Jason - Eine Ewigkeit im Kampf

5.

Bahamas 1609

,,Captain! Captain! Ein feindliches Schiff auf Backbord!" Hören wir die Schrille stimme eines unserer Deckknaben. Sofort schaue ich mich nach links um und entdecke nun auch das grosse Schiff am Horizont. Ein Blick durch mein Fernrohr lässt mich erschaudern. Schwarze Segel.

Es existieren nur zwei Schiffe mit schwarzen Segeln auf dem ganzen Ozean. Die Cornette nahe der Amerikanischen Ostküste und Blackbeards Queen Anne's Revenge.
"Es ist Blackbeard!" Brülle ich über das ganze Schiff und laufe zu meinem Captain "Wir haben keine Chance gegen ihn Captain" sage ich woraufhin er mir eine rein Haut. Meine Nase knackt und etwas benommen taumel ich zurück, halte mit meiner Hand das Blut aus meiner Nase auf.

"Ich sage gegen wen wir eine Chance haben und gegen wen nicht!" seine Stimme ist laut, einschüchternd und er schaut mich mit einem mörderischen Blick an. Da wir uns mitten auf dem Ozean zwischen den Bahamas und Amerika befinden, können wir nicht einmal von hier fort. "Und ich sage wir kämpfen!" Ein grölen ertönt über das gesamte Schiff. Sie müssten alle wissen, wie gefährlich Blackbeard ist. Es gibt niemanden der einen Kampf gegen Blackbeard gewonnen hat oder gar überlebt hat.

"Sir müssen wir wirklich kämpfen?" Der kleine Knabe von vorhin schaut mich verängstigt an. Schweren Herzens schüttel ich meinen Kopf, denn ich weiss, dass er einer der Ersten sein wird, der stirbt.
Piraten wie Blackbeard nehmen keine Rücksicht auf Jungen wie ihn, die gerade einmal 13 sind.

Angst zeichnet sich in seinem Gesicht ab und er dreht sich in Richtung der Revenge. Guckt sie sich genauer an und ich sehe wie seine Hände zu zittern beginnen.
"Fuck" flüstere ich leise, bevor ich mich ihm zu Wende "nehm die anderen drei mit und paddelt an Land. Wir sind nicht weit vom Festland entfernt, ihr könnt es schaffen, wenn ihr jetzt los legt" sage ich ihm und ziehe ihn an mich "du bist zu jung für diesen scheiss. Ihr habt noch euer ganzes Leben vor euch. Beeilt euch, aber lasst euch nicht erwischen" mit einem letzten Klopfer auf seine Schulter wende ich mich von ihm ab.

Niemals könnte ich als erster Offizier meinen Captain allein lassen in dieser Schlacht und von Bord gehen, dennoch hatten die Knaben ein längeres Leben verdient.
Sofort machen sie sich an die Arbeit und springen ins Beiboot, bevoe sie es runter ins Wasser lassen. Mit einem letzten Blick und Lächeln an mich verlassen sie das Schiff. Ich nicke ihnen zu und wende mich wieder meinem Captain zu. "Wir werden kämpfen Jason und wenn wir dabei drauf gehen" Ich nicke bloss, spreche keine Widerworte mehr aus.

Während Blackbeard uns immer näher kommt und die ersten Kanonenschüsse fallen, jedoch vor uns im Meer aufkommen, zuckt die gesamte Crew zusammen. Aus Erfahrungen weiss ich, dass Blackbeard nicht nur an den Seiten sondern auch am Bug Kanonen hat. Wenn ich das ganze hier überlebe und selbst einmal ein Schiff habe, wird es definitiv auch Bug Kanonen haben. "Alle Männer an Deck!" Brüllen wir fast zeitgleich "Männer an die Kanonen auf Backbord!" Brülle ich die weiteren Kommandos und sofort herrscht reges treiben an Deck.

Die Kanonen werden beladen und die ersten Schüsse fallen, Blackbeard erwidert unsere Schüsse mit weiteren Schüssen, welche uns diesmal treffen. Das Schiff vibriert unter den Treffern und die ersten Männer beginnen mit ihren Stossgebeten in Richtung Himmel, welche ich bloß mit einem augendreher quittiere, da ich an keinen Gott glaube. Gäbe es einen hätte ich nicht so viel Leid und Tod sehen müssen.

Nach wenigen Minuten erreicht uns die Revenge und zum ersten mal sehe ich Blackbeard und seine Crew. Überall ist bereits Rauch, da die Madden Feuer gefangen hat und auch generell schon sehr angeschlagen ist.
Die ersten von Blackbeards Männern schwingen grölend übers Wasser und ich schieße einzelne ab, bevor sie die Madden betreten können. Schreiend fallen sie ins Wasser und das erste Schwert stellt sich mir entgegen. Grinsend sehe ich mir den Mann an, der vor mir steht und in gekonten Bewegungen Kämpfe ich gegen ihn, entwaffne ihn schliesslich, bevor ich ihn mit einem Hieb töte.