1. Kapitel

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Jetzt geht es richtig los! Ich bin wirklich gespannt, wohin diese Story führen wird (weil wenn ich ehrlich bin, läuft es eh nie so, wie ich es geplant hatte). Und natürlich freue ich mich wie immer über live-reactions 💜💜

Wer hat sich diesen ganzen Schwachsinn eigentlich ausgedacht? Erst läuft man gefühlte Kilometer die Gänge entlang und dann steht man doch wieder nur rum und wartet. Muss ich das verstehen? Ich seufze und stelle mich in die Schlange zur Passkontrolle. Ich habe meinen Reisepass schon in der Hand, ich will einfach nur noch aus diesem Gebäude raus. Langsam bewegen sich die Leute vor mir weiter in Richtung Ausgang.

Ich schaue auf mein Handy. Es ist vier Uhr Nachmittags. Vor einer Stunde bin ich hier am Heathrow gelandet, nachdem mein Flug zwei Stunden Verspätung hatte. Eigentlich sollte ich schon längst aus dem Gebäude raus sein. Ich stecke mein Handy weg. Ich muss gleich Mum noch anrufen, dass ich gut angekommen bin, aber das mache ich erst, wenn ich draußen bin. Langsam geht es vorwärts. Es dauert eine Ewigkeit, bis ich dem Beamten meinen Pass und mein Visum zeigen kann. Er sieht es sich an, mustert mich und ich kann endlich weiter zur Kofferausgabe.

Es dauert nicht mehr allzu lange, bis ich mein Gepäck sehe und es vom Band nehme. Dafür stand ich gerade aber auch lange genug herum. Mit meinen beiden Koffern verlasse ich das Gebäude und schaue mich um. Dann nehme ich mein Handy doch wieder raus, aber anstatt meine Mum anzurufen, wähle ich die Nummer meines persönlichen Taxis. Jedenfalls sollte er das sein, aber ich entdecke ihn nirgendwo.

„Hey, was gibts? Bist du schon gelandet?" höre ich die Stimme meines Mitbewohners einen Augenblick später. Ich stöhne genervt. „Ich bin schon draußen. Wo bist du?" - „Was, aber du meintest doch, du kommst später?" - „Ja, jetzt ist später." erwidere ich. „Ähm..." - „Schon gut, ich fahre mit der Tube." murre ich unzufrieden und lege auf. Also mache ich mich auf den Weg zur Tube. Mit zwei Koffern wird das jetzt wirklich lustig. Aber mit bleibt nichts anderes übrig, als in den Zug zu steigen und mit den Koffern den Weg zu versperren. Es geht nun einmal nicht anders.

Es dauert also noch einmal eine halbe Stunde, bis ich wieder aussteigen kann und endlich nicht mehr allzu weit von Zuhause entfernt bin. Gerade, als ich klingeln möchte, öffnet sich die Haustür. „Ich habe dich aus dem Fenster gesehen." meint er nur und nimmt mir einen Koffer ab. Einen Aufzug haben wir hier nicht, aber zum Glück ist es nur eine Etage. Geschafft lasse ich mich auf dem grauen Sofa fallen. Die Koffer kann ich auch gleich noch auspacken. Meine Schuhe kicke ich zur Seite und meine Jacke fällt auf den Boden.

„Wie war es in Portland?" fragt Zayn mich und lässt sich neben mir nieder. „Gut." sage ich lächelnd. „Die kleinen.. sind gar nicht mehr so klein." er schmunzelt. „Du warst ja auch ein gutes Jahr nicht mehr da." Ich nicke und hoffe, dass es nicht wieder so lange dauern wird, bis ich meine Familie wiedersehe. Aber es ging einfach nicht. Zayn reicht mir ein geöffnetes Bier. „Missi will dich übrigens versetzten." meint er dann.

Irritiert sehe ich ihn an. „Was? Wieso das denn?" Er zuckt mit den Schultern. „Keine Ahnung, aber du sollt morgen als erstes in sein Büro kommen." Ein genervtes Stöhnen entfährt mir. Darauf habe ich jetzt so absolut gar keine Lust. Ms. Olivia Tremblay, oder wie Zayn und ich sie auch mal gerne nennen; Missi, ist unsere Chefin und so nett sie auch sein kann, sie ist eine toughe, starke Frau und gegen sie anzukommen, ist schon eine Meisterleistung. Wenn Zayn mir also jetzt schon sagt, dass sie mich versetzen will, weiß ich, dass ich nichts machen kann und das passt mir gar nicht. Ich bin glücklich da, wo ich bin. „Hat sie gesagt, wohin?" Zayn schüttelt den Kopf. „Nein hat sie nicht, aber ich habe auch nicht nachgefragt." Danke.

„Und gibt es hier sonst irgendetwas Neues?" - „Was soll sein?" erwidert er und zuckt mit den Schultern. „Naja, ich war einen Monat nicht da. Da muss doch irgendetwas passiert sein." entgegne ich. „Nicht wirklich. Oh, Vicky ist schwanger." Perplex sehe ich ihn an. „Was, unsere Victoria? Die Vicky?" Zayn nickt. „Ja und so wie es aussieht, wird sie nicht abtreiben." - „Dann weiß Andy davon?" Wieder nickt Zayn. „Ja. Er ist vollkommen überfordert." erzählt er amüsiert. „Die beiden werden ihr Leben jetzt ganz schön umkrempeln müssen." Wie gut, dass Vicky nicht meine Freundin ist.

„Wann ist es so weit?" frage ich dann. „In vier oder fünf Monaten. Sie ist schon in der 20. Woche." Mit großen Augen sehe ich ihn an. „Was? Wieso hat sie vorher nichts gesagt?" Er zuckt mit den Schultern. „Keine Ahnung. Aber ich sehe sie ja nicht so oft, als dass es mir auffallen könnte und du warst vier Wochen nicht da."

Ich nicke und lehne mich nach hinten. „Ist schon klar, was es wird?" - „Ja, aber sie will es nicht sagen." - „Es soll ein Junge werden." Zayn lacht. „Nur damit du ihm Fußballspielen beibringen kannst." Ich grinse. „Sehr richtig. Oder es wird ein fußballbegeistertes Mädchen, soll mir auch recht sein." antworte ich ich ihm. „Du weißt aber schon, dass es nicht dein Kind ist?" Ich zucke mit den Schultern. „Ich werde Patenonkel." Er fängt an zu lachen. „Das glaubst du doch selbst nicht! Du bist der Chaotischste von uns allen!" - „Na und? Ich habe ein halbes Dutzend kleine Geschwister, ich bin mit kleinen Kindern aufgewachsen, also werde ich wohl mit Ihnen umgehen können." Zayn mustert mich skeptisch. „Mhm... Ich glaube trotzdem, dass ich Patenonkel werde und nicht du." - „Damit das Kind nur vor der Leinwand sitzt und Bildchen malt?" - „Na und? Das ist besser als einem Ball hinterher zu rennen." Ich lache ein wenig und schüttle den Kopf. „Das glaubst aber auch nur du."

Heute Abend gibt es Pizza. Wir haben beide keine Lust zu kochen. Wobei, ich das sowieso nie tue. Ich bin derjenige der einkaufen geht und Zayn kocht für uns. Das Geld teilen wir uns natürlich, aber da wir nicht wollen, dass einer tot vom Stuhl fällt, lasse ich die Finger von den Lebensmitteln. Ich habe einmal versucht, aber es ist alles, nur nicht gut ausgegangen. Und wenn Zayn nicht da ist, gibt es eben Tiefkühlkost. Das passt schon.

So auch heute Abend. Pizza bekomme ich gerade noch so hin, also hole ich ich nach einer Weile wieder aus dem Ofen und hole zwei Teller raus, schneide sie und laufe zurück zum Sofa. Ich gebe einen Teller Zayn. „Was habt ihr in Portland so gemacht?" fragt er dann und beißt in das erste Stück. „Ich war viel mit den Kids draußen." erzähle ich. „Außerdem war ein Zirkus da und wir sind dorthin gegangen. Ansonsten... oh wir sind für eine Woche an die Küste gefahren. Es waren ja Ferien. Mum musste aber bis auf die eine Woche arbeiten. Und die großen haben viel mit ihren Freunden gemacht, also habe ich mit den Zwillingen viel unternommen. Wir sind in den Zoo gegangen, ziemlich oft Schwimmen und so."

„Kommen die jetzt eigentlich auch in die Schule?" Ich nicke. „Ja.. wir waren zusammen die ganzen Sachen dafür kaufen." Ich seufze. „Es ist so krass, dass sie jetzt auch schon wieder so groß sind." Zayn schmunzelt. Leider kann ich bei der Einschulung nicht dabei sein, ich hatte gehofft, bis dahin bleiben zu können, aber mehr Urlaub bekomme ich nicht. Ich habe meinen Urlaub für dieses Jahr bis auf einen Tag für Weihnachten, schon komplett verbraucht. Aber das war es mir Wert; eine Woche nach Portland zu fliegen würde sich alleine aufgrund der Flugstrecke schon nicht lohnen. Also gibt es für mich jetzt keinen Urlaub mehr, aber das ist okay. Ich habe es mir schließlich selbst ausgesucht.

Ich hole mein Handy raus. Shit. Ich wollte Mum ja noch anrufen! Schnell wähle ich die Nummer von ihrem Büro und lasse mich an sie weiterleiten.

„Hey Mum." - „Wurde aber auch mal Zeit." sagt sie, aber ich höre, dass sie es nicht ernst meint und mit Sicherheit schmunzelt. „Tut mir leid, dass ich mich erst so spät melde." - „Bist du schon Zuhause?" - „Ja, seit einer halben Stunde ungefähr. Der Flug hatte Verspätung." erkläre ich ihr. „Lass mich raten. Du hast die Koffer nicht einmal anrührt und isst stattdessen Tiefkühlpizza." Ich verdrehe die Augen und grinse. „Ja, tue ich." - „Kocht Zayn nicht eigentlich?" Ich sehe Zayn amüsiert an. Dieser schient gehört zu haben, was meine Mum gesagt hat und sieht mich anklagend an. „Ja, aber er hatte keine Lust." grinse ich frech und Zayn seufzt.

„Dann solltest du dir vielleicht mal ein Kochbuch zulegen." entgegnet meine Mum und Zayn grinst. „Finde ich gut." meint er und nimmt sich das nächste Stück Pizza. Ich seufze. „Damit ich die Küche in Brand setzen?" - „Ach komm, du hast doch auch Zuhause früher geholfen zu kochen. Tu nicht immer so, als hätte ich dich aus dem Haus gelassen, ohne dass du überleben kannst." erwidert sie. „Hab dich lieb, Mum." grinse ich nur. „Ja ich dich auch. Aber hör auf dich nur von dieser Tiefkühlkost zu ernähren." ermahnt sie mich. „Ja Mum. Sagst du den Kids liebe Grüße von mir?" - „Tue ich doch immer." sagt sie und ich lächle. „Bis Bald."

Ich lege mein Handy wieder weg. „Deine Mum denken, dass ich dich verhungern lasse." kommentiert der Schwarzhaarige das Telefonat. „Ach was. Das würdest du doch nicht tun." grinse ich wissend. Er verdreht die Augen. „Mhm.. noch nicht." murmelt er und schaltet den Fernseher an, schmunzelt dann aber doch selbst ein wenig. 

Damit starten wir also richtig in dir Story. Icj weiß, es gibt noch nicht so viel zu Fragen, aber was haltet ihr von der Zayn Louis WG Kombi? 💜  Thoughts? Feelings? Ideas?

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