55. Kapitel

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Wirklich besser wird das alles aber am nächsten Tag auch nicht. Irgendwie bringe ich es fertig, bis Abends einen Artikel zusammen zu basteln, den Trevor als genügend abstempelt. Dienstags ist die Veranstaltung, von der Vicky erzählt hat. Sie quatscht von nichts anderem mehr, jedenfalls meint Andy das. Zayn kleidet uns wie immer alle ein. Er selbst kommt auch mit, Trevor ist aber nicht dabei und das lässt meine Laune vielleicht ein wenig steigen.

„Und wo geht es hin?" frage ich dann, als wir im Wagen sitzen. Ms Tremblay sieht durch die Runde. „Die Prinzessin hat eine Spendengala organisiert für die Seenotrettung im Mittelmeer. Zayn sieht zu mir, Vicky auch. Die Prinzessin also. Ganz große klasse. „Die Gala findet im Innenhof des Palastes statt. Ich gehe davon aus, ich muss Ihnen allen nicht sagen, wie wichtig das ist und dass sie sich zu benehmen haben." fügt sie hinzu und sieht trotzdem mahnend durch die Runde. Wir nicken alle und ich schaue noch einmal auf die Liste mit den Prominenten, die heute dort sein werden. Recht schnell habe ich mir die Sportler markiert, aber die Vicky sowieso auf Sänger und Schauspieler aus ist, ist es eine wirklich gute Kombination.

Ich hätte mich deutlich besser Vorbereiten müssen, das weiß ich auch, aber ich bin einfach nicht dazu gekommen. Außerdem kreisen meine Gedanken um den Artikel über Harry, der immer noch geschrieben werden will. Oder muss, dass trifft es wohl eher.

Es dauert nicht lange, bis wir ankommen. Wie zu erwarten war, ist es proppenvoll und bis wir unsere Ausweise bekommen, vergeht bestimmt eine halbe Stunde. Dann werden wir zu den anderen Journalisten gelassen. Ich sehe mich um und seufze. Kein Harry. Genau den gleichen Gedanken scheint auch Zayn in diesem Moment zu haben. „Ist er heute nicht da?" Ich zucke mit den Schultern. „Weiß ich nicht. Ich habe ihn nicht gefragt." Irritiert sieht er mich an. „Wieso das nicht?" - „Ich habe es vergessen, okay?" gebe ich genervt zu und lasse meinen Blick über die Leute schweifen.

„Da ist sie!" sagt Vicky dann und deutet nach links. Ich folge ihrem Blick und entdecke die Prinzessin mit einigen anderen Leuten, vermutlich Adligen oder so, an einem der Tische stehen. „Kennst du sie?" raunt Zayn mir zu. Ich schüttle den Kopf, dann halte ich inne. „Nicht wirklich.." - „Und das heißt?" hakt er nach. Ich verdrehe die Augen. „Sie hat Harry und mich beim Sex unterbrochen." Ungläubig sieht mein Mitbewohner und bester Freund mich an. Dann muss er sich wirklich zusammenreißen, nicht laut loszulachen und herauskommt ein gedrücktes Kichern. „Das meinst du nicht Ernst!" - „Doch und jetzt halt die Klappe!" fahre ich ihn an und gehe einige Schritte voraus.

Vicky zupft an meinem Ärmel. „Ich will mit ihr sprechen." Augenrollend zucke mit den Schultern. „Dann mach deinen Job!" entgegne ich und gehe in eine andere Richtung, um einen Fußballer abzufangen, und ihm ein paar wenige Fragen zu stellen. Sonderlich erpicht darauf, von einem Journalisten genervt zu werden, ist er offensichtlich nicht, aber ich bekomme meine Antworten trotzdem und bin nach zwei Minuten schon wieder weg.

Es vergehen noch gut zwanzig Minuten, bis ich Harry entdecke. Er gesellt sich zu Gemma und steigt lächelnd ins Gespräch ein. Ich kann nicht anders, als ihn zu mustern. Er trägt einen schwarzen Anzug mit rosafarbenem Hemd. Scheißdreck, er sieht so gut aus! „Da ist ja dein Prinz." zieht Vicky mich auf. „Könntet ihr beide die Klappe halten?!" Ich sehe erst zu ihr, dann zu Zayn, weil ich genau weiß, dass er kurz davor war, auch etwas dazu zu sagen. Trotzdem kann ich kaum länger als ein paar Sekunden meine Augen von Harry lassen. Harry aber bemerkt mich nicht, vorerst jedenfalls. Dann sieht Steven mich jedoch und ich beobachte, wie er kurz etwas zu Harry sagt. Es dauert nur einen kurzen Augenblick, da ist das Gespräch scheinbar kaum noch interessant für ihn, stattdessen schweift sein Blick suchend über die Gäste und bleibt nach einiger Zeit bei mir hängen. Ich lächle sofort und er nickt kurz, er hat mich definitiv gesehen. Dann lehnt er sich zur Prinzessin und sagt ihr augenscheinlich etwas, das nicht für alle bestimmt ist.

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