Shawn P.O.V.
3.Mai 2017 – BerlinMein zweites Konzert in Deutschland für diese Tour. Meine zweite Welttournee hat begonnen und ich lebe total im Touralltag. Trotz dem Stress erwische ich mich immer öfter dabei, in Gedanken bei Mira zu sein. Irgendwas ist anders als all die Jahre davor und ich habe keine Ahnung, was es ist. Etwas mehr als 282 Kilometer trennen mich derzeit von ihr und ich bin allein schon froh darüber, in derselben Zeitzone zu sein. In 19 Tagen sehe ich sie endlich wieder und kann es kaum erwarten, wieder Zeit mit ihr zu verbringen, wo ich sie nicht nur über einen Bildschirm sehe. Meine Füße schlagen immer wieder gegeneinander, als ich sie von der Bühnenkante baumeln lasse und in den zurzeit leeren Zuschauerraum gucke. In einigen Stunden wird hier alles voll sein mit Menschen. Mal wieder schweifen meine Gedanken ab, zu Mira. Und während ich sie vermisse, wird alles wieder schlimmer.
Ich mache mir Gedanken und werde sie nicht los. Ich weiß, ich kann nichts an irgendwas ändern, aus Sicht der Anderen ist alles gesagt. Ich muss mich einfach damit abfinden, kann nichts ändern. Aber trotzdem kann ich die Gedanken nicht abschalten und es gibt keinen, der sie versteht, weil alle denken, dass ich alles gesagt habe, was in mir vorgeht, aber ich kann nicht mit allen Personen über alles sprechen. Ich bin an sich glücklich, mir geht es gut, aber eine einzige Situation bringt die Gedanken zurück. Und die Gedanken werden mehr und mehr, bis ich sie nicht mehr auseinander halten kann, sie werden undefinierbar und dann kommt dieser Nebel. Er legt sich erst über mein Gehirn und wenn du versuchst, ihn da weg zu bekommen, kommt immer mehr von dem Nebel. Er legt sich in meine Lunge, ich bekomme das Gefühl, ich wäre seit Stunden durchgehend am Weinen. Dann irgendwann erreicht der Nebel meinen Magen. Mir wird übel von den Gedanken, aber ich kann sie nicht abschalten. Und reden bringt in dem Moment nichts mehr, der Nebel ist da und wann er wieder weggeht, kann ich nicht sagen. Vielleicht in ein paar Minuten, oder Stunden, oder erst morgen, keine Ahnung. Aber ich muss es für das Konzert auf die Reihe bekommen, mir nichts anmerken zu lassen. Unaufhörlich bewegt sich der Strudel an Gedanken in meinem Kopf, und ich bekomme nicht mit, wie jemand die Bühne betritt.
Mirabella P.O.V.
„Und dann gleich die Tür da vorne. Er ahnt nichts." Andrew bleibt stehen und zeigt auf eine Tür, auf der in großen, schwarzen Buchstaben das Wort Stage steht. Höflich bedanke ich mich bei dem Manager und öffne die schwere Tür. Danach erstreckt sich ein weiterer Gang und ich gehe langsam die Treppenstufen hoch. Dann fällt mein Blick auf ihn. Shawn sitzt an der Bühnenkante, starrt Löcher in die Luft und lässt seine Beine baumeln. Leise überquere ich die freie Fläche zwischen uns und setze mich einfach neben ihn. Schmerz bohrt sich durch meine Brust, als ich ihn so sehe. Er wirkt abwesend, so, als würde ihn irgendwas schwer beschäftigen. Ohne ein einziges Wort gesagt zu haben, lege ich meinen linken Arm um seine Hüfte und lasse meinen Kopf auf seine Schulter sinken. Ich spüre, wie er vor Schreck zusammenzuckt und gucke zu ihm. Verwirrt guckt er mich an. „Mira?", seine Stimme bricht und er sieht unendlich erschöpft aus. „Ja.", sage ich einfach nur und dann lächelt er. „Was machst du hier?", will er wissen und ich gucke in den Zuschauerraum. „Ich habe einfach Sehnsucht nach dir gehabt und Andrew kontaktiert. Dann habe ich mir frei genommen und jetzt bin ich hier und werde bis zu deinem Konzert in Hamburg nicht wieder weggehen.", erkläre ich ihm und lehne meinen Kopf dann wieder an seine Schulter. So bleiben wir dann schweigend sitzen und ich genieße das Gefühl von Geborgenheit, das durch meinen Körper strömt, während Shawn mit den Fingern meiner linken Hand spielt. Die Stille wird erst wieder unterbrochen, als ein Mitglied der Crew zu uns kommt, um Shawn zu holen.
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xx Mira | a Shawn Mendes FanFiction
FanfictionMira und Shawn. Shawn und Mira. Beste Freunde. Unzertrennlich. Für immer. Das hatten sie zumindest immer gehofft. Doch dann zieht Mira weg und lässt Shawn zurück. Mit einem kleinen Brief und ohne Erklärung. Er ist am Boden zerstört. Vier Jahr...