Kapitel 61

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Shawn P.O.V.
„Dann bekomme ich hier auch noch eine Unterschrift von Ihnen, Mister Mendes, und dann sind wir hier fertig.", wendet der schmierige Typ im Anzug sich an mich und schiebt mir den Mietvertrag hin. Ich mag den Typen nicht, aber mit dem Vertrag ist alles in Ordnung und deshalb gibt es keinen Grund dazu, die Wohnung nicht zu nehmen, denn sie ist echt schön und perfekt für Mira und mich. Ohne etwas zu sagen, unterschreibe ich den Vertrag und er zieht den Vertrag wieder zu sich, blättert alles noch einmal durch und schließt die Ledermappe. „Dann bedanke ich mich bei Ihnen und wünsche Ihnen eine angenehme Zeit in der Wohnung.", beginnt er die Verabschiedung und steht auf, was wir ihm gleich tun. „Auf Wiedersehen.", verabschiedet Mira sich von ihm und gibt ihm die Hand. Dabei entgeht mir nicht, wie er sie absolut widerlich anguckt. „Auf Wiedersehen.", sage auch ich gezwungenermaßen und schüttele ihm ebenfalls die Hand, wobei es mir schwer fällt, nicht unhöflich zu werden.

Im Flur helfe ich Mira in ihre Winterjacke, wohlwissend, dass unser zukünftiger Vermieter uns beobachtet. Gemeinsam verlassen wir das Gebäude und draußen atmet meine beste Freundin erleichtert auf. „Ich mag den Typen nicht.", stellt sie fest und wir eilen durch den dichten Schnee zu meinem Auto. „Ich mag ihn auch nicht, er wirkt richtig falsch und allein schon wie der dich die ganze Zeit richtig widerlich angeguckt hat, als wärst du irgendein Sexobjekt oder so.", stimme ich ihr zu und könnte mich immer noch darüber aufregen, wie er Mira scheinbar sieht. „Was machen wir jetzt?", will ich wissen und stelle Mira die Sitzheizung an. „Weiß nicht.", sagt Mira nur und ich fahre erstmal los. „Schlittschuh laufen?", schlage ich vor und sie nickt begeistert. „Gerne, und danach was essen?", will sie wissen und ich grinse. „Meinetwegen." Vielleicht ist es nicht unsere schlaueste Idee, ohne Bodyguard oder so draußen rumzulaufen, aber mein Gott, es wird schon nicht so schlimm werden.

Ich halte vor der Eishalle und gemeinsam steigen wir aus. „Jetzt habe ich meine Schlittschuhe gar nicht mit.", stellt Mira fest und ich schüttele nur meinen Kopf. „Man kann auch mal welche ausleihen, die sind dann zwar nicht so hochwertig, aber zum normalen fahren reichen die vollkommen aus.", entgegne ich nur und frage mich, wo meine Schlittschuhe eigentlich sind. Vielleicht habe ich sie auch irgendwann mal aussortiert, keine Ahnung. Drinnen ist es relativ leer, aber gut, es ist vormittags und unter der Woche, da hat man normalerweise nicht frei. Selbst wir nicht. Ich musste ein Fotoshooting absagen und Mira hat von ihrem Chef heute frei bekommen, weil eh kein Termin anstand und sie deshalb auch einfach mal nicht da sein kann.

„Wir ziehen in ein paar Wochen in eine eigene Wohnung!", quietscht Mira begeistert, während wir uns mit den Schlittschuhen einen Platz suchen, um unsere Schuhe zu tauschen. Sobald wir sitzen, erstelle ich einen Countdown in meinem Handy. „Noch 28 Tage bis wir die Schlüssel bekommen.", teile ich ihr mit und sie lacht. „Dann müssen wir uns ja bald um Möbel kümmern.", entgegnet sie und ich nicke nur, während ich versuche, meinen einen Schlittschuh zu schnüren. „Ich bekomme übrigens das Zimmer mit Balkon, weil ich viel öfter da bin als du.", stellt Mira dann klar und ich gucke sie schockiert an. „Ich bin das ganze nächste Jahr nicht auf Tour, weil ich an meinem Album arbeiten muss. Reicht das nicht an Zeit, die ich zuhause bin?", protestiere ich und stehe dann auf, um zum Eis zu gehen. „Nein, reicht nicht. Du bist doch auch zwischendurch mal ein paar Tage nicht da, wenn du zu irgendwelchen Veranstaltungen musst oder so.", argumentiert sie nur und folgt mir. Ja, wir streiten wirklich um dieses Zimmer. Also unsere Wohnung hat dreieinhalb Zimmer, einmal das Wohnzimmer, das einen großen Balkon hat, zwei quasi gleichgroße Schlafzimmer, wovon eines einen kleinen Balkon hat, und ein kleines Arbeitszimmer, das für meine Gitarren reserviert ist. „Mein Gott, dann nimm du halt das Zimmer.", gebe ich nach und irgendwo in meinem Kopf blitzt der Gedanke auf, dass wir uns theoretisch auch einfach das Zimmer teilen könnten. Verwirrt schüttele ich meinen Kopf. Ich habe kein Problem damit, mal mit Mira in einem Bett zu schlafen, immerhin haben wir das in unserem Leben schon oft genug gemacht, aber warum sollten wir uns ein Zimmer in unserer Wohnung teilen? Irgendwas macht da keinen Sinn, aber ich verdränge die Gedanken und konzentriere mich auf die glatte Oberfläche unter meinen Füßen. Natürlich hat Mira auf Eiskunstlaufschuhe bestanden, keine Eishockeyschuhe. Sobald wir ein kleines bisschen gefahren sind, setzt sie sich ein Stück ab und vollführt in ihrer Eleganz von früher einige Sprünge und Drehungen. Überrascht bleibe ich stehen und beobachte sie fasziniert, genauso wie einige andere. Ein paar Mädchen filmen sie auch und tuscheln dabei „unauffällig". Meine beste Freundin fährt ein Stück rückwärts, dann kommt sie wieder zu mir gefahren und hält direkt vor mir an. „Tut mir Leid, aber musste sein.", entschuldigt sie sich lachend und ich winke nur ab. „Warum kannst du das noch so gut?", will ich wissen und fahre weiter. „Letztes Jahr war ich ein paar Mal bei einem Training dabei.", erzählt sie mir und folgt mir mit eleganten Bewegungen. Nach ein paar Stunden, in denen uns die Mädchen auch noch nach Bildern gefragt haben, verlassen wir die Eishalle und fahren zu einem kleinen Restaurant, damit wir ungestört was essen können.

xx Mira | a Shawn Mendes FanFictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt