Kapitel 63

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Shawn P.O.V.
Ich schließe die Wohnungstür auf und das erste, was ich höre, ist Miras Lachen. Ich stelle meine Schuhe vor die Garderobe und folge dann ihrer Stimme in die Küche. Dort stehen die leeren Kartons mitten im Raum und Mira sitzt in einem von ihnen. „Hallo.", begrüße ich Mira und Annie lächelnd und Miras Kopf dreht sich ruckartig zu mir. „Du bist ja schon da.", sagt sie überrascht und ich zucke mit den Schultern. „Wir waren halt schnell fertig für heute.", erkläre ich schlicht und werfe einen Blick in die Taschen. „Mit einräumen sind wir soweit fertig.", klärt Annie mich auf und ich bin, ehrlich gesagt, ein wenig überrascht. Immerhin war ich nur zwei Stunden weg, Annie nicht sofort da und die beiden haben wohl wirklich konzentriert eingeräumt und nicht eher andere Sachen gemacht. „In zehn Minuten müssten die Betten kommen.", kommt von Mira und sie stapelt die Kartons aufeinander. Ich nicke kurz, dann gehe ich aus der Küche und betrete unseren Balkon. Die Luft ist kalt und klar, aber wirklich stören tut es mich gerade nicht. Ich bleibe ja eh nicht lange draußen. Alles ist von einer Schicht Schnee bedeckt und ich richte meinen Blick in den Himmel. Es ist schon ziemlich dunkel, immerhin ist Februar und es ist schon fast sechs.

Ein Seufzen verlässt meine Lippen. Bald soll mein neues Album kommen, aber irgendwie bin ich nicht sonderlich zufrieden mit dem, was ich schreibe oder aufnehme. Die erste Single steht zwar und auch zwei weitere Songs, aber der Rest will nicht so wie ich. Why soll auf das Album kommen, irgendwie ist das so ziemlich das einzige, was fest ist. Ich möchte das Album wirklich über mich schreiben und dass ich es geschafft habe, in my blood aufzunehmen, finde ich schon irgendwie faszinierend, wenn man bedenkt, wie groß meine Angst darüber zu schreiben früher war. Ich möchte nicht Mira fragen, ob sie mir hilft. Sie hat genug zu tun.

Ein Kälteschauer zieht über meinen Körper und ich gehe wieder nach drinnen. Quasi zeitgleich klingelt es und ich öffne den Lieferanten die Tür. Mira kommt auch dazu und wir unterhalten uns ein wenig mit ihnen, nachdem sie die Betten in die richtigen Zimmer gebracht haben, bevor Annie sich auch bald verabschiedet.

„Shawn?", fragt Mira irgendwann leise, als ich eigentlich gerade Licht ausmachen wollte. „Was ist, Kleine?", will ich wissen und richte mich ein wenig auf. Da mein Zimmer bei weitem nicht so ordentlich ist wie das von Mira und wir die Betten noch nicht fertig gemacht haben, schlafe ich auf meiner Matratze im Wohnzimmer. „Kann ich bei dir schlafen?", murmelt sie leise und ich nicke nur, während ich ein Stück zur Seite rutsche und ihr so Platz auf der schmalen Matratze mache. „Danke.", nuschelt sie noch, dann kuschelt sie sich ein wenig an meine Schulter und schläft innerhalb von Sekunden ein.

Meine Müdigkeit ist dafür verflogen. Alles, was ich tun kann, ist, das Mädchen neben mir anzusehen und vorsichtig zuzudecken, damit ihr nicht kalt wird. Ich habe keine Ahnung, wie lange ich sie einfach nur ansehe, aber irgendwann fallen auch mir die Augen zu.

Mirabella P.O.V.
Man sagt, den ersten Traum aus seinem neuen Zuhause soll man sich merken, denn er geht in Erfüllung. Dieser Gedanke geht mir als erstes durch den Kopf, sobald ich aufwache. Meine Augen sind noch geschlossen und ein paar Haare kitzeln in meinem Gesicht. Was habe ich geträumt? Da war Camila Cabello, auf jeden Fall. Ich durchforste mein Gehirn und stoße dann doch noch auf weitere Details. Camila und ich saßen bei uns auf dem Balkon, haben geredet und gegessen. Shawn war nicht dabei, was das alles ein bisschen merkwürdiger macht, denn ich kenne Camila nicht. Aber gut, vielleicht stellt Shawn sie mir ja irgendwann mal vor. Und solche Sachen wie „der erste Traum in der neuen Wohnung wird in Erfüllung gehen" können doch gar nicht stimmen. Das ist nur irgendeine Legende.

Ich schlage nun doch meine Augen auf und gucke überrascht auf Shawn. Verwirrt denke ich einen Moment nach, dann fällt mir ein, dass ich gestern Abend zu Shawn gegangen bin, weil ich nicht einschlafen konnte. Er schläft noch, eine Haarsträhne fällt in seine Stirn und sein Mund ist ein wenig geöffnet. Automatisch lächele ich bei diesem Anblick und streiche vorsichtig die Haare aus seinem Gesicht und gebe ihm einen Kuss auf die Wange, wobei er niedlich die Nase kräuselt, bevor ich aufstehe und Pancakes fürs Frühstück mache.

Ich habe es tatsächlich geschafft, ein neues Kapitel zu schreiben. Ich bin irgendwie gar nicht dazu gekommen, weil immer so viel anstand, aber jetzt habe ich es, in der Bahn zur Schule, tatsächlich geschafft, ein kleines Kapitel fertig zu machen.

Und wir haben, vor ein paar Tagen schon, die 10.000 Reads erreicht und ich muss sagen, ich bin komplett überwältigt. Wenn ich so drüber nachdenke, wie wenig diese Geschichte am Anfang gelesen wurde und wie ich sie fast schon aufgegeben habe, weil es ja eh „nur" ein Nebenprojekt war, bin ich so froh, es nicht getan zu haben.
Mira und Shawn haben ein Verhältnis zueinander, das, für mich persönlich, etwas ganz besonderes ist.

Ich möchte mich bei allen Lesern bedanken, für jeden einzelnen Read, jeden einzelnen Kommentar, jeden Vote. Danke an jeden von euch.

xx Mira | a Shawn Mendes FanFictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt