„Das ist irre." murmle ich und drehe meinen Kopf leicht hin und her. Er nickt und seufzt. „Wir können es aber nicht einfach totschweigen. Ich liebe dich Louis und ich weiß, dass es eine verdammt große Bürde ist, aber ohne gibt es mich nun einmal leider nicht. Glaub mir, ich hätte es auch lieber anders, aber darauf würde es hinauslaufen, wenn -" - „Wenn ich mit dir zusammen bleibe." beende ich seinen Satz, als er zögernd verstummt ist.
Er nickt und streicht über meine Fingerknöchel. Ich atme tief ein und wieder aus, dann löse ich meine Hand aus seiner und hebe vorsichtig die Krone von meinem Kopf. „Solange ich noch Zeit habe, die ganzen merkwürdigen regeln zu lernen." antworte ich ihm und gebe ihm hier und jetzt ein ganz klares Ja für unsere Zukunft. Er fängt an zu lächeln, glücklich und breit und nickt immer wieder. „Natürlich! Es dauert sicher noch einige Jahre! Also das hoffe ich jedenfalls. Wir machen das alles Schritt für Schritt!" Er nimmt mir die Krone ab, stellt sie einfach auf den Boden und zieht mich in einen stürmischen, gierigen Kuss.
Ich drücke mich sofort an ihn und lasse mich in ihm, in seine Arme ziehen. Meine Hände liegen an seinem Oberkörper und seine Zunge taucht in meinen Mund. Lächelnd streiche ich durch seine Locken und küsse ihn wieder. „Lass uns hoch gehen." flüstert er gegen meine Lippen und ich grinse, bevor ich ihn die Treppe hinauf in mein Zimmer ziehe.
„Woah! Schau mal!" höre ich und sehe Harry verwundert an. Ich lege halb auf ihm und wir haben es beide nicht für nötig gehalten, die Decke unter uns hervor zu ziehen und über uns zu legen. Ist es schon so spät? Es ist definitiv Ernest, der unten spricht. „Sind deine Geschwister schon wieder da?" Ich schaue auf meinen Wecker und meine Augen werden groß. Wir haben wirklich die Zeit vergessen. Gut, wir liegen hier bestimmt schon eine oder zwei Stunden und kuscheln und sind an unseren Handys, aber so spät? Ich seufze und sehe zu ihm. Ich merke gar nicht, dass ich lächle, bis meine Wangen weh tun und ich ihn daraufhin küsse.
„Wir sollten uns vielleicht anziehen." überlegt Harry grinsend, aber anstatt aufzustehen, küsst er mich nur wieder und zieht mich auf seinen Schoß. „Mhm.. du hast recht." murmle ich gegen seine Lippen und streiche durch seine Haare. Unsere Münder finden zurück aufeinander und meine Augenlider fallen von ganz alleine, als er mich wieder küsst. „Los jetzt.." flüstert er, küsst mich jedoch abermals. „Mhm.." - „Du machst mich schon wieder heiß..." Kuss „los jetzt," Kuss „sonst kann ich" Kuss „dir nicht mehr widerstehen." Kuss. Ich kichere und steige von ihm herunter, um mir meine Klamotten zu schnappen und anzuziehen.
„Eigentlich hätte ich arbeiten müssen." - „Das hast du doch heute morgen schon." meckert er amüsiert und verdreht die Augen. „Haz, ich hätte den ganzen Tag arbeiten müssen." Er seufzt genervt und ist nun auch wieder fertig angezogen. „Mach das einfach heute Abend fertig." sagt er nur und geht dann aus meinem Zimmer. Ich folge ihm nach unten und bemerke, dass Doris und Ernest beide vor dem Spiegel stehen. Harry lehnt an der Wand neben der Treppe und sieht belustigt zu meinen Geschwistern. Dann erst sehe ich, was Ernest in der Hand hat, beziehungsweise, was er versucht, sich auf den Kopf zu setzen. „Ernest! Gib mir die Krone!" sage ich sofort alarmiert und gehe zu meinem Bruder.
Verwundert sieht er mich an. „Wieso? Das ist doch nicht deine, oder?" fragt er nur und versucht sie wieder irgendwie auf seinem Kopf zu platzieren, aber es klappt nicht; sie ist zu groß. „Es ist meine." sagt Harry nur und geht auf ihn zu. Ernest Augen werden groß. „Dann ist die echt?" fragt er und dreht sie in seinen Händen. „Allerdings ist sie das. Wir.. hatten kurz zu tun, deswegen lag sie hier. Du wolltest mir ja nicht glauben, dass ich ein Prinz bin, weil ich keine Krone habe, hier siehst du sie." erklärt Harry ihm schnell und Ernest gibt sie ihm perplex wieder.
Doris sieht Harry an, dann blickt sie auf die Krone. „Dann ist die aus echtem Gold?" fragt sie ihn und er nickt schmunzelnd. „Ist sie." Unsere Blicke treffen sich und ich bin ziemlich sicher, er denkt gerade das gleiche wie ich; wir hätten sie niemals so hier liegenlassen dürfen." Schnell ist sie wieder in die Kiste gepackt und ich räume den Tisch ab, der von unserem unterbrochenen Frühstück noch gedeckt ist. Das ist schnell getan und ich gehe wieder ins Wohnzimmer. „Ernest ist in seinem Zimmer." meint Harry nur, aber Doris steht noch bei ihm.
„Na, wie war die Schule, Kleine?" - „Ich bin nicht klein." erwidert sie zickig und ich hebe die Hände. „Sorry, ich weiß." lenke ich schnell ein und stimme sie wieder milde. „War ganz gut, langweilig, aber in Ordnung." meint sie nur und zuckt mit den Schultern. „Ich gehe auch hoch." sagt sie dann und verschwindet die Treppe nach oben. „Dann nachher?" fragt Harry mich und ich nicke. „Klar."
Vor dem Abendessen schaffe ich es wirklich noch, die Artikel zu überarbeiten und das fertige Ergebnis Trevor zu schicken. Harry hilft Mum beim kochen, wobei ich nicht weiß, ob man das wirklich helfen nennen kann, aber schlimmer als ich, kann er sich ja wohl kaum anstellen. Wobei...vielleicht doch.
„Louis! Essen!" ruft Mum nach einer Weile und ich schreibe den letzten Satz zu Ende, bevor ich aufstehe und mich mit an den Esstisch setze. Harry trägt noch zwei Glas Karaffen mit Wasser und stellt sie ab, bevor er sich neben mich setzt und seine Hand auf meinen Oberschenkel legt. Dann sehe ich, dass er in den anderen Hand die kleine Schachtel hat. Ich lächle, nehme sie ihm ab und stelle sie zwischen unsere Teller auf den Tisch.
„Ihr heiratet jetzt aber nicht direkt, oder?" fragt Fizzy sofort und sieht auf die Box. „Nein." schmunzle ich und schüttle den Kopf. „Da ist kein Ring drin." kläre ich sie schnell auf und natürlich habe ich dadurch auch die Aufmerksamkeit aller anderen hier am Tisch. Mum sieht zu mir, zu Harry und wieder zu mir. „Das wäre allerdings ein wenig schnell." meint sie. Harry lacht und nickt. „Keine Sorge, ich werde Sie natürlich vorher um ihre Einverständnis bitten." sagt Harry direkt und überrascht sehe ich ihn an. „So ein Gentleman." kommentiert Lottie dann grinsend und nimmt sich etwas zu essen.
„Gute Antwort." lächelt Mum und fängt auch an zu essen. „Das dauert aber noch, oder?" fragt Daisy dann und Harry zuckt mit den Schulter. „Theoretisch wäre der Ring in London." Ich verschlucke mich und sehe ihn perplex an. „Was?" krächze ich und Doris lacht, aber ich bin mir nicht sicher, ob sie schon so ganz versteht, worum es hier geht.
„Es ist ein Erbstück." beruhigt Harry mich wieder, aber irgendetwas in seinem Blick verrät mir, dass ihm auch zuzutrauen wäre, dass er einen solchen Ring parat hat der neu ist. „Er ist im Tower und wird meinem zukünftigen König gehören." fügt er hinzu und lässt mein Herz da dadurch flattern. Es geht nicht darum, dass ich einen Ring bekomme, es ist der Blick, den er mir schenkt, als er sagt, er wird seinem zukünftigen König gehören.
„Dann heiratet ihr?" fragt Ernest mit großen Augen und ich lehne mich an Harry, genau wissend, dass ich rot werde. „Hoffentlich, irgendwann." meint er nur und trinkt einen Schluck von dem Wein, den Mum, er, Lottie und ich trinken. „Oh und Doris, ich hatte Louis heute noch einmal gefragt, ob das wirklich etwas wird." meint er dann lächelnd. „Das was etwas wird?" fragt sie verwirrt. „Dass er irgendwann mein König wird." antwortet er und ich merke die überraschten Blicke auf mir. „Hier." er schiebt ihr die Schachtel zu.
Überrascht, aber grinsend nimmt sie sie an und öffnet sie. „Wenn er König wird, hast du gesagt, wirst du Prinzessin." lächelt er und ist sichtlich erfreut darüber, wie sehr Doris die kleine Krone gefällt. „Schau mal, Daisy! Voll schön!" sagt sie grinsend und dreht die Krone in ihren Fingern. Dann springt sie auf und hastet zu ihrem Schulranzen. Sie lässt sich auf die Knie fallen und kramt ihren Schlüssel heraus. Dann kommt sie wieder zu uns an den Tisch und dreht den Schlüsselring des Anhängers an den anderen.
„Guck!" fordert sie mich auf und hält mir den Anhänger unter die Nase. Ich lächle und nicke. „Ich weiß, Harry hat ihn mir schon gezeigt." gebe ich zu und reiche ihn weiter an Mum. „Der ist wirklich schön." sagt sie und sieht Harry überrascht an. „Doris?" fordert sie meine kleine Schwester dann auf. Sie weiß (wie wir alle am Tisch), sofort was gemeint ist, und dreht sich zu Harry. „Dankeschön." Er winkt ab. „Gerne."Der Anhänger wird weiter herum gereicht, aber die Steine darin strahlen lange nicht so sehr, wie Doris es in diesem Augenblick tut.
Harry sieht mich aber nur an und für einen Moment, vergesse ich alles um uns herum. Dieses verflucht schöne grün zieht mich in seinen Bann und ich kann nichts dagegen machen. Dann drückt er mir einen Kuss auf die Schläfe und greift wieder nach Messer und Gabel.
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Doris freut sich also wirklich sehr über den Anhänger und Ernest glaubt jetzt auch, dass Harry ein echter Prinz ist. Soweit läuft ja eigentlich alles gut, oder? Und wann denkt ihr, trägt Louis den Ring am Finger?
Love L
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FanfictionWoher weiß man eigentlich, dass man sein Ziel erreicht hat? Wenn man seine Aufgabe erfüllt hat? Oder wenn man glücklich ist? Dann sollte es doch so sein, dass beides das gleiche ist, oder? Schließlich ist die Aufgabe nicht gut, wenn man unterm Stric...