Seine Lippen sind unfassbar weich. Meine Augenlider fallen im gleichen Augenblick und mein Herz flattert. Ich habe keine Schmetterlinge im Bauch, mein Herz ist der Schmetterling! Bevor ich reagieren kann, bewegt er seine Lippen gegen meine und ich erwidere instinktiv. Harry rückt näher zu mir und ich spüre seine Hand an meinem Hals. Sein Daumen legt sich an meine Wange und meine Haut kribbelt augenblicklich. Man könnte dieses Kuss als unfassbar kitschig und Disney-verdächtig beschreiben. In diesem Moment kommt in meinem Gehirn an, was hier gerade eigentlich geschieht.
Sofort beende ich den Kuss, rücke von ihm weg und sehe ihn mit großen Augen an. Scheißdreck. Das hätte nicht passieren sollen. Das hätte nicht passieren dürfen! Ich schüttle den Kopf leicht und fahre mir durch die Haare. Dann setze ich mich wieder richtig hin und richte meinen Blick nach vorne zur schwarzen Trennwand. Dann legt Harry auf einmal seine Handy auf meinen Oberschenkel. Entgeistert sehe ich ihn an. Er mustert mich, seufzt und nimmt sie wieder weg. „Wir dürfen das nicht." meine ich nur mit erstaunlich sicherer Stimme. Er verdreht die Augen. „Und du glaubst wirklich, dass mich das interessiert?" - „Das sollte es!" antworte ich direkt und spanne mich an.
„Du hast erwidert." Es ist keine Frage, es ist eine Feststellung. „Tut mir leid." erwidere ich sofort. „Das hätte ich nicht tun sollen." Spätestens jetzt sieht er so aus, als würde er die Welt nicht mehr verstehen. „Wie bitte?" - „Das hätte nicht passieren sollen. Ich habe heute schon genug Regeln gebrochen." Er seufzt genervt. „Vergiss doch bitte diese ätzenden Regeln." Ich aber schüttle nur den Kopf und verneine. „Ich bin nicht eins deiner Püppchen, die du mit auf die Yacht nimmst." füge ich hinzu. Wieso versteht er das nicht?
„Und wer sagt, dass du das bist?" - „Küsst du immer beim ersten Date?" entgegne ich und klinge fast wie eine dieser Instagram-Mädchen. Normalerweise würde es mich nicht stören; als kommt ganz auf das Date an, aber es ist eben nicht irgendjemand, der hier vor mir sitzt. Ich kann hier nicht impulsiv und instinktiv handeln, das funktioniert einfach nicht. Wieso kann ich nicht einfach jemanden Kennenlernen, der nicht dutzende Personenschützer braucht, wenn er das Haus verlässt. Oder eben den Palast? Das ist doch scheiße.
„Ab und an." antwortet er schmunzelt. Wieso bringt er mich damit schon wieder so aus dem Konzept? Was denkt sich mein Herz eigentlich dabei? Das ist alles, aber nicht vorteilhaft. Ich hätte nicht einsteigen sollen. Das war gar nicht gut. Ich wäre schon längst in der Tube und fast Zuhause. Dann hätte ich das Kapitel „Prinz Harry von England" schön abschließen können und es wäre ein unbedeutendes Kapitel geworden. Selbst wen ich es jemandem hätte erzählen wollen, wer würde mir schon glauben?
Er rückt wieder näher zu mir. „Wieso findest du es schlimm?" Ich verdrehe die Augen. „Vielleicht will ich einfach nichts von dir, schon einmal auf die Idee gekommen?" entgegne ich provokant. Harry mustert mich und blickt mich skeptisch an. Seine Lippen ziert immer noch dieses verfluchte Lächeln. Mich würde es schon wundern, wenn er nicht um dessen Wirkung weiß. „Du lügst." Wie dreist ist das bitte? „Genau." sage ich und verkneife mir meinen Sarkasmus nicht. „Ich glaube, du bist zu viel verwöhnt worden. Du wolltest wirklich wieder zu deinen Tänzerinnen und Models zurück." schlage ich ihm vor und grinse kurz. Dass ich nervös bin, braucht er wirklich nicht zu wissen.
Harry sieht kurz auf meine Lippen und dann wieder zu mir. „Also warst du nur aus Höflichkeit mit mir aus?" Perplex sehe ich ihn an. „Du hast mich gekidnappt." Jetzt fängt er an zu lachen. „So war das ganz sicher nicht! Du bist freiwillig in den Dodge gestiegen." entgegnet er amüsiert. „Freiwillig?" Ich schüttle den Kopf. „So ganz freiwillig war das mit Sicherheit nicht." Er schmunzelt. „Also darf ich dich nicht noch einmal küssen?" Irritiert sehe ich ihn an. „Wie kommst du bitte darauf! Ich habe doch schon gesagt, dass ich keinen Bock habe, ein One-Night-Stand zu sein!" Auch nachdem ich das erneut klargestellt habe, ist er immer noch amüsiert und sieht mich belustigt an. „Nur weil ich ein Kerl bin, heißt das nicht, dass ich mit jedem Wesen auf zwei Beinen ins Bett steige." bekräftige ich meine Antwort erneut und frage mich gedanklich, wie deutlich ich es ihm eigentlich noch sagen muss, bis es in seinem Gehirn mal ankommen.
„Ich bin nicht jeder." Ich verdrehe die Augen. Dass du ein Prinz bist habe ich auch schon bemerkt, Sherlock! Trotzdem ändert das nichts an meiner Entscheidung. Er braucht doch sicherlich einen Anruf zu tätigen und hat sofort zehn Menschen, mit denen er sich begnügen kann. Er braucht mit nicht zu erzählen, dass ich dafür unbedingt notwendig bin.
Er lässt seinen Blick nicht von mir schweifen. Es macht mich nervös und mein Herz klopft gegen meinen Brustkorb. Ich finde es normalerweise zwar nicht schlecht, Aufmerksamkeit zu bekommen, aber jetzt gerade könnte ich gepflegt darauf verzichten. Danke, aber nein danke. Die Fahrt zieht sich ewig. Wo bitte war dieses komische Restaurant? Harry lehnt sich erneut zu mir. „Ich möchte dich küssen, Louis." sagt er etwas leiser und ich schlucke. „Du darfst es aber nicht." - „Ach ja?" - „Du darfst mich nicht berühren." Er lacht leise. „Und was hält mich davon ab?" - „Ich möchte nicht, dass du mich berührst." sage ich und merke erst danach, dass auch meine Stimme leiser geworden ist.
„Wieso glaube ich dir nicht?" - „Weil... du solltest mir glauben." antworte ich ihm zögerlich und stockend. „Sehr überzeugend war das aber nicht." Mein Herz arbeitet schneller und meine Handflächen werden schon wieder feucht. Ich wische sie an meiner Hose ab, aber trotzdem nimmt meine Nervosität nicht ab. Verfluchter Mist. Harry lehnt sich weiter zu mir. Unsere Oberschenkel berühren sich und sofort fühlt es sich an, als würden von dort aus Stromstöße durch meinen ganzen Körper geschickt werden.
Der Blick des Brünetten schweift zu meinen Lippen und unterbewusst lecke ich kurz darüber. Er sieht mich wieder an. Ich sitze ganz an der Seite, er sitzt in der Mitte der Bank. Dann lehnt er sich wieder zu mit und küsst mich erneut. Dieses Mal ist er weniger vorsichtig als gerade noch. Er küsst mich selbstsicher und leicht fordernd. Ich kann nicht widerstehen. Ich erwidere den Kuss und weiche nicht zurück. Vielleicht hätte ich das tun sollen, aber dafür küsst er einfach zu gut. Unsere Lippen bewegen sich verflucht gut miteinander und mir wird wärmer. Harrys Hand legt sieht wieder an meinen Hals und Nacken. Er zieht mich zu sich heran und streicht zeitgleich mit der Zunge über meine Unterlippe. Instinktiv lehne ich mich weiter zu ihm und öffne meinen Mund. Unsere Zungen treffen sich nur einen Augenblick später und er lächelt ein wenig.
Ich sollte das hier nicht tun. Das ist nicht gut, das ist nicht richtig und ich darf es theoretisch nicht einmal. Aber er meinte doch, dass es ihn nicht stört und dass ihm die Regeln gerade egal sind? Ich denke nicht weiter darüber nach und rücke näher an ihn heran. Eine Hand lege ich an seine Taille und streiche über den weichen Stoff zu seinem Rücken. Ich ziehe ihn näher zu mir und wir küssen uns weiter. Unsere Zungen tanzen miteinander und unsere Lippen trennen sich immer wieder nur minimal. Dann spüre ich auf einmal, dass er seine andere Hand an meine Hüfte legt. Er lässt zu zu meinem Oberschenkel gleiten und löst sich von mir. Dann zieht er mich auf seien Schoß. Überrascht schnappe ich nach Luft, lasse mich aber sofort wieder von ihm Küssen.
Er hat eine Hand immer noch an meinem Hals und sein Daumen streicht über meine Wange. Meine hingegen liegt auf seinem Oberkörper, die andere immer noch an seiner Taille. Ich kann die Muskeln durch den Stoff spüren und drücke mich gegen ihn. Scheiß auf die Regeln. Harry bringt mich mit diesem Kuss völlig um den Verstand. Mein Schwanz zuckt gegen meine Hose und der Kuss wird verlangender. Mein Blut strömt Richtung Süden und Adrenalin flutet meine Venen. Der Kuss wird heißer. Viel heißer. Er ist kaum noch mit dem fast schon schüchternen ersten Kuss von vorhin zu vergleichen. Seine Hand gleiten über meine Hüfte zu meinem Po und zieht mich enger zu sich. Meine Erregung drückt gegen den Stoff meiner Hose und versucht der unangenehmen enge zu entkommen.
Harry seufzt leise auf und ich spüre, dass es ihm nicht anders. Geht. Er ist hart. Von mir. „Oh Fuck." murmle ich leise und küsse ihn wieder. Meine Finger vergraben sich in seinen Haaren und meine Hand findet an seinem Hinterkopf platz. Das hier ist unglaublich. „Soviel dazu, dass du dich nicht küssen lässt." murmelt Harry leise und schmunzelt. „Halt die Klappe." murmle ich, bevor ich noch die Möglichkeit bekomme, weiter über seine Worte nachzudenken. Seine Finger finden ihren Weg unter den Bund meiner Hose. Er nestelt an dem Knopf herum und öffnet ihn. Er lässt meine Lippen nicht einen Augenblick frei. Meine Gedanken sind vernebelt und ich lasse ihn einfach machen. Ich kann gar nicht anders.
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Well,... that escalated. Mehr als es sollte, aber gut, dann ist es eben jetzt so. Ob das gut war? Oder ob Louis hätte Harry standhalten sollen? Thoughts?
Love L
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FanfictionWoher weiß man eigentlich, dass man sein Ziel erreicht hat? Wenn man seine Aufgabe erfüllt hat? Oder wenn man glücklich ist? Dann sollte es doch so sein, dass beides das gleiche ist, oder? Schließlich ist die Aufgabe nicht gut, wenn man unterm Stric...