46. Kapitel

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 „Kann ich so rausgehen?" frage ich laut und schaue mich in dem großen Spiegel an, der bei uns im Flur hängt. Zayn kommt aus dem Bad und sieht mich verwirrt an. Er hat ein Handtuch um die Hüfte gebunden, nasse Haare und im Mund seine Zahnbürste. „Seit wann interessiert dich meine Meinung?" Ich verdrehe die Augen und seufze. „Sag doch einfach!" - „Mhm. Sekunde." Er verschwindet kurz im Bad und kommt dann ohne die Zahnbürste wieder.

„Komm mit." sagt er nur und geht in mein Zimmer. Dann öffnet er meine Schranktüren. „Heilige Scheiße, wie findest du dich hier nur zurecht?" murmelt er und schiebt die Kleiderbügel hin und her. Dann zieht er aus meinem Hosenstapel genau das Exemplar, was ganz unten liegt. Bevor ich den Kopf schütteln kann, hält er es mit hin. „Nehmen." befielt er und ich greife nach dem Kleidungsstück. Dann nimmt er dazu ein weißes Shirt heraus, auf welchem auf der linken Seite ein feiner, heller Schriftzug ist; dort wo bei Hemden die kleine Tasche platziert ist. „Zieh das an." - „Du weißt, ich mag die nicht. Das ist gelb." beschwere ich mich und halte die Hose hoch. An den Seiten ist zwischen zwei weißen ein schwarzer Streifen, der nicht einmal schlecht aussieht. „Das ist Sandfarben, maximal Safran." Er schließt meinen Kleiderschrank verschränkt die Arme vor der Brust und sieht mich mahnend an. „Ich sollte dir helfen. Also zieh das an." Er hat immer noch das Handtuch um die Hüfte gebunden und es sieht aus wie ein Rock, ich kann nicht anders, als ihn amüsiert anzusehen. Ihn scheint das nicht weiter zu stören. Er geht wieder ins Bad, sagt aber noch „Gib mir Bescheid, wenn du alles an hast."

Wohl oder übel ziehe ich die Hose also an, eigentlich ist es eine Jogginghose, aber wirklich gemütlich ist anders. Ich ziehe das weiße Shirt über und stelle mich vor meinen Spiegel. „Zayn?" Einen Moment später kommt er in Boxershorts aus dem Bad und mustert mich. „Besser." - „Findest du?" Er seufzt. „Louis, ich bin vieles, aber nicht blind. Ja, es sieht gut aus. Und jetzt beweg' einen Arsch zu deinem Freund." Ich lächle und nicke. „Danke, Zee." - „Soll ich mich etwa daran gewöhnen, dass du nett zu mir bist?" fragt er amüsiert. Ich schüttle schnell den Kopf. „Scheiße, nein!" Er fängt an zu lachen und nickt. Ich ziehe meine Vans an und verschwinde einen Moment später aus der Wohnung. Zayn ist in sein Zimmer gegangen, um sich anzuziehen, also hat er nicht gemerkt, dass ich die Tiefkühlpizzen raus geholt und mitgenommen habe. Ihm jetzt noch zu erklären, wieso ich die brauche, wäre mir zu zeitaufwendig gewesen.

Außerdem habe ich meinen Rucksack mit Klamotten mit. Vielleicht ist es etwas vorschnell, aber ich hoffe darauf, dass ich die Nacht bei Harry verbringen werde. Ich steige in die U-Bahn und fahre zum Buckingham-Palace. Während der Fahrt schweifen meine Gedanken zu letzten Dienstag. Der Film war erstaunlich gut, aber irgendwann habe ich nicht mehr so viel davon mitbekommen. Harry hat mich geküsst, als es fast schon zu romantisch wurde und dann konnte und wollte ich nicht aufhören. Immer wieder haben unsere Lippen sich getroffen und das Ende habe ich nur mehr oder weniger mitbekommen. Ich konnte meine Finger nicht von ihm lassen; ging einfach nicht. Und so kam es dann eben, dass ich schließlich vor ihm auf dem Boden gekniet habe. Aber es war gut. Scheißdreck, es war sehr gut!

Ich sollte hier nicht daran denken. Ich beiße mir auf die Innenseite meiner Wange und versuche das Bild vor meinem inneren Auge weg zu bekommen. Harry, stöhnend, sich in meinen Haaren festkrallen. Oh Gott! Ich spüre, dass sich meiner Eier zusammen ziehen. Verflucht! Dieser Kerl macht mich komplett verrückt! Dann endlich steige ich aus der Tube und laufe die Treppen hoch auf die Straße.

Steven steht schon am Haus gegenüber und durch die Tunnel geht es ins innere dieses imposanten Gebäudes. Bevor er es tun kann, klopfe ich an Harrys Tür. „Ja?" fragt er nur. Ich grinse und öffne die Tür. Er sieht erst verwundert zu mir, als er sieht, dass nur ich mich mal wieder nicht an die Regeln gehalten habe, zu warten, lächelt er. „Hey." Er kommt auf mich zu und küsst mich sanft. „Hi." grinse ich und stelle meine Sachen ab.

„Du hast wirklich Pizza mitgebracht." Ich nicke. „Natürlich." erwidere ich und schaue auf die kleine Kühltasche. „Du bleibst aber nicht so, oder?" frage ich ihn und schaue die braune Anzughose und das Hemd an, das er trägt. Er schüttelt den Kopf. „Nein, ich hatte vorhin noch einen Termin. Ich wollte mir jetzt etwas aussuchen lassen." Ich fange an zu lachen. „Wie wäre es, wenn wir dir etwas raus suchen." Er zuckt mit den Schultern und und nickt. Dann geht er zu der Tür, neben dem Badezimmer. Als er sie öffnet kommt ein Raum zum Vorschein, der bestimmt so groß ist, wie der, in dem wir stehen.

„Also, dort sind Anzüge, Hemden, Hosen, Schuhe, Schmuck, Kopfbedeckung, Socken, Unterwäsche -" fängt er an zu erklären. „Hast du auch eine Jeans?" frage ich dann. Er nickt und geht durch den Raum. Als er an dem Schrank auf einen Kopf drückt fahren sechs Kleiderstangen heraus; alle mit Jeans bestückt. Ich gehe zu ihm. „Das wäre Zayns Himmel." murmle ich nur und schaue mir die Hosen an. Wir brauchen etwas normales. Eine schwarze Jeans. „Welche magst du am liebsten?" Er überlegt nicht lange und zieht eine schwarze Hose heraus. Dann verschwinden die Jeans wieder. „Schau mal." sagt er dann grinsend geht einige Meter weiter und öffnet zwei Türen. Dahinter sind T-Shirts, Jogginghosen, Socken, Pullover. Perplex sehe ich ihn an. „Das ist alles Adidas." Er zuckt mit den Schultern. „Du magst doch Adidas." - „Aha?" Er sieht mich verwundert an. „Ist das nicht richtig?" - „Wo für?" will ich wissen.

„Um.. normal auszusehen." erwidert er nur. Ich schmunzle und nickt. „Doch ist es, aber du brauchst doch nicht direkt die ganze Kollektion." - „Ich wusste ja nicht, was davon gut ist und was nicht." erwidert er lediglich. Ich ziehe ein weißes Shirt mit dem Logo darauf heraus und gebe es ihm. Er legt es zur Seite auf einen der kleinen Tische und öffnet dann seine Hose. Mit nur noch einem Kleidungsstück am Körper, steht er vor mir und ich frage mich mal wieder aus Neue, wie ein Mensch so verdammt heiß sein kann. Er schmunzelt. Er hat es bemerkt, natürlich. Dann küsst er mich kurz und zieht sich die ausgesuchten Klamotten an. „Und?" fragt er und geht zu einem der Spiegel. Er mustert sich. „Ich finde es nicht schlecht. Weniger.. elegant." sagt er und sieht mich fragend an. „Du siehst gut aus. Wie ein Bürgerlicher." ziehe ich ihn etwas aus. „Du weißt, dass ich nicht so arrogant sein will." lächelnd nicke und, gehe zu ihm und ziehe ihn zu mir, um ihn zu küssen.

„Wo machen wir eigentlich die Pizza?" frage ich ihn dann, als wir aus dem Ankleidezimmer gehen. „Wir gehen in die Küche." meint er und nimmt die Kühltasche. „Kann ich meinen Rucksack bei dir lassen?" frage ich ihn dann. „Was ist denn darin?" will er verwundert wissen. „Klamotten?" Er lächelt verschmitzt. „Sehr gerne." Er nimmt sich sein Handy und wir verlassen den Raum. Für mich sehen diese Gänge alle gleich aus. Die Bilder an den Wänden unterscheiden sich zwar, aber ich hatte noch nie ein Fabel für Kunst und auch deswegen hätte ich keine Ahnung, wie ich zurück finden würde. Harry kennt den Weg ganz offensichtlich blind. Wir steigen in einen der Aufzüge und fahren nach unten.

Wir steigen aus, gehen noch durch eine Tür und finden uns in einer riesigen Küche wieder. „Oh scheiße." murmle ich und sehe mich um. Einige Köche wuseln hier herum, aber das stört ihn nicht. „Eure Hoheit. Was verschlägt euch in die Küche?" Eine Frau, die mit Sicherheit noch keine dreißig ist, kommt auf uns zu. Ihr Blick huscht zu mir. „Sie müssen Mr. Tomlinson sein." verwundert sehe ich kurz zu Harry, dann nicke ich. „Ja.." - „Alle wissen es." schmunzelt sie. Bei uns Personal bleibt nichts lange geheim, aber keine Sorge, wir sprechen nur innerhalb dieser Mauern darüber." erzählt sie mir. Ich nicke erleichtert. „Ich bin Maddy." - „Louis." erwidere ich lächelnd.

„Wir brauchen einen Ofen." sagt Harry nur und unterbricht unseren spärlichen Smalltalk. „Wenn einer frei ist." schiebe ich schnell hinterher. Überrascht sieht sie mich an, nickt dann aber. „Natürlich." Sie geht vor und wir folgen ihr. Hier stehen eine ganze Reihe großer Öfen, aber am Ende gibt es auch einige in Normalgröße. „Kann ich ansonsten noch helfen?" fragt sie uns. Harry sieht fragend zu mir. „Nur das übliche. Wir brauchen Backpapier." meine ich. Sie greift in ein Regal über dem Oben und gibt mir eine Rolle. „Danke." - „Keine Ursache." antwortet sie mir freundlich. „Eure Hoheit." fügt sie hinzu, deutet einen Knicks an und geht wieder ihrer Arbeit nach.

„Und jetzt?" Ich habe ihm zwei Blätter Backpapier in die Hand gedrückt und stelle den Ofen an. Dann nehme ich die Pizzen heraus und öffne die Packungen. 

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Der gute Harry lernt also, wie man Tiefkühlpizza macht :D Ob das gut geht? Und was denkt ihr über die Aktion, sich die ganze Adidas-Kollektion zu holen? 

Love L

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