Kapitel 50

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Aaliyah P.O.V.
Hungrig laufe ich die Treppen bei uns zu Hause runter, in der Hoffnung, etwas zu essen in der Küche zu finden. Von unten höre ich dann die Stimme meiner Mutter, die mit irgendwem redet, aber ich kann erst nicht erkennen, wer es ist. Leise nähere ich mich der Tür zum Wohnzimmer und erkenne dann Cameron. „Sie hat sich eigentlich vom Verhalten kaum verändert. Sie ist immer noch so, wie sie damals war. Klar, sie ist älter, aber an ihren Interessen und so hat sich nichts geändert." Es dauert einen Moment, bis ich kapiere, dass sie über Mira reden. „Ich habe so Mist gemacht. Warum habe ich ihr das alles unterstellt?", schluchzt meine Mom und ich beiße mir auf die Lippe. Cam nimmt sie in den Arm und macht ihr klar, dass sie alles wieder in Ordnung bringen kann. Geräuschlos gehe ich in die Küche, hole mir einen Joghurt und verschwinde wieder in mein Zimmer. Auf meiner Fensterbank steht mein Laptop, meinen Stuhl schiebe ich mir davor und gucke aus dem Fenster, während ich mir zum keine Ahnung wievielten Mal das Video von Imagination angucke. Die Art, wie sie es singen, die Emotionen darinnen, alles noch immer genau wie damals. Ich erinnere mich so klar daran, wie sie damals immer im Garten von Mira saßen und zusammen an Songs gearbeitet haben. Jetzt standen sie gemeinsam auf einer Bühne und haben ihren liebsten gemeinsamen Song vor tausenden Menschen performt. Mira ist für mich wie eine große Schwester, das war sie damals schon und sie ist es auch heute noch, obwohl ich sie seit Jahren quasi gar nicht gesehen habe. Trotzdem habe ich auf Ibiza deutlich gemerkt, dass sie sich genau gar nichts geändert hat. Die leichten Gitarrenklänge erfüllen mein Zimmer und ich filtere automatisch ihren Gesang aus den Stimmen der Fans raus. Seit Tagen ist dieses Video überall in den Medien zu finden und niemand hat irgendwas dazu gesagt. Mein Bruder hat in seinen Interviews nur gesagt, dass sie seine beste Freundin ist und sie das Lied halt früher oft zusammen gesungen haben.

Mira ist bei ihm. Auf Tour. Die ganze Welt weiß es. Shawn sagt kein Wort dazu. Nicht mal mir hat er es im Vorfeld gesagt. Erst Stunden nach seinem Konzert in Berlin kam die Nachricht, dass Mira zu Besuch ist. Seit dem haben wir nur einmal kurz telefoniert, aber Mira war da gerade beschäftigt und ich konnte nicht mit ihr reden. Gefühlt verschweigt Shawn mir irgendwas, aber ich habe keine Ahnung, was es sein könnte. Unser Nachbar ist dabei umzuziehen und ich hoffe einfach mal, dass dort jemand einzieht, der Miras altem Haus würdig ist.

Mirabella P.O.V.
Die Tage mit Shawn sind schon fast wieder um, in zwei Stunden kommen wir in Hamburg an. Es ist spät, aber schlafen kann ich nicht. Viel mehr versuche ich, mein rasendes Herz so weit unter Kontrolle zu bekommen, dass ich Ruhe finden kann. Was passiert ist, habe ich keine Ahnung. Mein ganzer Körper ist von Gänsehaut überzogen und mir wird abwechselnd heiß und kalt. Im Magen habe ich ein flaues Gefühl und mein Puls ist im unnatürlich hohen Bereich. Meine Gedanken kreisen unaufhörlich um die Tatsache, dass es keine 24 Stunden mehr sind, bis ich mich von Shawn verabschieden muss. Meine Finger fahren unsauber mein Tattoo nach, bis ich aufstehe und vor dem Bett stehe, in dem Shawn schläft. Vorsichtig wecke ich ihn auf und er guckt mich verschlafen an, es ist fast ganz dunkel, nur die vorbeiziehenden Straßenlaternen erhellen regelmäßig den Bus von innen. „Was ist los, Kleine?", fragt Shawn müde und augenblicklich tut es mir leid, dass ich ihn geweckt habe. „Kann ich bei dir schlafen?", frage ich leise und er hebt einfach seine Decke an und rutscht selber weiter zur Wand. „Danke.", nuschele ich und quetsche mich neben ihn. „Schlaf gut.", brummt Shawn noch, dann zieht er mich mit seinem Arm an seine Brust und schläft innerhalb von Sekunden wieder ein. Auch ich werde auf einmal total müde und mein ganzer Körper kommt zur Ruhe, weshalb ich auch nach kurzer Zeit einschlafe.

xx Mira | a Shawn Mendes FanFictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt