Wir frühstücken in Ruhe zu Ende. Dann verabschiedet sich Harry noch von dem Koch, und wie ich erfahren habe, auch Inhaber, und wir laufen durch den Ort. Die Häuser sind klein, es gibt kaum richtig große Straßen und irgendwie bekommt man direkt das Gefühl, im Urlaub zu sein. Die Menschen hier bemerken und kaum, jedenfalls macht das den Anschein. Harrys und meine Finger sind miteinander verschränkt und wir schlendern nach einiger Zeit wieder die Promenade entlang, welche sich wirklich als die schönste Ecke des Dorfes entpuppt hat.
Es ist ein wenig windig, aber an der Küste ist das natürlich auch nicht verwunderlich. Steven kommt irgendwann zu uns. „Eure Hoheit. Wir würden in einer Stunde zum Flughafen aufbrechen." gibt er ihm Bescheid. Harry nickt. „Okay." Steven sieht kurz zu mir und geht dann wieder ein paar Schritte von uns weg. Harry sieht sich um, hält inne und ich bemerke, dass er etwas schmunzelt. „Was ist?" frage ich ihn verwundert, aber er geht mit mir nur in einen kleinen Laden. Es ist ein Kiosk und noch bevor ich fragen kann, was er hier möchte, geht er an die Theke. Er nimmt sich ein Feuerzeug und Steven reicht dem Kerl, der dort sitzt etwas Geld.
„Ein Feuerzeug?" frage ich irritiert, als wir wieder draußen sind. Harry nickt. „Ja. Damit wir am Freitag die Bierflaschen aufmachen können." erwidert er. Perplex sehe ich ihn an, fange dann aber an zu lachen. „In den Kneipen öffnen sie dir auch die Flaschen. Mit einem Flaschenöffner." erwidere ich amüsiert. Harry blickt mich verwundert an. „Jetzt also doch?" Ich grinse. „Wir trinken nicht immer nur in Kneipen, Harry. Und wir haben nicht immer einen Flaschenöffner dabei." Er verdreht die Augen. „Egal." Er zeigt mir das Feuerzeug. London Royal Yacht Club steht dort in goldener Schrift auf dunkelblauem Hintergrund. „Hier." er gibt es mir. „Ich dachte, du brauchst es." meint er. Ich lächle, merke aber, dass ihm die Situation missfällt. „Danke." ich drehe es in meinen Fingern und lasse kurz das kleine Feuer aufflammen. Er winkt ab. „Harry, wirklich." betone ich. Er sieht zu mir, sagt aber nichts. Es ist kaum zu ignorieren, dass er wirklich versucht hat, etwas ganz normales zu tun und das ist toll. Ich überbrücke den Abstand zwischen uns und küsse ihn für einen kurzen Moment. Dann lasse ich das Feuerzeug in meiner Hosentasche verschwinden.
„Gerne." erwidert er dann lächelnd. „Wieso hat Steven eigentlich bezahlt? Und nicht du?" frage ich ihn dann und blicke kurz zu seinem Personenschützer. Nun ist es Harry, der meien Frage anscheinend nicht versteht. „Er hat mein Geld." erwidert er lediglich. Natürlich! Wie könnte es auch anders sein? „Immer?" fragend sehe ich ihn an. „Meistens." antwortet er mir. „Wieso? Sollte ich das Freitag anders machen?" Ich zucke mit den Schultern und nicke. „Naja, vielleicht." Er nickt. „Okay. Dann mache ich es anders." stimmt er zu. „Wie viele Bodyguards wirst du eigentlich mitnehmen?" frage ich ihn dann.
„Das kommt darauf an, wie groß die Kneipe ist." erklärt er mir. „Sie werden vorher mit den Eigentümern sprechen, die Lage analysieren und die Leute, die dort hinkommen. Entsprechend werden sie sich vorbereiten und einige werden natürlich auch bei mir bleiben." Okay, an diesen ganzen Zauber werde ich mich wohl nie gewöhnen. Wenn man aber darüber nachdenkt, ergibt es schon Sinn. „Was zieht man denn so an, in einer Kneipe?" fragt er mich dann. Ich schmunzle und sehe ihn kurz an, dann mustere ich ihn, wissend, dass er es mitbekommt. „Wie wäre es mit Adidas?" schlage ich vor und er schmunzelt. „Passt das denn?" Ich zucke mit den Schultern. „Es gibt manche, die stylen sich extra, aber meine Freunde und ich ziehen uns eigentlich ganz normal an. Shirt oder Hemd und eine Jeans oder so." Er nickt verstehend. „Also kein Anzug?" Ich sehe ihn überrascht an, lache dann und schüttle den Kopf.
Vielleicht hätte ich ihm auch einfach sagen sollen, dass er unbedingt einen Anzug anziehen soll. Das wäre bestimmt lustig gewesen, wenn er vollkommen overdressed dort angekommen wäre. Auf der anderen Seite zieht er mit Sicherheit schon genug Aufmerksamkeit auf sich und in so einem Aufzug wäre er nicht gerade unauffälliger. „Du hast doch bestimmt irgendein Hemd, dass du anziehen kannst und das nicht allzu auffällig ist." schlage ich vor. „Ich sage meinem Stylisten Bescheid." nickt er und ich verdrehe amüsiert die Augen. Dann sehe ich an einem laden einen Zeitungsständer. Ich löse meine Hand aus seiner und greife nach drei Zeitschriften. Auch die aktuelle MiRoyl-Ausgabe ist dabei. Ich gehe zur Kasse, bezahle und gehe wieder zu einem verwundert schauenden Harry zurück.
„Komm." lächle ich und ziehe ihn zu dem Geländer aus Stein an der Promenade. Ich setze mich und nach einem Augenblick, tut er es mir gleich. Er schaut immer noch etwas skeptisch, lässt sich aber darauf ein. Als erstes schlage ich MiRoyl auf. Schnell finde ich den Teil für den die Sechste zuständig ist. „Hier." zeige ich ihm und deute auf die Outfits die dort gezeigt sind. „Und das soll mir helfen?" fragt er immer noch nicht vollkommen überzeugt. Ich zucke mit den Schultern. „Vielleicht, wenn du dir dein Outfit irgendwann mal selbst raus suchen möchtest." erwidere ich und gebe ihm die andere Zeitschrift. Er blättert etwas darin herum.
Dann fällt mir etwas ein. Ich suche nach meinen Artikeln und finde sie recht schlecht. Ich brauche gar nicht lange zu schauen, da merke ich, dass Missi wirklich den Text über Harrys angebliche Affäre gelöscht hat. Meine Freunde hatten also recht. „Wieso schaust du dir das an?" fragt Harry mich plötzlich und sieht auf die aufgeschlagene Doppelseite, wo bestimmt ein Dutzend mal sein Gesicht zu sehen ist. Ich winke ab. „Ein Artikel wurde gestrichen." meine ich nur. Er hält kurz inne, dann nickt er. „Ich weiß." Verwundert sehe ich ihn an. „Du weißt das? Hast du dafür nicht auch irgendwelche Berater oder so?" Er nickt und schaut auf die Seite. „Da gibt es so ein nichtiges Gerücht, dass ich etwas mit einer schwedischen Sängerin hätte." erzählt er mir. „Aber das entspricht ganz und gar nicht der Wahrheit." fügt er direkt danach hinzu. „Aber es gibt doch häufiger mal irgendwelche Gerüchte." erwidere ich verwundert.
Er nickt. „Ja, aber jetzt ist es mir nicht mehr egal." entgegnet er und blickt mich an. „Wieso das?" frage ich irritiert und blättere eine Seite weiter. Ein Bild von ihm und der Sängerin ist recht klein abgedruckt worden. Er wendet seinen Blick aber nicht mehr der Zeitschrift zu, sondern lässt ihn auf mir ruhen. „Weil es falsch ist, nicht wahr. Ich wollte nicht, dass du das liest und den Kram wohl möglich glaubst." erwidert er. Überrascht sehe ich zu ihm und schmunzle etwas.
„Das ist wirklich sehr süß von dir, Harry, aber ich habe den Artikel geschrieben. Also über dich und sie." erzähle ich ihm und für einen Moment entgleiten ihm die Gesichtszüge. „Du hast den geschrieben?" hakt er nach und schüttelt leicht den Kopf. Ich nicke und blättere zurück. „Ich habe das alles geschrieben. Ich bin eigentlich gar nicht für den ganzen Promi-Kram zuständig, aber die Etage ist im Augenblick unterbesetzt." meine ich. „Und ich wurde praktisch auf dich und deine Familie angesetzt." Er seufzt und sieht mich wieder an. „Ich wollte nicht, dass dein Artikel gestrichen wird, nur dass du nicht liest, ich hätte etwas mit jemand anderem." - „Zu spät." entgegne ich schmunzelnd. „Aber habe es sowieso nicht geglaubt." Erleichterung macht sich in seinem Ausdruck breit. „Ich arbeite da lange genug, Harry. Ihr habt euch nur unterhalten, aber es ist nun einmal das, was die Masse lesen will."
Er nickt. Und sieht auf die Zeitschriften. Bevor wir sie weiter durchschauen können, kommt Steven zu uns. „Eure Hoheit, Mr. Tomlinson. Der Wagen fährt gleich vor." Harry nickt und steht von den Steinen auf. Ich schließe die Zeitschriften wieder und greife nach Harrys Hand, als ich mich neben ihn stelle. Wirklich nachgedacht habe ich darüber nicht, aber als er den leichten Händedruck erwidert, verspüre ich wieder dieses Kribbeln in meiner Magengegend. Wir laufen zu dem Haus des London Royal Yacht Clubs und steifen dort in einen der Wagen ein. Der Dodge fährt los und wir schlagen den Weg zum Flughafen ein. Harry sitzt neben mir, aber der Platz in der Mitte ist frei. Kurz überlege ich, schnalle mich dann ab, rutsch über und nehme dort Platz. Verwundert sieht er mich an, aber bevor ich noch nervöser werden kann, küsse ich ihn.
Im ersten Moment scheint er überrascht zu sein, dann legt er aber direkt seine Hand an meine Wange und vertieft den Kuss. Ich öffne meinen Mund und lege meinen Kopf etwas mehr zur Seite. Seine Zunge taucht in meinen Mund auf und berührt meine. Er verführt mich und vernebelt meine Sinne, aber ich könnte mir nichts besseres vorstellen, um die Fahrzeit zu überbrücken. Meine Hand liegt an seinem Oberkörper. Die andere ist noch mit seiner verbunden und ich spüre, dass er mit seinem Daumen über meinen Handrücken streicht.
„Und wofür war der jetzt?" fragt er leise und lächelt. Ich zucke mit einer Schulter. „Dass du mir diesen Trip.. geschenkt hast." Er verdreht die Augen, schmunzelt aber. „Das war doch nichts." - „Nichts? Wir sind auf einer Insel!" entgegne ich entgeistert und er fängt an zu lachen.
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Tja, da geht es auch schon wieder zurück. Und Harry hat sich wohl wirklich Gedanken über Louis gemacht. Was haltet ihr bisher von den beiden? Und von Harrys Aktion, den Artikel streichen zu lassen? Thoughts?
Love L
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FanfictionWoher weiß man eigentlich, dass man sein Ziel erreicht hat? Wenn man seine Aufgabe erfüllt hat? Oder wenn man glücklich ist? Dann sollte es doch so sein, dass beides das gleiche ist, oder? Schließlich ist die Aufgabe nicht gut, wenn man unterm Stric...