Die Abendsonne wärmt meine Haut, als ich auf das Meer hinausblicke. Wir sitzen auf dem Sofa am Heck des Schiffes, ich trage eine Jogginghose und einen Pullover von ihm; beides ist mir etwas zu groß, aber ich kann es nicht ändern. Er hatte zwar Klamotten für mich bereitlegen lassen, aber eine Jogginghose war nicht dabei. Deswegen habe ich mir kurzerhand etwas von ihm geborgt. Harry selbst trägt die weite, schwarze Hose, die er auch schon bei dem Interview getragen hat und einen Hoodie. Selbst darin sieht er verdammt scharf aus. Ich weiß nicht, wie er es macht, aber er schafft es, dass der Look aussieht, als wäre er nicht mal eben so zusammengewürfelt, sondern richtig teuer. Vermutlich sind die Sachen das auch, aber man könnte meinen, er wäre stundenlang gestylt worden. Da er aber selbst nur zehn Minuten im Bad war, ist es definitiv nicht der Fall gewesen.
Vor dem Sofa steht ein tiefer Glastisch. Noch stehen dort erst zwei Weingläser, aber nur wenige Augenblicke später ändert sich das. Ein halbes Dutzend Kellner kommt zu uns und richtet ein kleines Buffet an. Erstaunt beobachte ich die gekonnten Handgriffe und lasse meinen Blick über das Essen schweifen. „Ich dachte, du hast vielleicht Hunger." meint Harry und lächelt. „Danke, schätze ich?" erwidere ich und nicke dann leicht. Hunger habe ich definitiv! Der Wind weht mir durch die Haare und der Geruch des Meeres vermischt sich mit dem von Harry. In diesem Moment ist es einfach nur schön hier. Ich lehne mich an und esse. Harry mustert mich, lächelt und greift dann selbst zu.
„Wenn du noch irgendetwas möchtest, sagst du es einfach einem der Angestellten." meint er nach einem Moment. „Was sollte ich denn noch wollen?" Er zuckt mit den Schultern. „Irgendetwas anders zu Essen." erwidert er. Ich schüttle den Kopf. Die Auswahl ist üppig und ich weiß gar nicht, wie ich wirklich alles probieren soll, ohne dass ich dann schon satt bin. Harry nimmt sein Weinglas und trinkt einen Schluck. „Reicht es, wenn du morgen Abend wieder Zuhause bist?" Ich nicke. „Klar." Er lächelt. „Sehr gut. Dann bleiben wir Mittags noch hier." erwidert er und stellt sein Glas wieder weg.
„Wie... ist das eigentlich?" spreche ich dann an. „Also kann ich es meinen Freunden sagen?" Irritiert blickt er mich an. „Was meinst du?" Ich seufze. „Naja, Zayn denkt immer noch, dein Name ist Edward und du wärst der Kerl von dem Interview... also der andere." erkläre ich ihm. „Und der Rest meiner Freunde, denkt das auch." füge ich hinzu. Verwundert blickt er mich an. „Ich dachte, sie wüssten es." Ich schüttle den Kopf. „Nein.Ich will zum einen kein Drama und außerdem wollte ich erst mit dir darüber sprechen." gebe ich dann zu und meine ein Lächeln auf seinen Lippen entdecken zu können.
„Mein PR-Beauftragter würde jetzt vermutlich sagen, dass du vorsichtig sein solltest, weil es natürlich recht schnell irgendwelcher Quatsch daraus gezogen werden könnte, aber im Prinzip ist es okay für mich. Ich kenne deine Freunde nicht, ich weiß nicht, ob man ihnen vertrauen kann, aber du wirst es wissen." erwidert er. Dass er so locker damit umgeht, hätte ich nicht erwartet, aber unzufrieden bin ich ebenso wenig. Ob ich meinen Freunden vertraue? Meistens. Ich bin mir aber sicher, dass sie sich zusammenreißen können, wenn es wirklich mal um etwas Ernstes geht. Tut es das denn?
Ist das hier etwas Ernstes? Keine Ahnung. „Naja... tue ich." antworte ich ihm und trinke noch einen Schluck Wein. „Ich.. bin nur nicht sicher, ob das zu überstürzt wäre, weißt du?" gebe ich meine Bedenken preis, auch wenn ich sie dafür etwas umformuliert habe. „Überstürzt? Inwiefern?" verwundert sieht er mich an. Ich schaue kurz auf das Meer hinaus, versuche meine Gedanken zu ordnen und blicke ihn dann wieder an. „Zu schnell halt. Ich will.. hier draus keine große Nummer machen, wenn..." Ich stocke. Er mustert mich und sagt dann „Wenn es keine ist." beendet er meinen Satz und spricht damit meine Gedanken aus. „Genau." gebe ich zu.
Er lässt seinen Blick nicht von mir schweifen und auch wenn es mich nervös macht, macht sich ein Kribbeln über meine Haut breit und mein Herz schlägt etwas schneller, ich lächle ein wenig und kann nicht verhindern, dass sich eine angenehme Wärme von meinem Herzen ausgehend, breit macht. „Und das ist alles?" fragt er dann.
„Wie? Alles?" irritiert versuche ich zu verstehen, was er damit meint. „Naja, du sagst es ihnen nur nicht, weil du nicht sicher bist, ob ich dich gleich wieder von der Bettkante stoße." Meine Augen werden groß und ich antworte nicht. Gedanklich nicke ich jedoch. Es ist genau das! Wieso überrascht mich eigentlich schon wieder, wie direkt er ist? Ich sollte es doch inzwischen wirklich begriffen haben, er sagt was er denkt. So einfach ist das. Und er hat mit seiner Vermutung recht, und wie er das hat. Ich meine, wie soll ich mir denn auch sicher sein können, dass er nicht genau das irgendwann tut? So viel, wie man in den Medien über ihn liest, scheint ja keine seiner Vergnügungen von wirklich langer Dauer gewesen zu sein.
Er trinkt noch einen Schluck, stellt sein Glas ab und rutscht etwas näher zu mir. „Du denkst das, wegen all den Dingen, die über mich zu lesen sind." meint er nur. Ich nicke und zucke dann mit den Schultern. „Ich weiß ja, wie es in der Branche zu geht, es ist nicht immer alles war, was abgedruckt wird." weiche ich aus. Im Prinzip ist es auch so, aber wieso verunsichert es mich dann trotzdem. Harry sieht mich amüsiert an. „Und was erwartest du von mir? Das wir nach London zurückkommen, und ich sage der Nächste?" Ich lache ein wenig und schüttle den Kopf. „Ich hoffe mal nicht." entgegne ich grinsend. Harry schmunzelt und sein Blick fällt auf meine Lippen. „Nein. Ich glaube, diesmal mache ich das nicht." entgegnet er und fängt meinen Blick wieder mit seinem.
Harry hebt eine Hand und ein Schauer fährt mir über den Rücken, als er sie an meinen Hals legt. Sein Daumen liegt an meiner Wange und sofort flattert mein Herz etwas schneller. Dann beugt Harry sich plötzlich zu mir, zieht mich etwas zu sich und drückt seine Lippen auf meine. Sofort erwidere ich diese Berührung und lasse zu, dass er meine Lippen in Besitz nimmt. Seine Zunge taucht in meinen Mund ein und ich lehne mich weiter zu ihm. Der Kuss wird sanfter und unsere Lippen bewegen sich wie zwei Puzzleteile miteinander, es ist gefühlvoll und selten, haben derartige Gefühle meinen Körper geflutet. Es fühlt sich einfach richtig an.
„Sag es ihnen ruhig, wenn du es ernst meinst." sagt Harry dann leise und mit rauer Stimme. Mein Herz setzt einen Schlag aus, dann klopft es kräftig und schnell gegen meine Rippen und ich lächle breit. „Ich schätze... ja, tue ich." Harry lächelt und küsst mich erneut. Ich genieße den Kuss in vollen Zügen. Es fühlt sich gut an, ihn so zu Berühren, so richtig gut! Harry greift um meine Hüfte und zieht mich auf seinen Schoß. „Fuck." murmelt er leise und drückt seine Nase in meine Halsbeuge. Ich grinse und lehne mich an ihn. Meine Finger spielen mit seinen Haaren und ich drehe einige Strähnen um sie.
„Haben wir das dann geklärt?" murmelt Harry leise und küsst sich meinen Hals entlang. „Ich schätze schon." erwidere und atme den angenehmen Geruch dieses hübschen, jungen Mannes ein. Er nickt zufrieden. „Gut." Sanft knabbert er an meiner Haut. „Heißt das jetzt, dass ich noch mehr Regeln beachten muss?" frage ich ihn spaßeshalber. „Mhm.." Er sieht mich wieder richtig an. „Du solltest dich nicht mehr wundern, wenn ich dich das nächste Mal irgendwohin ausführe." Lächelnd sehe ich ihn an. „Und wenn ich es doch sein werde?" Er zuckt mit den Schultern. „Dann werden wir eben so oft ausgehen, bis es nicht mehr so ist." erwidert er lediglich. Ich lächle und nicke. „Ich schätze, das klingt nach einer ganz guten Lösung." Harry grinst und küsst mich kurz. „Aber -" fängt er dann an und erwartungsvoll mustere ich ihn. „Ich will Freitag mit in die Kneipe." - „Ich weiß doch noch überhaupt nicht, ob wir dorthin gehen werden." schmunzle ich. „Dann eben Samstag. Oder wann ihr dahin geht." antwortet er mir. Ich drücke meinen Mund für einen kurzen Augenblick auf seinen. „Das bekomme ich hin."
Zufrieden nickt er. „Sehr gut." Ich streiche ihm durch die Haare. Seine Antwort lässt nicht auf sich warten, er legt seine Hände an meinen Po und greift beherzt zu. Verwundert mustere ich und lasse meine Finger wieder durch seine Haare gleiten. „Du magst das." stelle ich fest." - „Mhm.." Anstatt zu Antwortet, platziert er seine Lippen an der empfindlichen Haut unter meinem Ohr. Ich lege den Kopf nur zu gerne zur Seite. „Oh Louis.." murmelt er leise und ich merke, wie er tief einatmet und an mir schnuppert. Scheißdreck, mein Herz springt mir gleich aus der Brust!
„Sollten wir vielleicht langsam mal rein gehen?" frage ich ihn dann etwas leiser. „Oh ja.." Seine Stimme ist rau und tief. Heilige Scheiße! Ich lächle und ziehe leicht an seinen Haaren und ein tiefen Raunen entfährt seiner Kehle.
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Tja.. jetzt ist es also offiziell etwas ernstes zwischen den beiden :) Thoughts about that? Do you like it?
Love L
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Next One
FanfictionWoher weiß man eigentlich, dass man sein Ziel erreicht hat? Wenn man seine Aufgabe erfüllt hat? Oder wenn man glücklich ist? Dann sollte es doch so sein, dass beides das gleiche ist, oder? Schließlich ist die Aufgabe nicht gut, wenn man unterm Stric...