Unser Haus

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Claudias Sicht:

Nun war ich schon seit zwei Wochen aus dem Krankenhaus und Tom passte genau auf, was ich machen durfte und was nicht. Es nervte langsam. Die anderen Teams fingen schon an zu testen und ich saß hier und musste noch zwei Wochen auf das Go vom Arzt warten. Wie in den letzten zwei Wochen auch war ich an unserem Haus. Die Umbauarbeiten gingen voran und ich staunte nicht schlecht. Der Bauleiter erklärte mir vor zwei Tagen, dass doch nicht so viel gemacht werden müsste und somit einem Umzug in einem halben Jahr nichts im Wege stehen würde. Marc war auch ab und zu da und kontrollierte alles. Wie heute auch. Er kam auf mich zu und nahm mich in den Arm. "Dass ich mal für dich und Tom das Haus entwerfe hätte ich mir nie träumen lassen", grinste er mich an. "Schicksal. Alles im Leben ist Schicksal und auch kein Zufall lieber Marc", sagte ich ihm. Endlich konnte ich mit jemanden deutsch reden. Tom nervte es immer wieder, wenn wir beide ins deutsche verfielen und er nicht mitkam. Sein deutsch wurde zwar besser, aber alles verstand er nicht. In den letzten Wochen fand ich ihn immer wieder mit Babble vor, mit der deutsch lernte. Ich hatte es versucht, aber ich konnte es ihm nicht beibringen. Heute war ein regnerischer Tag in England und so standen wir dort im Garten dick eingepackt und schauten auf den Garten. "Hast du meine Entwürfe gesehen hierfür?", kam von Marc. Ich nickte. "Und?", fragte er dann. "Also ich würde ihn eigentlich gerne so lassen wie er ist. SIcherlich einwenig auf Vordermann bringen, aber er hat seinen Charme oder findest du nicht?", ich sah ihn an. "Naja, ihr habt Platz ohne Ende warum nicht doch einwenig verschönern?", er zuckte mit den Schultern. "Weil es dann nicht mehr zu dem Charme des Hauses passen würde. Wir erhalten so viel altes innendrin warum nicht auch hier?", ich sah diesesmal fragend an. Er hob seine Hände: "Ihr seid die Auftragsgeber und nicht ich. Was ich machen würde weißt du". Ich klopfte ihm auf die Schulter und ging zu meinem Taxi. Ich fuhr noch kein Auto. Marc hielt mir die Tür auf. "Kommst du nachher mit Tom rum, damit er es sich anschaut?", ich nickte ihm zu.

Das Taxi fuhr mich zu Tom. Wir waren zum Mittagessen verabredet. Als ich am Theater ankam standen schon einige Fotografen dort und knipsten drauf los.

 Als ich am Theater ankam standen schon einige Fotografen dort und knipsten drauf los

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Mir war es egal und ich lächelte es weg. Schnell ging ich herein und setze mich in die hinterste Reihe. Tom stand mit den anderen auf der Bühne und sie probten noch. Sie bemerkten mich nicht und ich sah einfach nur meinen zukünftigen Mann an. Er war genial. Er so talentiert. Seine ganze Mimik, sein Auftreten. Wie gerne hätte ich ihn damals in Hamlet gesehen. Ich grinste breit. Dann sah er mich und sofort hörte er auf. "Tom was los?", hörte ich eine Stimme. Ich zwinkerte ihm zu. "Machen wir eine Pause", kam von dem Mann, der anscheinend der Regisseur war. Ich ging die Treppen herunter und Tom kam auf mich zu. "Was machst du hier? Und vor allem wie lange sitzt du schon da oben?", er sah mich geschockt an. "So ungefähr eine halbe Stunde", ich zuckte mit den Schultern. Er wurde leicht rot. "Wirst du gerade rot, Hiddleston?", ich zog ihn an seiner Krawatte zu mir ran. Ich stoppte vor seinen Lippen und flüsterte ihm zu: "Du weißt gar nicht wie stolz du mich machst". Tom lächelte breit und küsste mich dann. "Ah endlich lernen wir sie auch mal kennen", hörte ich eine Männerstimme hinter Tom.

"Ihr Lieben wenn ich euch vorstellen dürfte? Meine Liebe des Lebens und Verlobte", Tom zeigte auf mich. Ich hob meine Hand. "Hey", winkte ich. Der Mann kam auf mich zu und hielt mir seine Hand hin:"Charlie angenehm. Du siehst in der Realität noch besser aus". Ich grinste schelmisch. Dann kam die Frau. "Hey Zame angenehm", sie hielt mir auch die Hand hin. "Dia", nickte ich ihr zu. "Schön dich kennen zu lernen", lächelte sie mich dann an. "Die Ehre ist ganz meinerseits", erwiderte ich. "Also was willst du hier?", fragte mich dann Tom. "Wir waren zum Essen verabredet?", ich sah ihn fragend an. "Oh, Dia. Ich schaffe, dass heute doch nicht", sagte er beschämend. "Ach alles gut", ich winkte ab, "Ich kann mich auch alleine beschäftigen", ich drückte seine Hand. "Dann kann ich wenigstens zu Edda", ich lächelte. "Wir sehen uns nachher am Haus?", fragte Tom und ich nickte nur. Dann verabschiedeten wir uns und ich wurde traurig. Tom und ich hatten in der letzten Zeit sehr wenig Zeit miteinander. Wenn er abends nach Hause kam, war er müde von den Proben und musste noch Text lernen. Während ich dann noch abends auf der Couch lag und fernseh sah, schlief er schon.

Derzeit war ich nicht gerade ausgelastet und in mich breitete sich immer mehr eine Unruhe aus. Ich war unausgeglichen und genervt von der Situation. Keine Termine, keine Interviews, kein Benzingeruch, kein Adrenalin. Jeden Tag der gleiche Ablauf. Ich wurde wach, machte mir Frühstück, fuhr zum Haus, redete dort mit den Bauarbeitern, holte ihnen Mittagessen, redete mit den Bauarbeitern, fuhr nach Hause und wartete auf Tom. Dann lief der Fernseher und ich ging ins Bett. Am nächsten Morgen wieder das selbe. Meine Laune senkte sich immer mehr. Sicherlich ließ ich es die anderen nicht spüren, aber ich war traurig und zugleich wütend. Als ich zu Edda ging, winkte diese schon aus ihrem Laden mir zu.

 Als ich zu Edda ging, winkte diese schon aus ihrem Laden mir zu

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Als ich die Tür aufmachte kam das Geräusch der kleinen Klingel. "Dia, Liebes", sie kam auf mich zu und nahm mich in den Arm. "Tee?", fragte sie mich und ich nickte. Wir beide setzen uns in die Leseecke und ab und zu kam ein Kunde herein. Da Edda gerade beschäftigt war, kam ein Kunde auf mich zu und fragte mich etwas. Ich ging mit ihm zu den Büchern die er suchte und empfahl ihm einige. Der junge Mann bedankte sich und erklärte mir, dass er diesen Buchladen schon immer besuchte und mich hier noch nie gesehen hatte. Ich erklärte ihm wiederum , dass ich hier eigentlich nicht arbeiten würde. Er fand es schade und verabschiedete sich von mir. "Danke", kam von Edda. "Kein Problem immer wieder gerne", sagte ich. Ich sah mich um und mir kam ein Gedanke. Edda sah mich an und nickte. Wir beide verstanden uns auch ohne Worte. Wir beide sprachen ab, dass ich ab und zu hier her komme und ihr aushelfen werde.

Zwischen zwei Welten - Und die Hindernisse einer LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt