Zwischen zwei Welten - Und die Hindernisse einer Liebe

Pressekonferenz

Toms Sicht:

Ich saß gemeinsam mit Luke in Dias und meinem Haus und sahen uns die Pressekonferenz von Dia an. Sie wirkte angespannt und passte genau auf, was sie sagte. Sie freute sich unheimlich endlich wieder zu fahren und berichtete von ihrem Blinddarm. Als sie darüber sprach wurde sie immer leiser und blickte nach unten. Es tat mir im Herzen weh und ich schloss ebenfalls die Augen und sah auf den Boden. Dann kamen die Fragen nach unserer Hochzeit. Dia saß dort und grinste nur. Dann kam ihre Antwort zum Antrag: "So stellt es sich jede Frau vor. Das der Mann, den man liebt und sein Leben geben würde, sowas für einen auf die Beine stellt. Und nein, ich werde nicht berichten, wie ich ihn bekommen habe, das ist eine private Angelegenheit zwischen mir und meinem Verlobten". Die nächsten Frage beantworte sie mit einem Lachen: "Wir wissen noch nicht wann die Hochzeit stattfinden wird und ihr werdet es sicherlich nicht erfahren. Wir wollen, dass es so privat wie möglich bleibt und niemand unseren Tag stört. Ihr werdet es noch früh genug erfahren".

Dann gingen die Fragen über meine Theateraufführung weiter und was Dia davon halten würde, dass ich mich auf sowas konzentrieren würde. Was sie dann sagte machte mich stolz. "Wissen Sie, wenn sie Talent haben und das hat Tom warum sollte er sich nur auf Filmproduktionen oder Serien konzentrieren? Er hat schon mehrfach bewiesen, dass er Theaterstücke zum Leben erwecken kann, sie mit Leben füllen kann bzw. dass er das Publikum mitnehmen kann. Nehmen wir nur mal Colorius. Kennen sie jemanden, der Shakespear so rüberbringen kann und so realistisch, dass sich auch Menschen die Shakespear nie gelesen haben spüren und darüber nachdenken? Nein? Sehen Sie. Und mein Verlobter kann das. Er ist so vielseitig, dass ich manchmal sehr neidisch bin. Ich kann gut Autofahren, aber er? Er ist so vielseitig und ein toller Schauspieler, egal ob in einem Movie, Serie oder auf der Theaterbühne. Also an alle: Kauft Tickets und schaut es euch an".

Ich schüttelte nur den Kopf. "Macht sie gerade Werbung für dich?",fragte Luke. "Anscheinend macht sie das. Aber ihre Worte waren echt schön", ich schluckte. "Komm, wir müssen alles einräumen", dann stand Luke auf und gemeinsam fingen wir an das Haus einzuräumen. Sigrun kam morgen an und hatte mir vorhin schon mitgeteilt, dass sie einige Dinge von Dia mitbringen würde.

Zeitsprung zwei Wochen:
Ich wachte schweißgebadet auf und knipste das Licht an. Ich hatte einen Albtraum. Ich habe geträumt, dass Dia verunglückte und starb. Schnell nahm ich mein Handy und wählte ihre Nummer. Sie nahm nicht ab und ich seufzte. Ich striff mir meine schweißgetränkten Haare aus dem Gesicht und nahm mir die Wasserflasche.

Dann ging mein Handy. Dia rief an. "Tom was ist los?", kam von ihr. "Dia", ich atmete immer noch schnell. "Tom?", sie hörte sich verängstigt an. "Ich hatte einen Albtraum", sagte ich ihr. Dann schaltete Dia auf Videoanruf. "Honey, was los mit dir?", sie sah verschlafen aus und wirklich verängstigt. "Ich habe geträumt, dass du einen Unfall hast und nicht mehr bei mir bist", sagte ich ihr und es fühlte sich immer noch so echt an. "Babe ich bin hier. Ich hatte keinen Unfall und in 5 Stunden bin ich wieder bei dir. Dann kannst du dich selber davon überzeugen", sagte sie mit so viel Liebe in ihrer Stimme. "Ja", flüsterte ich. "Tue mir einen Gefallen versuch noch was zu schlafen. Du brauchst deinen Schlaf und nachher bin ich wieder bei dir", sie lächelte mich an. "Ich weiß", dann legten wir auf und ich lag mit aufgerissenen Augen in unserem Bett. Warum träumte ich sowas? Ich nahm mein Handy und ging durch ihr Instagram.

Dann sah ich ein gemeinsames Foto von ihr und Charlie. Die beiden waren wie ein Arsch und Kopf. Beide strahlten. Dann legte ich mein Handy zur Seite und versuchte nochmal einzuschlafen, aber es funktionierte nicht. Genervt stand ich auf und zog mir meine Joggingsachen an. Es war ein tolles Gefühl am frühen Morgen durch London zu joggen und niemanden zusehen. Ich hing meinen Gedanken nach und fasste einen Entschluss. Ich würde meine Prinzipien über Bord werfen und Dia fragen, ob wir nicht doch so schnell wie möglich heiraten sollten. Dieses Thema musste vom Tisch. Ich wollte sie meins nennen und mit ihr eine Familie sein. Und wenn wir nur eben Standesamtlich heiraten würden und im Sommer eine freie Trauung machten. Der Gedanke gefiel mir und so joggte ich dem Sonnenaufgang entgegen.

Ich stand unter der Dusche als die Nachricht von einem Flugverbot über dem europäischen Luftraum angesprochen wurde. Die Gründe wurden nicht erläutert, aber ich wusste dass es auch Dias Flug betreffen würde. Ich stieg aus der Dusche und nahm mein Handy. Dia hatte schon geschrieben, dass auch ihr Flug gecancelt wurde. Sie versuchten nun ein Mietwagen zu bekommen. Sie würde sich melden, wenn sie näheres wüsste. Abermals seufzte ich aus. Verdammt war ich abhängig von dieser Frau! Ich zog mich fertig an und fuhr zum Theater. Unsere Proben gingen zum Finale hin und jeder versuchte sein bestes.