91. Kapitel

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Den ganzen Tag sitze ich grinsend vor meinem Laptop und es ist mir absolut egal, dass Trevor (natürlich) geschrieben hat, dass ich den Artikel neu schreiben muss. Harry sitzt auf dem Sofa und er ruft gerade die Behörde in London an. Er klärt ab, dass ich mein Visum so bald es geht bekomme und ich bezweifle, dass das länger als drei Tage dauern wird.

Ich schreibe währenddessen über Harry und Harper, aber es geht deutlich einfacher, als noch gestern.

Nach einer Weile kommt Harry zu mir und setzt sich neben mich. „Willst du ihn lesen?" frage ich und rutsche etwas zur Seite. Er zuckt mit den Schultern und nickt dann. Sein Blick fliegt über die Wörter und er schaut sich danach kurz die Fotos an, die ich dazu ausgewählt habe. „Der untere Abschnitt klingt noch sehr danach, als wärst du sauer auf mich." stellt er trocken fest und ertappt nicke ich. „Das habe ich noch nicht überarbeitet." gebe ich zu und er schmunzelt. „Das passt schon. Klar, ich hätte lieber die Wahrheit in der Presse stehen, aber das ist trotzdem besser, als viele andere Artikel über mich."

„Inwiefern?" frage ich verwundert und lese noch einmal quer über den überarbeiten Teil. „Du schreibst nicht, dass ich ein Junkie bin, nur auf Sex aus und dass ich arrogant und hochnäsig bin. Da steht nur, dass das Bild mit dem Tablett darauf schließen lassen könnte, aber das es bisher keinen eindeutigen Beweis gibt, dass ich wirklich diese Substanz selbst konsumiere." erklärt er mir und ich zucke mit den Schultern „Ich wollte das nicht schreiben, weil es nicht stimmt. Aber ich kann ja auch nicht einfach sagen, dass du es nicht nimmst, ohne meine Quelle zu nennen."

„Und was ist, wenn du einfach sagst „von einem Insider"?" schlägt er vor, aber ich schüttle den Kopf. „Nein, meine Chefin will trotzdem wissen, wer dieser Insider ist und ich kann ja schlecht sagen, dass ich den Prinzen auf der Terrasse von meinem alten Zuhause gefragt habe, nachdem wir uns erst angeschrien und dann rum gemacht haben." Harry lacht, zuckt aber mit einer Schulter und meint „Wieso denn nicht?"

Ich seufze und versetze ihm einen Stoß mit meiner Schulter gegen seine. „Nein. Das geht nicht. Noch nicht.." Er nickt verstehend. „Weißt du, sie hat mir eine Beförderung angeboten."erzähle ich ihm dann und nehme die Finger von den Tasten. „Und als was?" - „Als Supervisor in der Siebten." antworte ich ihm. Fragend sieht er mich an. „Ich prüfe die Artikel, habe mehr Kontrolle, aber auch Verantwortung. Ich kann bestimmen, wer zu welcher Veranstaltung fährt und so. Es sei denn, Miss Tremblay klingt sich ein und entscheidet es selbst. Jedenfalls würde ich diese Stelle annehmen, sobald ich wieder in der Siebten bin." erkläre ich ihm.

„Das ist doch toll! Die Etage ist doch Sport, oder? Du musst also nicht mehr über mich oder meine Familie schreiben." versichert er sich und ich nicke. „Ja, ich würde das auch gerne machen, aber das geht nicht, wenn Missi vorher herausfindet, dass ich dich kenne. Sie würde natürlich Insiderinformationen wollen und ich glaube einfach, dass es dann nicht mehr lange dauern würde, bis ich gar kein Journalist mehr sein kann, sondern selbst das Futter für die Medien bin." entgegne ich nachdenklich.

„Das wird schon." sichert Harry mir zu und streicht durch meine Haare. „Aber... ich gehe aktuell dass es früher oder später sowieso rauskommt, könnten wir, beziehungsweise du, einen Artikel dazu schreiben, damit es nicht die anderen für dich machen. Trevor oder so." schlägt er dann vor und so schlecht finde ich die Idee gar nicht. Trotzdem schreibe ich erst einmal den Artikel über ihn und Harper zu Ende, schicke ihn aber erst an Trevor, als Harry ihn absegnet und mir versichert, dass er damit zufrieden ist. Er schmunzelt, als ich ihn abgesendet habe. „Was?" frage ich verwundert und mustere ihn.

„Es ist nur süß, dass du nachfragst. Es gab schon deutlich schlimmere Artikel über mich und das ist Vergleich dazu eigentlich ziemlich harmlos." Ich verdrehe die Augen. „Das nächste Mal sage ich, dass du doch ein Junkie bist." antworte ich provokant, aber sarkastisch. „Mhm.. und nach was bin ich süchtig?" fragt er dann grinsend. „Keine Ahnung." sage ich genervt und er grinst. „Nur nach dir." Dann möchte er mich küssen, aber ich fange an, laut zu lachen. „Du bist so ein Schleimer!" - „Und? Ich liebe dich." Kurz bleibt mein Herz stehen und ich grinse glücklich. Dann hämmert mein Herz gegen meine Rippen und wird immer schneller. „Ich dich auch." erwidere ich beflügelt und küsse ihn.

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