Kapitel 62

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Mirabella P.O.V.
„Nein, nein, nein!", fahre ich Shawn an und er zieht seine Hand ruckartig zurück. „Was denn?", will er wissen und ich sehe ihn fassungslos an. „Du kannst doch keine hellgrünen Kissen für ein dunkelrotes Sofa aussuchen! Das geht nicht!", mache ich ihm klar und er seufzt theatralisch auf. „Mein Gott, wer sagt denn, dass das fürs Wohnzimmer ist? Vielleicht sind die ja auch für mein Zimmer.", behauptet er nur und ich gucke ihn skeptisch an. „Ja ok, tut mir leid, wir nehmen andere Kissen mit.", knickt er ein und ich nicke zufrieden. Dann nehme ich flauschige graue Kissen aus dem Regal und tue sie in unseren komplett überfüllten Einkaufswagen. Unsere Möbel werden alle nach Hause geliefert und den ganzen Kleinkram nehmen wir jetzt schon mit. „Warum brauchen wir das alles? Und warum kaufen wir alles bei Ikea?", will Shawn nörgelnd wissen und ich verdrehe die Augen. „Erstens hast du scheinbar noch nie irgendwas selbst eingerichtet und zweitens kaufen wir nicht mal alles bei Ikea. Unsere Betten haben wir woanders gekauft, das Sofa auch, die Küche war schon in der Wohnung und unsere Balkonmöbel kommen auch nicht von hier. Die Deko werde ich auch nicht komplett hier bekommen.", erkläre ich ihm und gehe weiter durch den Laden. So viel kaufen wir gar nicht. Ein paar Kissen und Wolldecken, Kerzen und Kerzenständer, Blumentöpfe, Lampen, Teppiche, Schreibtische, Schreibtischstühle, einen Esstisch und passende Stühle, Gläser, Teller, Nachttische, Schränke, Wohnzimmermöbel, was man halt für seine erste Wohnung alles so braucht. Und laut Shawn ist das übertrieben viel Deko. Aber im Großen und Ganzen schlägt er sich erstaunlich gut und jammert wenig rum, dass das alles unnötig ist. Seine größere Angst ist, dass wir angesprochen oder generell erkannt werden und sich doch irgendwie rumspricht, dass wir zusammen in eine Wohnung ziehen.

Nach einigen Stunden, die wir bei Ikea verbracht haben, parke ich das Auto von meinem Vater in der Tiefgarage von unserer Wohnung. Ich selber habe noch kein Auto und deshalb hat mein Vater uns sein Auto für den Umzug geliehen. Shawns ist zu klein. Gemeinsam schleppen Shawn und ich die Sachen nach oben, dann verschwindet Shawn. Er hat einen Termin im Studio, den er nicht verschieben kann. Shawn arbeitet an seinem dritten Album und die Termine standen vor unserem Umzug fest. Mit einem kleinen Lächeln unterteile ich die Dinge in die Zimmer, in die sie später kommen, damit nicht ein Zimmer komplett vollgestopft endet. Morgen kommen unsere Möbel, die wir heute gekauft haben, und nachher kommen schon unsere Betten. Seit gestern sind wir dabei, alle Sachen in die Wohnung zu räumen, davor haben wir gestrichen. In meinem Zimmer sieht es mit am ordentlichsten aus, da ich eigentlich nur zwei Kisten mit Klamotten, zwei Kisten mit anderem Kram, meine zwei Gitarren und einen großen und einen kleinen Koffer habe. Ich lasse meinen Blick über die hellgrauen Wände streifen, dann ertönt die Türklingel und ich eile zur Tür.

Nach einigen Sekunden taucht Annie in meinem Sichtfeld auf und ich lächele. „Hey Mira!", begrüßt sie mich mit einem kleinen Lächeln und ich umarme sie kurz. „Na.", erwidere ich und sie betritt als erster Gast unsere Wohnung. „Soll ich die Schuhe ausziehen?", will sie wissen und ich zucke mit den Schultern. „Ist eigentlich egal, wir müssen eh noch mal saugen, wenn alle Möbel da sind und aufgebaut wurden.", sage ich nur und sie zieht ihre Schuhe trotzdem aus. „Also wir haben noch genau gar nichts gemacht, außer ein paar Lebensmittel in den Kühlschrank zu räumen und Tiefkühlpizza zu kaufen.", gebe ich zu und führe sie in die große Küche, in der genug Platz für einen Esstisch ist, an dem man locker mit sechs Personen sitzen kann. Ein paar Kartons stehen an einer Wand, darin befinden sich Dosen, Töpfe und Pfannen, Trinkflaschen, ein paar Gläser und Schneidebretter, ein altes Besteckset von meinem Vater und ein bisschen Kram, den wir beide im Laufe der Jahre mal geschenkt bekommen haben. Mixer, Waffeleisen, Backformen, sowas halt. Auf der Theke stehen zwei große Tüten von Ikea, in die alles geräumt wurde, das für die Küche ist. „Dann wollen wir mal anfangen.", sagt Annie motiviert und ich nicke nur, dann sortieren wir alles, was wir bis jetzt für die Küche haben, in die Schränke.

Mein Schlafrythmus ist definitiv für die Tonne... Morgen ist mein letzter freier Tag, ich werde nicht mehr als sechs Stunden Schlaf bekommen heute Nacht und muss dann ab Donnerstag jeden Tag um halb sechs aufstehen. Motivation sieht anders aus. Aber egal, es gibt ja sowas wie Schulpflicht. Nebenbei bin ich komplett zerstochen von ein paar blutgeilen Mücken (Lieblingsstelle ist am Fußknöchel, genau da, wo der Sockenbund ist).

Okay, das tut nichts zur Sache, aber ich weiß auf jeden Fall nicht, wann ich dazu komme, weiterzuschreiben und wie es aussieht, wenn ich wieder Schule habe, weil ich jetzt auf ein Gymnasium wechsele und mehr Unterricht habe, weshalb ich mit Pech erst um vier Uhr nachmittags zuhause bin.

Falls es irgendwen interessiert, ich habe genau gar keine Lust auf Schule oder sonst irgendwas. Ich habe heute mit meiner Mutter den Keller aufgeräumt und mich dabei zweimal an Schranktüren verletzt, danach mein Zimmer aufgeräumt, und gefühlt hat einfach beides genau gar nichts gebracht... Eigentlich müsste ich jetzt noch die Nächte durchmachen, weil ich auf die geniale Idee gekommen bin, mir dieses Schuljahr einen Kalender selber zu machen und noch lange nicht fertig bin...

Genug Gelaber von mir, falls überhaupt noch irgendwer bis hier liest, was meint ihr, wie lange das mit Shawn und Mira so gut geht und keiner was mitbekommt und falls es auffliegt, wie denkt ihr, wird es passieren?

xx Mira | a Shawn Mendes FanFictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt