Kapitel 70

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Mirabella P.O.V.
Mit meiner alten Kamera um den Hals schlendere ich durch den Kieler Hafen und lasse meinen Gedanken freien Lauf. Ich vermisse Shawn ziemlich, auch wenn jeder Gedanke an ihn schmerzhaft ist und ich eigentlich sauer auf ihn bin. Übermorgen fliege ich zurück, dann sind anderthalb Wochen für die Produktion angesetzt, irgendein Künstler von damals will wieder ins Geschäft einsteigen und einige Probeaufnahmen und die erste neue Single machen. Aber lange verweile ich nicht bei meiner Arbeit, viel zu sehr beschäftigt mich die Sache mit Shawn. Die ganzen letzten Wochen habe ich das alles so gut wie möglich verdrängt, eigentlich kam nur nachts alles hoch und oft bin ich nachts weinend aufgewacht.

Vor ein paar Tagen habe ich mich mit Justus getroffen und ein wenig mit ihm unterhalten. Im ersten Moment war es merkwürdig, weil wir halt mal „zusammen" waren, aber letzten Endes konnten wir miteinander umgehen wie Freunde. Man kann gut mit Justus reden, aber trotzdem bin ich sehr oberflächlich geblieben, immerhin arbeitet er trotzdem noch bei einer typischen Teenie-Zeitschrift.

Irgendwann werde ich von zwei Mädchen angesprochen. Eigentlich wollen sie nur fragen, ob ich vielleicht ein Foto von ihnen machen kann. Dann erkennen sie mich. „Bist du nicht Mirabella?", fragt die eine von ihnen total nervös und ich nicke. „Ja, die bin ich wohl, aber ich kann ja trotzdem das Bild von euch machen.", sage ich und die beiden wirken komplett überfordert. Nachdem ich dann also die beiden fotografiert habe, mache ich auch noch ein paar Bilder von ihnen. „Magst du Camila?", werde ich dann gefragt und ich lächele leicht. „Ja, wir verstehen uns echt gut.", antworte ich nur und füge einige Sekunden später hinzu: „Ich habe nichts gegen sie, auch nicht nach der Sache mit dem Livevideo. Sie ist eine gute Freundin von mir." „Weißt du was davon, dass die beiden sich getrennt haben? Du musst uns das aber auch nicht sagen.", will dann das andere Mädchen wissen. „Ich weiß von nichts, aber ich habe auch seit über einem Monat nicht mit Shawn geredet und in den letzten Tagen auch nicht mit Camila. Ich kann es mir aber nicht vorstellen. Und ich müsste auch langsam weiter, ich bin noch verabredet.", erkläre ich und in meinen Gedanken beginnt sofort eine Spirale, ob das wirklich möglich ist. Einigermaßen vernünftig verabschiede ich mich von den beiden Mädchen und mache mich dann auf den Weg nach Hause, um pünktlich da zu sein. Meine Mutter und ich wollen zusammen kochen, morgen Nachmittag fahre ich wieder nach Hamburg und schlafe noch eine Nacht bei Claire, dann geht es morgens früh zum Flughafen, damit ich morgens um neun in Toronto bin.

Zuhause erwarten mich schon Berge an Zutaten, die wir für den Auflauf brauchen, und meine Mutter. Eine Zeit lang arbeiten wir einfach größtenteils schweigend, bis meine Mutter mich irgendwann auf Shawn anspricht. „Wenn du wieder in Toronto bist, ist Shawn dann auch da?", will sie wissen und ich seufze. „Nein, er ist erst wieder Anfang September in Toronto.", teile ich ihr mit und sie seufzt. „Das heißt, du siehst ihn noch anderthalb Monate nicht.", schlussfolgert sie und ich gucke auf meine Hände. „Zum Glück", murmele ich leise und in dem Moment legt meine Mutter alles aus der Hand. „Was heißt hier zum Glück? Er ist dein bester Freund und ihr habt euch gestritten. Willst du das etwa nicht klären?", bohrt sie nach und mir entfährt ein tiefes Seufzen. „Natürlich will ich das, aber er sieht es ja nicht ein, wir haben schon so oft deswegen gestritten.", sage ich nur und gucke wieder auf meine Hände, die den Käse reiben. „Muss ich dich daran erinnern, dass du Streit eigentlich total verabscheust?", entgegnet sie und ich gucke nicht auf, als ich verneine. „Solange er quasi an Camila klebt, wird er mir eh nicht vernünftig zuhören.", füge ich hinzu und gucke dann doch zu meiner Mutter. „Du bist eifersüchtig, Mirabella, oder?"

Ich habe es endlich mal wieder geschafft, ein Kapitel zu schreiben, das tatsächlich schon ziemlich lange angefangen war. Meine Ferien waren leider ziemlich vollgestopft mit jeglichen Arztterminen und Familienkram, deshalb war meine Freizeit quasi nicht existent. Momentan ist die Schule auch ziemlich vollgestopft mit Arbeiten, ich werde vermutlich nie verstehen, warum die Arbeiten nicht einfach besser über das ganze Jahr verteilt werden. Aber jetzt habe ich etwas Zeit und werde vermutlich noch ein Kapitel diese Woche schaffen.

xx Mira | a Shawn Mendes FanFictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt