Ich seufze leise und lasse ihn machen. Wie könnte ich auch nicht? Ich spüre seine Lippen überall auf meinem Körper und schließe die Augen. „Du solltest einfach Model werden." murmelt er gegen meine Haut und drücke seine Lippen an meinen Hals. „Genau." erwidere ich sarkastisch, aber lächle ein wenig. „Ernsthaft." antwortet er und küsst mich wieder. Ich lege meinen Kopf zur Seite und gebe ihm so mehr Platz. „Ich bin dafür sowieso zu klein." - „Als wäre das tragisch." grinst er und zieht mich in einen verführerischen Kuss. Ich kann nicht widersprechen, ihm nicht antworten oder den Kuss nicht erwidern. Seine Lippen sind so verflucht weich und Scheißdreck, ich kann kaum noch richtig denken. Sanft saugt er an meiner Unterlippe, taucht seine Zunge in meinen Mund und umspielt mit ihr meine.
Gerade, als er seine Hand zwischen uns gleiten lässt, klopft es jedoch an der Tür. Er reagiert darauf nicht weiter. Seine Finger umschließen meinen pochenden, harten Schwarz und ich keuche auf. Dann klopft es wieder. „Könnte das wichtig sein?" frage ich ihn, aber er lässt nur seinen Daumen über meine Spitze rollen. Sofort schließen sich meine Augen wieder und ich stöhne auf. „Die können warten. Ich bin beschäftigt." antwortet er mir und richtet sich auf. Ich beobachte, wie er zum Nachtisch neben dem Bett geht und die zweite Schublade öffnet. Im gleichen Moment klopft es wieder. „Eure Hoheit, es ist dringlich." Er verdreht die Augen, antwortet aber nicht.
„Sicher, dass du das einfach ignorieren willst?" frage ich ihn skeptisch. Er sieht zu mir und ein Schauer fährt mir über den Rücken, als er seinen Blick über meinen Körper gleiten lässt. „Ganz sicher." antwortet er mir und lächelt verschmitzt. Es klopft wieder. Harry spannt sich an und blickt zur Tür. Ich werde nervös und das merkt er. „Die werden nicht reinkommen. Wenn sie es tun, sind sie sofort gefeuert und das ist jedem von denen klar." sagt er und lächelt mich an. Es klopft wieder. „Tut mir leid, sie zu stören, Eure Hoheit, aber -" kommt es von der anderen Seite der Tür. Ich habe mich aufgesetzt und spiele mit dem Bezug des Kissens neben mir. Der Kerl hinter der Tür wird jedoch unterbrochen, als jemand die Tür doch plötzlich aufstößt.
Instinktiv schnappe ich mir das Kissen und verdecke meine Mitte damit. Harry sieht nur verwundert dorthin. Eine junge Frau steht dort und halt die Arme vor der Brust verschränkt. Ihr Blick schweift kurz zu mir, aber weiter beachtet sie mich nicht. „Zieh dir was an." meint sie nur genervt. Ich bemerke, wie Harry die Augen verdreht und nach seiner Shorts greift. Dann erst verstehe ich, wer hier gerade im Zimmer steht. Sofort werde ich wieder nervös und sehe zu Harry.
„Was ist, Gemma?" - „Du wirst erwartet. Du hattest vor einer halben Stunde einen Termin, schon vergessen?" erinnert sie ihn genervt. „Und seit wann ist es dein Job, dich darum zu kümmern?" fragt er sie nur und setzt sich auf die Bettkante. Wieso bin ich gleich nochmal hergekommen? Gerade wäre ich wieder lieber Zuhause auf dem Sofa. „Weil du alle anderen ignorierst und ich nicht gefeuert werden kann." sagt sie und lächelt provokant. „Sag denen, dass ich das morgen früh mache." meint Harry nur augenrollend. Sie sieht zu mir. „Sie sollten gehen." sagt sie mit fester Stimme, geht die Stufen hoch und reicht mir meine Shorts. Stumm ziehe ich sie an und schnappe mir dann meine anderen Klamotten.
Harrys Blick spüre ich dabei die ganze Zeit deutlich auf mir. Er sagt aber nichts weiter. „Ich werde gleich da sein." antwortet er nach einem Moment seiner Schwester. Diese nickt zufrieden und verlässt wieder das Zimmer. Als die Tür sich schließt, atme ich erleichtert aus und schließe meine Hose. Harry kommt sofort zu mir. Er stellt sich mir gegenüber uns unsere Blicke treffen sich. „Geh nicht." Wieso klingt das schon wieder so wenig nach einer Bitte?
„Ich sollte nicht länger hier sein." antworte ich nur und schüttle leicht den Kopf, als ich mir mein Shirt nehme. „Louis -" - „Nein." Ich seufze, mal wieder habe ich eine Regel gebrochen, aber ist das eigentlich noch wichtig? Ich meine, ich habe inzwischen ja so gut wie jede Regel mal missachtet. „Du hast zu tun, Harry und das ist wichtig." Er seufzt. „Es wird nicht lange dauern." versucht er es nochmal, aber ich schüttle wieder den Kopf. „Wie komme ich hier raus?" frage ich ihn und richte meine Haare so gut es geht. „Steven wird dich bringen." meint er nur und geht die Stufen wieder hinunter. Ich folge ihm, nehme mir mein Feuerzeug, mein Handy und meinen Rucksack.
Wir gehen zur Tür. Als er sie öffnet, steht Steven gute fünf Meter von uns entfernt auf dem Gang. „Bring ihn nach Hause." sagt Harry mit monotoner, kalter Stimme. Er nickt. „Natürlich, Eure Hoheit." Ich sehe Harry an. „Viel Spaß in Schweden." meine ich noch. Was soll ich jetzt auch sagen? Tut mir leid, dass du heute schon wieder nicht zum Abschuss gekommen bist? Er nickt nur, zwingt sich ein Lächeln auf die Lippen, aber es ist nicht schwierig zu sehen, dass es nicht echt sein kann.
Dann drehe ich mich um und gehe mit Steven mit. Er sagt nichts, als er mich in eine Tiefgarage führt und dort den schwarzen Dodge aufsperrt. Ich setze mich nach hinten und blicke aus dem Fenster, als er losfährt. London zieht an mir vorbei und meine Gedanken drehen sich nur um den Prinzen. Es dauert nicht lange, bis wir vor dem Haus stehen, zu dem ich einen Schlüssel besitze. „Danke, Steven." Bevor er aussteigen und es selbst tun kann, habe ich meine Tür geöffnet und lächle kurz. „Haben Sie einen angenehmen Abend." - „Sie auch." erwidere ich noch und schließe die Autotür anschließend wieder.
Bevor ich meine Wohnung betrete, atme ich tief ein und wieder aus. Irgendwie komme ich noch nicht richtig darauf klar, dass die Prinzessin von England mich praktisch in flagranti mit ihrem Bruder erwischt hat; noch weniger, dass sie kaum interessiert hat. Als ich meine Schuhe zur Seite kicke, bemerkt Zayn, dass ich wieder da bin. „Du warst bei ihm, oder?" Er lehnt am Türrahmen und mustert mich. „Ja." sage ich nur knapp und gehe in die Küche. Er hat gekocht. Natürlich hat er das. Ich nehme mir etwas und tue den Teller in die Mikrowelle. Das war definitiv eine der besseren Investitionen von uns beiden. Jedenfalls für mich.
„So ein Typ war vorhin da." erzählt er dann. „Aha?" - „Er hat gesagt, du wärst beschäftigt und er wäre einkaufen gegangen." Ich nicke. „Ja, dass.." - „Hat er organisiert?" Wieder nicke ich. Zayn schmunzelt amüsiert. „Finde ich gut." Irritiert sehe ich in an. „Naja, ich musste nichts bezahlen und es ist alles frisch, das Fleisch ist vom Metzger, das Obst frisch vom Hof und auch alles andere ist definitiv nicht aus irgendeinem Supermarkt." erklärt er mir. Sollte ich das überraschend finden? Vielleicht, tue ich aber gerade nicht. Stattdessen kreisen in meinem Kopf immer noch die letzten paar Stunden. Ich habe nicht einen Ton zu der Prinzessin gesagt. Ob das so gut war? Ich meine, sie ist eine adlige und ich saß da einfach nur und habe sie angesehen, nackt wohlgemerkt. Ach Scheißdreck!
„Was ist los?" fragt er verwundert, als ich mich zu ihm auf das Sofa fallen lasse. „Er hatte einen Termin." meine ich nur und fange an zu essen. Wie immer schmeckt es verdammt gut. „Ernsthaft jetzt?" - „Ja." antworte ich trocken. „Seine Schwester ist ins Zimmer gekommen und hat ihn daran erinnert." Zayn blickt mich perplex an. Dann fängt dieser Idiot an zu lachen. „Das klingt, als wärst du in einer Sitcom gefangen!" Ich stöhne genervt. „Zayn! Das ist scheiße!" - „Scheiße also?" er grinst. „Ja, schön fand ich es jetzt nicht unbedingt." Er mustert mich und grinst provokant. „Du magst ihn." schlussfolgert er. „Nein!" widerspreche ich sofort. „Also schon, aber nicht so!"
Tue ich nicht. Ich werde mich garantiert nicht in jemanden verlieben, der jeden Tag jemand anderen im Bett hat. Klar, ich hatte auch schon One-Night-Stands, aber jeden Tag finde ich dann doch ein wenig viel. Und um ganz ehrlich zu sein, habe ich eher wenig Lust darauf, mich auf ihn einzulassen, nur um dann als verbraucht abgestempelt zu werden, sobald er aus Schweden wieder kommt. Ich meine, in Schweden wird er sich doch sowieso jemand anderen anlachen. Dann hat sich die Sache mit uns.. mit ihm und mir sowieso geklärt. Aber ein uns gibt es mit Garantie nicht! Nur weil ich seit einiger Zeit mal wieder jemanden treffe, heißt es ja nicht, dass daraus direkt etwas festes entsteht. Zayn denkt einfach viel zu weit vor.
Zayn setzt seinen willst-du-mich-verarschen-?-Blick auf, sagt aber nicht weiter. „Ich meine ja, er ist cool und so, aber das alles brauche ich nicht. Danke, aber nein danke!" versuche ich meine Aussage zu bekräftigen, aber er glaubt mir wieder nicht. „Und wieso das?" - „Weil mir das zu blöd ist! Er hat genug andere Betthäschen." murre ich und esse weiter. „Du magst ihm." grinst er trotzdem nur.
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Und es ist wieder nichts geworden für Harry. Ob er sich melden wird? Und was denkt über Zayns Aussage? Und wird Harry sich in Schweden wirklich jemand neues angeln?
Love L
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Next One
FanfictionWoher weiß man eigentlich, dass man sein Ziel erreicht hat? Wenn man seine Aufgabe erfüllt hat? Oder wenn man glücklich ist? Dann sollte es doch so sein, dass beides das gleiche ist, oder? Schließlich ist die Aufgabe nicht gut, wenn man unterm Stric...