Vater liegt. "Seid ihr soweit?" Frage ich, da ich mir nicht sicher bin, ob sie noch etwas sagen möchten, oder nicht.Nachdem sich beide auf ihre eigene Art und Weise von ihrem Vater verabschiedet haben, machen ich und Smith uns an dem Beiboot zu schaffen. Wir binden es an zwei tauen fest, bevor wir es an ihnen zu Wasser lassen und die Taue reinfallen lassen. Nach wenigen Minuten deute ich Jack mit einer kurzen Handbewegung, dass er die Hell längsseits drehen soll, was er auch sofort macht.
"Kommt" sage ich und platziere meine Hände auf den Rücken der beiden Fraurn. Daraufhin schiebe ich Valeria und Sophia zur vorderen Reling. Das kleine Boot ist genau vor uns im Wasser und schwankt leicht durch die Wellen. Ich drehe mich ein wenig, bevor ich laut "Feuer!" Rufe und die grossen Feuerschwaden aus meinem Schiff kommen und das kleine Boot und ihren Vater in Brand setzten.
Da es mir lediglich um die Beisetzung geht reicht das eine mal und ich beobachte stumm wie die Flammen in den Himmel lodern und Sophia und Valeria sie nicht aus den Augen lassen."Können wir rein? Bitte?" Unterbricht Valeria nach einer Weile die stille die uns umgibt und sofort willigt Sophia ein. Sie führt ihre Schwester in Richtung Kajüte und flüstert mir noch ein "Danke" zu, bevor sie endgültig verschwinden. Ich lasse den beiden ihre Ruhe und warte noch ein paar Minuten hier draussen, lasse es mir aber nicht nehmen, mich besonders auf ihr Gespräch zu konzentrieren, weshalb ich höre, dass Sophia es ihr sagt. Wie erwartet scheint Valeria das ganze nicht ganz so gelassen aufzunehmen wie Sophia und genau aus diesem Grund laufe ich auf die Kajüte zu. Als ich ihr näher komme und mir sicher bin, dass sie mich bemerken, verstummen beide.
Vorsichtig öffne ich die Türe und schaue beide mit einem unsicheren Lächeln an. "Hey Prinzessin" sage ich leise und schliesse die Türe hinter mir. Vor ihr Knie ich mich auf den Boden, wage es aber nicht sie zu berühren. Stattdessen schaue ich sie an, schlucke schwer "Du hast bestimmt Fragen"
Ihre Augen werden fast schon Riesen gross "Du... Du bist wirklich ein Vampir? So richtig?" Fragt sie und lässt mich grinsen. Ich nicke "Ja so richtig"
Sie schluckt und rutscht unsicher auf ihrem Platz hin und her. "Und alle auf dem Schiff? Sind die auch Vampire? Weil wenn ja, dann braucht ihr doch viel Blut...." redet sie schnell, bis Sophia ihre Hände auf ihre Schultern legt "Beruhige dich und sprich langsam. Alles ist gut."
Ihe Atem wird wieder normaler, bis sie nickt und sich dann mir widmet.
"Soll ich euch vielleicht kurz allein lassen? Dir passiert nichts" fragend schaut Sophia ihre kleine Schwester an. Valeria scheint sich unsicher zu sein, nickt dann aber, woraufhin Sophia aufsteht und uns allein lässt.
Ich setze mich etwas gemütlicher vor ihr auf dem Boden hin und schaue sie an "Nicht alle hier auf dem Schiff sind Vampire, aber die meisten. Joe und Smith sind zum Beispiel auch welche, aber das mit dem Blut ist für uns kein Problem mehr" ich lächle. "Du kannst mich alles fragen Val"Sie beginnt mit ihren Händen zu spielen und sieht zu Boden "Wie alt bist du? Ich meine, wenn diese Geschichten, die unser Vater uns immer erzählt hat, wirklich über dich sind, musst du doch steinalt sein." Sie schmunzelt bei ihren Worten und auch ich muss grinsen. "136" antworte ich ihr kurz und knapp, da es nicht sonderlich viel zu meinem Alter zu sagen gibt.
"Nicht so alt wie ich dachte." Nuschelt sie und ich kann nicht anders, als zu lachen. "Ihr seid nicht so, wie ihr immer beschrieben werdet. Wir sind schon eine Weile hier, aber ihr habt nie gewirkt, als wäret ihr böse. Also nicht so, wie ich mir Vampire vorgestellt habe....wolltest du uns jemals wehtun oder unser Blut trinken?" Fragend schaut sie mich an. "Sophia hat mich sie beissen lassen. Ich hätte weder dich noch sie jemals verletzt, genauso wenig meine Männer. Sie sind alle diszipliniert und wissen, dass sie bei Landgängen tun und lassen können was sie wollen, genauso, wie wenn wir andere Schiffe kentern, aber Freunde und ihr seid tabu" ich schlucke. "Ich bin irgendwo immernoch ein Monster, aber habe trotzdem ein Gewissen und Sophia hat mich von einigen schlimmen Taten abgehalten"
"Das glaub ich. Du bist anders, wenn sie bei dir ist, das habe ich selbst gesehen. Besser." Sie lächelt leicht "Danke, dass du mir das gesagt hast. Ich glaub, ich muss mich daran trotzdem noch gewöhnen. Und dass Sophia sich beissen lässt...ich könnte das nicht." Ich merke, dass sie keine weiteren Fragen mehr stellen will und stattdessen allein sein will, was mich wirklich wundert. Selbst Sophia hatte mehr Fragen. Etwas empört stemme ich daher meine Hände in meine Seiten "Was jetzt willst du mich los werden? Ich dachte du hast noch sehr viel mehr fragen" lache ich und ziehe eine Augenbraue in die Höhe. Entschuldigend zuckt sie mit den Schultern "Ne, gerade nicht. Das Wichtigste ist, dass ich weiss, dass du uns nicht wehtust. Das reicht für mich grade. Vielleicht frage ich Joe noch was, wenn ich ihm beim kochen helfe" sie grinst mich an und auch ich grinse. Stehe auf, da es für mich ok ist sie nun allein zu lassen "Pass auf, dass du dich nicht schneidest. Sonst kriegt er noch Durst" necke ich sie und zwinkere kurz, bevor ich zur Türe laufe und sie allein lasse.
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Jason - Eine Ewigkeit im Kampf
VampirosJason Grant eine seit Jahrhunderten bekannte Persönlichkeit lebt sein Leben zwischen Tod, Liebe, Verlust und Magie. Begleitet Jason durch sein bereits mehrere Jahrhunderte andauerndes Leben. Angefangen als Knabe an Deck, hochgearbeitet zum Gefürcht...