Kapitel 1

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Mirabella P.O.V.
Mit einem Seufzen schließe ich das Fotoalbum und verstaue es wieder unter meinem Bett. Niemand darf es finden. Ich vermisse ihn, seit vier Jahren habe ich ihn jetzt nicht mehr gesehen. Damals waren wir 14 und haben noch nebeneinander gewohnt. Jetzt bin ich 17 und habe in ein paar Tagen Geburtstag. Mein Blick geht zum Fenster. Draußen regnet es, aber was erwartet man von einem Oktobertag in Hamburg? Genau, nichts anderes. „Bella?", ruft meine beste Freundin durch die Wohnung und ich zucke zusammen, bevor ich zu ihr ins Wohnzimmer gehe. Wir wohnen zusammen in einer WG, da wir beide schon mit der Schule fertig sind und jetzt eine Ausbildung machen. Ich mache eine Ausbildung zur Tontechnikerin in einem Tonstudio, Musik hat mich schon immer fasziniert, während Claire eine Ausbildung zur Zollbeamtin macht. „Was gibt's?", frage ich und sie dreht sich zu mir um. „Da bist du ja. Ich wollte mit dir wegen deinem Geburtstag reden. Immerhin ist es dein 18. Und den müssen wir feiern!", sagt sie euphorisch und ich verdrehe die Augen. In meinem Freundeskreis bin ich die Jüngste, deshalb sind alle anderen schon 18. Unglücklicherweise fällt mein Geburtstag dieses Jahr auf einen Samstag. „Aber ich möchte nicht feiern!"; widerspreche ich trotzig und sie guckt mich an. „Du musst! Es ist dein 18. Geburtstag!", entscheidet sie und ich verdrehe erneut die Augen. „Du weißt, dass ich nicht gerne feiern gehe. Lass mich meinen Geburtstag planen und ich schmeiße eine Feier, aber ich werde mich nicht in einen überfüllten Club begeben, um meinen Freunden dabei zuzusehen, wie sie sich besaufen.", beschließe ich und sie seufzt. „Einen anderen Kompromiss werden wir nicht finden, oder?", sieht sie ein und ich nicke. „Na schön, dann plane deinen Geburtstag selber und du sagst mir übermorgen Bescheid.", willigt sie ein und ich beginne zu strahlen, da ich mit einer längeren Diskussion gerechnet habe. „Jaa!", rufe ich noch, bevor ich wieder in meinem Zimmer verschwinde und das Album von eben wieder hervorhole.

In diesem Album sind so viele schöne Erinnerungen an damals, als ich noch in Pickering gewohnt habe und mein bester Freund mein Nachbar war. Es gibt noch ein zweites Album, in dem sich exakt dieselben Bilder und Texte befinden, nur sind in diesem Album alle Bilder von mir mit Bleistift handgezeichnet. Es ist noch nicht ganz fertig, obwohl ich bereits vor zwei Jahren damit angefangen habe. Ein Schluchzen verlässt meinen Mund und schnell folgen Tränen. Ich fühle mich schlecht. Schlecht, wegen all den Dingen, die ich getan habe. Oder halt auch nicht getan habe. Ich habe Shawn einfach stehen gelassen, ihm nie gesagt, wo ich bin. Er weiß nicht, wie ich inzwischen aussehe, wo ich wohne, was ich mache. Er weiß nicht mal, dass ich sogar meiner Familie verboten habe, mich Mira zu nennen. Zu viele Schmerzen kommen auf, sobald mich jemand Mira nennt. Er hat mich immer so genannt, nie hat er Mirabella gesagt. Hier kennen mich alle als Bella. Jeder weiß, dass ich Mirabella heiße, aber jeder nennt mich einfach Bella. Im Gegensatz dazu weiß ich vieles über Shawn. Ich folge ihm auf sämtlichen Social Media Seiten, gucke viele seiner Interviews und besitze seine Musik. Ich bin unendlich stolz auf meinen Shawn, der seit Jahren nicht mehr mein Shawn ist und es auch nie wieder sein wird. So groß meine Sehnsucht auch ist, ich könnte ihm nie wieder in die Augen gucken, nachdem ich damals einfach so verschwunden bin.

xx Mira | a Shawn Mendes FanFictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt