Kapitel 7

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Shawn P.O.V.
Ein paar Minuten später hat sie sich wieder beruhigt. „Tut mir Leid...", murmelt sie und löst sich von mir, bevor sie sich einmal über die Wangen wischt. „Alles gut", sage ich genauso leise und lächele sie kurz an. „Wir sollten wirklich anfangen.", stellt sie fest und ich nehme meine Gitarre. Etwas mehr als eine Stunde später hören wir uns das Lied komplett an und sind beide zufrieden. „Ich würde sagen, wir sind wirklich fertig.", kommt von ihr und ich stimme ihr zu. Dann nehme ich ein Bild von dem Computerbildschirm auf und poste es in meine Story. The person that safed my song @xx_bella schreibe ich dazu und einige Sekunden später blinkt auf ihrem Handy eine Nachricht von Instagram auf. Sie lächelt und steht dann auf. „Den Song bekommst du zugeschickt. Jetzt fehlt nur noch das Paket, aber das liegt am Eingang.", sagt sie und ich folge ihr zum Tresen. Meine Augen weiten sich, als ich das Paket entdecke. Es sieht aus wie ein in Packpapier eingeschlagenes Buch und in einer Ecke ist ein kleines Unendlichkeitszeichen. „Hier.", sagt Bella und überreicht es mir. Meine Hände zittern und ich drücke es an mich. „Na dann, vielleicht sieht man sich ja mal wieder. Es war schön mit dir zu arbeiten.", sage ich und sie nickt. „Kann ich nur zurückgeben.", kommt von ihr und sie dreht den Armreif. „Tschüss und viel Spaß mit was auch immer in dem Paket ist.", sagt sie zu mir und ich grinse. „Den werde ich bestimmt haben. Ciao.", erwidere ich und verlasse das Gebäude.

Mirabella P.O.V.
„Na dann, vielleicht sieht man sich ja mal wieder. Es war schön mit dir zu arbeiten.", sagt er und ich muss schlucken. Das war's dann wohl, wir werden uns so schnell nicht wiedersehen. „Kann ich nur zurückgeben.", sage ich nur und drehe an dem Armreifen, der heute das kleine Symbol an meinem Handgelenk verbirgt. Kurz spiele ich mit dem Gedanken, einfach den Reif abzunehmen und das Zeichen so für Shawn sichtbar zu machen, aber ich will es ihm nicht zu einfach machen, mich wiederzufinden. „Tschüss und viel Spaß mit was auch immer in dem Paket ist.", verabschiede ich mich und er grinst. „Den werde ich bestimmt haben. Ciao.", kommt noch von ihm und dann geht er. „Übrigens habe ich morgen einen Termin beim Tätowierer...", sage ich noch leise und weiß genau, dass er es nicht mehr gehört hat. Ich hole meine Taschen und bringe das Tablett wieder in die Küche, bevor ich gehe.

Gedankenverloren starre ich auf die Zettel, die auf meinem Schreibtisch verteilt liegen. Einer der Zettel sticht hervor. Es ist die Kopie der letzten Seite, auf der mein Handgelenk abgebildet ist, deutlich sichtbar die kleine Acht, und der Text Ich werde dich für immer direkt bei mir haben. xx Mirabella. Ich hoffe, dass er die Hinweise versteht und darauf kommt, dass ich das bin. In dem Album liegt auch ein weiterer Zettel, auf dem ich ihm alles erzähle. Warum ich damals weggehen musste, warum ich ihm nichts gesagt habe, warum ich damals nicht dafür gesorgt habe, dass der Kontakt bestehen bleibt, warum ich allen verboten habe, mich Mira zu nennen. Das Einzige was ich ihm auch da nicht sage, ist, wo ich heute wohne. „Bella?", fragt Claire und betritt mein Zimmer. „Ja?" Ich drehe mich zur Tür um und sie entdeckt die Zettel auf meinem Schreibtisch. „Was machst du gerade?", will sie wissen und kommt zu mir. „Ich gucke mir Zeichnungen an... Ich denke, wir sollten mal dringend reden. Ich muss dir etwas sagen.", murmele ich und senke den Blick. „Was sind das für Zeichnungen?", sie klingt fasziniert. „Das sind Bilder von mir und meinem besten Freund aus Kanada. Wir haben keinen Kontakt mehr, seit ich weggezogen bin. Ich konnte mich nie dazu überwinden, ihm davon zu erzählen, dass mein Vater einen neuen Job in Deutschland bekommen hat und wir deshalb hier her ziehen müssen. Dann war es irgendwann so weit. Vormittags war ich noch mit ihm bei einem Stadtfest, weil er da aufgetreten ist. Ich meinte zu ihm, dass ich backstage warte, aber während er auf der Bühne stand, musste ich nach Hause und er hat nur noch einen Zettel von mir gefunden, wo draufsteht, dass es mir leid tut und ich ihm nur das Beste wünsche. Seitdem haben wir nichts mehr voneinander gehört, beziehungsweise er nichts von mir. Ich folge ihm auf Instagram und so, aber er weiß nicht, dass ich das bin. Ich heiße ja Mirabella und werde immer Bella genannt. Damals in Kanada haben alle Mira gesagt, nur meine Eltern haben mich immer Mirabella genannt. Als ich dann hier war, habe ich allen verboten, mich Mira zu nennen. Der Schmerz, wenn jemand mich so nennt, ist einfach zu groß. Nur er dürfte mich wieder so nennen. Ja... Er ist inzwischen weltberühmt und hat mir Samstag über Instagram zum Geburtstag gratuliert und wir haben uns gestern und heute im Studio gesehen, aber er hat mich nicht erkannt. Allerdings habe ich mich auch als Bella vorgestellt. Und jetzt habe ich ihm ein Rätsel gegeben, damit er mich wiederfinden kann, wenn er es möchte.", erzähle ich und Tränen laufen über meine Wangen. Meine beste Freundin nimmt mich in den Arm. „Ist dein bester Freund zufällig Shawn Mendes?", fragt sie belustigt und ich merke, dass sie es eigentlich als Scherz meint. „Ja ist er.", flüstere ich erstickt und ich höre sie schockiert nach Luft schnappen. Sie ist totaler Fan von ihm. „Du hast die ganzen Bilder selbst gezeichnet?", fragt sie bewundernd und ich nicke. „Ich habe ein Album voll mit Bildern von uns und habe das komplett abgezeichnet in ein zweites Album. Das Album habe ich ihm heute als Teil des Rätsels gegeben, nachdem ich die Seiten alle kopiert habe. Ich wollte meine jahrelange Arbeit zumindest als Kopie haben.", erkläre ich und sie nickt. „Die Bilder sind unglaublich.", sagt sie begeistert und guckt sich die Zettel an. Zwar laufen mir immer noch Tränen übers Gesicht, aber ich muss lächeln.

Shawn P.O.V.
Das Unendlichkeitszeichen auf dem Paket verunsichert mich. Was ist, wenn es wieder etwas von Mira ist? Ich beeile mich, zum Hotel zu kommen und schließe die Tür hinter mir ab. Schnell ziehe ich die Schuhe aus und setze mich aufs Sofa, bevor ich mit zitternden Händen vorsichtig das Papier entferne. Zum Vorschein kommt tatsächlich ein Buch. Die Vorderseite ziert ein Schriftzug. 1998-2012

xx Mira | a Shawn Mendes FanFictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt