Mirabella P.O.V.
Vollkommen erschöpft und halb erfroren stolpern wir gegen halb neun wieder in mein Büro und haben beide leuchtende Augen. Meine Wangen sind rot von der Kälte und meine Haare sehen katastrophal aus, weil ich die ganze Zeit eine Mütze getragen habe. „Das war mega!", teilt Niall mir euphorisch mit und ich muss lächeln. „Und wir wurden nicht erkannt.", fügt er hinzu und ich nicke nur zustimmend. Immer wieder hatte ich die Umgebung abgescannt und nie hat jemand zweimal oder auffällig lange in unsere Richtung geguckt. „Hast du jetzt noch Lust, dich an Musik zu setzen?", frage ich ihn und rechne eigentlich nicht wirklich mit einer Antwort. „Ja!", kommt zuerst, dann ist ein Moment Stille. „Aber es ist schon spät und du hättest doch bestimmt eigentlich schon Feierabend.", wendet er ein und ich zucke mit den Schultern. „Theoretisch hätte ich seit zwei Stunden frei, aber ich habe ja den ganzen Tag über nicht wirklich gearbeitet.", mache ich ihm klar, dass es an ihm liegt, aber er bleibt nachdenklich. „Ich will dich echt nicht wach halten. Du musst morgen doch garantiert früh wieder hier sein." „Das geht eigentlich, so früh muss ich nicht hier sein. Außerdem brauche ich eh nicht viel Schlaf und bin oft noch lange hier.", versuche ich ihn zu beruhigen und krame Notenblöcke hervor. „Wenn du das sagst...", murmelt er dann und gibt nach. Wir bestellen uns Pizza ins Studio und als wir um halb drei das Gebäude verlassen, sind zwei Songs fertig zum Aufnehmen.Shawn P.O.V.
Ich sitze backstage bei einem Interview und warte innerlich darauf, dass ich die Benachrichtigung zu Miras neuem Bild bei Insta bekomme, allerdings kommt nichts. Ein weiteres Mal öffne ich ihr Profil und stelle fest, dass sie das Bild tatsächlich immer noch nicht hochgeladen hat. Meine Nachricht, in der ich ihr sage, dass sie das Bild gerne hochladen kann, hat sie vor fünf Stunden gelesen und auch beantwortet, weshalb es mich wundert, dass sie immer noch nichts gepostet hat. Bei ihr ist es inzwischen Mitternacht und eigentlich müsste sie seit ein paar Stunden zuhause sein. Bist du schon zuhause?, frage ich nach und sie empfängt die Nachricht auch sofort, aber antwortet nicht. Vor ein paar Minuten war sie noch online und bei meinem Glück ist sie jetzt schlafen gegangen, wobei sie dann normalerweise ihr Internet ausschaltet. Ich werde aufgerufen und betrete die Fläche, wo die Kameras mich sehen können. Mein Handy habe ich Andrew in die Hand gedrückt. „Hallo Shawn, schön dich hier zu haben.", begrüßt die Interviewerin mich und ich lächele. „Es freut mich hier zu sein.", erwidere ich und setze mich in den Sessel. „Ein Konzert spielst du noch, dann endet deine erste Worldtour. Wie fühlt sich das an?", stellt sie die erste Frage und mein Lächeln wird echt. „Es ist ein unglaubliches Gefühl. Meine Musik bedeutet mir unglaublich viel und es gibt kaum etwas Besseres, als meine Lieder mit meinen Fans zu teilen und so viele von ihnen Tag für Tag zu treffen.", erzähle ich und sie nickt. „Kurz danach beginnt schon deine zweite Tour zu deinem neuen Album Illuminate. Was macht der Gedanke, so wenig zuhause zu sein, mit dir?", will sie wissen und ich denke einen Moment nach. „Ich finde es tatsächlich schön, dass ich nur so wenig Zeit zwischen den Touren habe. Natürlich vermisst man seine Familie und seine Freunde, wenn man so lange unterwegs ist, aber momentan ändern sich viele Dinge und vielleicht erleichtert das alles ein wenig.", beantworte ich ihre Frage und blinzele ein paar Mal. Je weniger Zeit zwischen den Touren ist, desto schneller bin ich wieder in Hamburg und sehe Mira wieder.„Was genau meinst du mit Veränderungen?", bohrt sie nach und ich zucke mit den Schultern. „Ich werde älter, bin keine fünfzehn mehr und nehme alles hin, was meine Eltern sagen. Meine Eltern kennen nicht mehr alle Leute, mit denen ich was mache und mögen auch nicht alle dieser Leute. Ich entwickele mich weiter und mache Erfahrungen, die ich vor ein paar Monaten nicht mal für möglich gehalten hätte. Das alles passt nicht mehr wirklich zu dem, wie ich vorher gelebt habe.", führe ich meine Gedanken weiter aus und warte auf eine Reaktion der Interviewerin. „Zum Thema neue Leute. Wer ist Mira, mit der du Silvester zusammen verbracht hast?", fragt sie nach und in meinem Kopf gehen Schranken vor meine Gedanken.
„Sie heißt nicht Mira. Wir können weiterreden, wenn du ihren richtigen Namen weißt und verwendest.", antworte ich ihr und fahre kurz durch meine Haare. „Wie stehst du zu Mirabella, mit der du Silvester verbracht hast?", wiederholt sie sich und betont das Mirabella. „Es war nicht meine Idee, dass sie kommt. Cam hat sie eingeladen. Wir kennen sie schon sehr lange.", sage ich nur und gucke kurz auf mein Handgelenk. Ich habe dieses Mal kein Armband um oder sonst was, mein Tattoo ist frei sichtbar, aber noch ist es ihr nicht aufgefallen. Sie nickt nur und wechselt das Thema, was mich nicht mehr wirklich überrascht. Andrew hat vor jedem Interview Einsicht in die Fragen und kann entscheiden, dass etwas nicht gefragt werden darf. Insgeheim vermute ich, dass er jegliche Fragen zu Mira streicht oder weitere Nachfragen verbietet. Es stört mich nicht, Mira hat so vermutlich schon genug zu tun.
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xx Mira | a Shawn Mendes FanFiction
FanfictionMira und Shawn. Shawn und Mira. Beste Freunde. Unzertrennlich. Für immer. Das hatten sie zumindest immer gehofft. Doch dann zieht Mira weg und lässt Shawn zurück. Mit einem kleinen Brief und ohne Erklärung. Er ist am Boden zerstört. Vier Jahr...