Tortuga 1841
Lachend schaue ich auf als ich höre wie sich die Türe zu meinem Büro öffnet und ich Giulio sehe. "Jason", begrüsst er mich und nickt unterwürfig. Ebenfalls nickend begrüsse ich ihn und deute ihm sich an dem Rum zu bedienen und es sich gemütlich zu machen. "Gibt's was neues?", frage ich ihn brummend, ohne ihn anzugucken und blättere weiterhin in dem Buch rum, welches sich auf meinem Schoß befindet. Logan hatte es mir gegeben und was ich darin vorfand amüsierte mich wirklich. Er setzt sich mir gegenüber in den Sessel. "Nein, wir haben mehrere unbedeutsame Schiffe gekentert", teilt er mir mit und stockt. "Aber auf einem dieser Schiffe war sie."
Als ich aufschaue, sehe ich einen unsicher schauenden Giulio. Fragend ziehe ich eine Augenbraue nach oben, warte darauf, dass er weiter spricht. "Sie ist hier Jason. Sophia ist hier."
Mit großen Augen und ziemlich überrumpelt von dieser Information schaue ich ihn an. "Bitte was?", frage ich schockiert. Ein Jahrhundert lang war diese Frau nicht mehr an meiner Seite, selbst nachdem ich ihr mein Herz geschenkt hatte, hat sie mich verlassen und nun soll sie hier sein? Auf meiner Insel?"Sie ist immernoch so frech wie früher. Wir haben uns des öfteren gestritten. Ich hätte sie auch lieber im Meer schwimmen lassen", lacht er und entlockt mir ebenfalls ein amüsiertes Grinsen. Jedoch verschwindet dieses Lachen schnell wieder aus seinem Gesicht, weshalb ich skeptisch werde.
"Rück raus mit der Sprache Giulio. Ich kenne dich fast dein ganzes Leben lang, da ich dich groß gezogen habe und merke daher, wenn du mir etwas verschweigst."
Giulio schluckt schwer und ich sehe, wie er seinen Blick auf seine Finger richtet. Nervös piddelt er an einer Naht des Sessels herum. Etwas was er nur tut, wenn er etwas unangenehmes versucht zu verhindern. "Einer meiner Männer hätte sie beinahe vergewaltigt. Ich habe es gerade rechtzeitig mitbekommen, um es zu verhindern."Ich spüre wir mir das Blut förmlich in den Adern gefriert. Unbewusst klappe ich laut das Buch zu, wodurch Giulio zusammen zuckt und mich ansieht.
"Wie bitte?", frage ich zwischen zusammengebissenen Zähnen. Er nickt, was meine Laune nicht besser macht.
"Ich habe ihm seinen Ring weggenommen. Er befindet sich noch auf meinem Schiff. Ich dachte mir, ich überlasse dir die Entscheidung, was mit ihm geschieht." Eine gewisse Erleichterung überkommt mich, als mir bewusst wird, das ich diesem Mann die Bestrafung geben kann, die ich möchte. Niemand, wirklich niemand hat das Recht sich an ihr zu vergreifen. Egal ob sie an meiner Seite steht oder eben nicht. Meine Männer wissen, dass Sophia verboten ist. Dies ist ein ungeschriebenes Gesetz, welches selbst nachdem sie mich verlassen hat noch besteht.Statt ihm zu antworten lege ich das Buch auf den Tisch, stehe auf und laufe zur Tür. Dort nicke ich ihm noch kurz zu, sodass auch er mein Büro verlässt. Sofort versteht er und folgt mir nach draußen.
"Bring mich zu ihm", sage ich, woraufhin Giulio sofort vor läuft und mich zum Hafen bringt. Nach knappen zwanzig Minuten kommen wir an seinem Schiff an. Der Hafen wird durch die untergehende Sonne in trübes Licht getränkt und mich wundert es nicht, dass es allmählich ruhiger wird, da auch die Wärme mit der Abenddämmerung verschwindet und von der nächtlichen Kälte ersetzt wird.
Mit großen Schritten betrete ich das Schiff und folge Giulio weiterhin, da es immerhin sein Schiff ist.
Sobald ich vor der Gicht stehe, in der sich der Mann befindet, der meinte Sophia zu nahe kommen zu müssen, halte ich Giulio meine Hand hin. Wortlos überreicht er mir die Schlüssel und ich nicke ihm zu, woraufhin er mich mit ihm allein lässt.Da der Typ am schlafen ist schlage ich das gesamte Schlüsselbund einmal gegen die Eisenstangen, was ihn aufschrecken lässt. Mit großen Augen sieht er mich an. "Cap-tain Gr-ant", stammelt er. Er steht auf und salutiert vor mir, so wie es der Anstand und Respekt mir gegenüber verlangt, jedoch sage ich nichts. Wortlos schließe ich die Gittertüre auf und betrete die kleine Zelle, wodurch er unweigerlich zurückweicht.
Für uns beide ist hier drin definitiv zu wenig Platz.
"Captain?", fragt er vorsichtig, woraufhin ich aushole und ihm mit der Faust mitten ins Gesicht schlage. Er keucht als er nach hinten taumelt und mit dem Hinterkopf gegen die Wand knallt. "Mir ist zu Ohren gekommen, dass du eine junge Frau vergewaltigen wolltest", knurre ich und schlage ihn wieder.
Er wimmert und hält sich die blutende Nase. "Ich wusste nicht, dass sie..." Bevor er aussprechen kann trifft ihn ein weiterer Schlag von mir.
Wut baut sich in mir auf, während ich immer weiter auf den Mann einprügle. Dadurch, dass seine Wunden immer wieder heilen ist es wie eine lang anhaltende Folter für ihn. Irgendwann bemerke ich, dass er angefangen hat zu heulen wie ein kleines Baby und sich eingepinkelt hat, was mich angewiedert das Gesicht verziehen lässt.
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Jason - Eine Ewigkeit im Kampf
VampireJason Grant eine seit Jahrhunderten bekannte Persönlichkeit lebt sein Leben zwischen Tod, Liebe, Verlust und Magie. Begleitet Jason durch sein bereits mehrere Jahrhunderte andauerndes Leben. Angefangen als Knabe an Deck, hochgearbeitet zum Gefürcht...