xx Mira | a Shawn Mendes FanFiction

Kapitel 84

30. Oktober 2021
Mirabella P.O.V.
„Shawn, ich weiß echt nicht, ob wir jetzt noch auf die Bühne gehen sollten. Es beginnt jeden Moment der Einlass.", bleibe ich stur und bleibe vor der Tür zur Bühne stehen. Ich bin gerade für ein paar Tage zu Besuch bei Shawns Tour und Xenia kümmert sich für die zwei Wochen um das Studio. Alles läuft wunderbar, ich könnte nicht glücklicher sein.

„Es gibt ein paar kleine Probleme, wegen denen sich der Einlass noch ein bisschen verzögert. Es wird keiner mitbekommen, dass wir auf der Bühne sind.", redet Shawn auf mich ein und stößt die schwere Tür zur Bühne auf. Das letzte Mal, dass ich mit Shawn zusammen auf einer Bühne war, war genau hier, auf dieser Bühne in Tampa, als wir unseren Streit geklärt haben. Es ist aber inzwischen schon ein paar Jahre her und ist der einzige wirkliche Streit geblieben. Natürlich gibt es manchmal ein paar kleine Reibereien, aber das ist total normal in einer Beziehung.

Der Zuschauerraum ist komplett dunkel, die Bühne wird nur von einem einzigen Scheinwerfer beleuchtet und die Leinwände flackern ein wenig in verschiedenen Farben. Ganz leise tönt Musik zu uns, vermutlich aus den Fluren vorm Saal, das ist bei Shawns Konzerten meistens so. Zum Warten wird Musik eingespielt. Ich erkenne All of you von John Legend sofort. Relativ mittig bleiben wir stehen und Shawn beginnt als erster zu reden. „Weißt du noch, als wir das letzte Mal zusammen hier waren?", fragt er nach, seine Stimme ist merkwürdig gedämpft. „Ja, da habe ich dich überrascht, um den Streit zu klären.", murmele ich und lächele ihn an. „Wir saßen ziemlich genau hier und ich habe realisiert, dass ich in dich verliebt bin.", führt Shawn weiter aus und ich gucke ihn überrascht an. „Echt jetzt?", frage ich überrascht nach und er nickt. „Du hast von deiner Zeit in Deutschland und London erzählt und dabei ist es mir klar geworden.", gesteht er und ich schlucke. „Ich habe es bereut, dass ich überhaupt zugelassen habe, dass du gehst. Es hat mich zerstört, dass du so wütend warst, obwohl ich es total verstehen konnte. Und dann war da die Sache mit Niall. Ich habe ihn den Morgen danach am Telefon so zusammengestaucht und er meinte zu mir, dass ich mir vielleicht mal überlegen sollte, warum ich immer so eifersüchtig bin. Naja, ich würde sagen, dass er mir in gewisser Weise die Augen geöffnet hat." Er unterbricht seinen Redefluss und schmunzelt.

„Es war der größte Fehler, den ich je gemacht habe, als ich dich damals so ungerecht behandelt habe. Ich kann von Glück reden, dass es unser einziger Streit war. Und trotzdem stehen wir jetzt hier, obwohl ich der größte Idiot auf diesem Planeten war. Wir haben Jahre ohne Kontakt gehabt und als wir uns wiedergesehen haben, war alles genau wie früher, als wir noch 14 waren und Nachbarn waren. Unsere Mütter haben damals schon gesagt, dass das mit uns etwas Besonderes sein wird. Als wir uns das erste Mal gesehen haben, war ich 71 Tage alt und du gerade mal einen Tag alt. Ich denke, ich muss dir nicht erzählen, was damals passiert ist. Die Geschichte wurde uns tausend Mal erzählt. Damals haben wir alles zusammen gemacht, waren quasi durchgehend zusammen, und nie wäre jemand drauf gekommen, dass wir eigentlich nie befreundet waren. Eigentlich war es all die Jahre über immer Liebe, die wir nur nie erkannt haben. Dann haben wir es doch irgendwann kapiert und es hat so vieles erklärt, über das wir immer mal wieder gestolpert sind, wenn wir uns mal länger nicht gesehen haben, aber auch sonst zwischendurch mal.

Vielleicht war nicht immer alles einfach, aber wir haben alles gemeinsam überstanden und sind daran nur gewachsen. Unser Verhältnis zueinander ist heute noch enger als jemals zuvor und das obwohl wir immer schon eine etwas andere Beziehung zueinander hatten, die keiner so wirklich verstanden hat, nicht mal wir. Ich bin der glücklichste Mensch auf diesem Planeten, solange ich dich habe, und ich würde mir wünschen, dass das mit uns für immer ist, denn ich liebe dich über alles.", sagt Shawn und macht eine kleine Pause, in der er einen Ring aus seiner Hosentasche holt und sich hinkniet. Ich nehme quasi automatisch meine Hand vor den Mund und schluchze auf, als ich realisiere, was er vorhat. Schon seit er angefangen hat zu reden, stehen Tränen der Rührung in meinen Augen und jetzt beginnen sie über meine Wangen zu laufen. Das wir auf einer Bühne stehen und jeden Moment der Einlass beginnen könnte, blende ich schon komplett aus. In den wenigen Momenten der Stille erkenne ich das Ende von Imagination und dann den Anfang von Never be alone.