36. Kapitel

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Harry: Samstag klappt. Ich hole dich ab.

Harry: Darf ich dich abholen?* Ihr fragt doch immer, oder?

Harry Jedenfalls würde ich dich gerne abholen.

Ich schmunzle und muss mir ein Lachen verkneifen. Gleichzeitig macht mein Herz einen Sprung. Harry stellt eine Frage, ist das überhaupt schon vorgekommen? Zayn sieht auf mein Handy. „Ist das Edward?" Schnell lasse ich den Bildschirm schwarz werden. Ich habe keine Lust darauf, dass er den Namen über dem Chat liest. Dann würde er nur wieder mit seiner Neugier nerven. „Ja." nicke ich. „Wir sehen uns Samstag:" antworte ich ihm und lächle ein wenig. „Pennst du wieder bei ihm? Dann muss ich weniger kochen?" fragt er mir nur. Ich verdrehe die Augen. „Weiß noch nicht."

Me: Ja, darfst du. Wie viel Uhr?

Harry: Um zwölf.

Mittags? Okay, wieso nicht. Ich lächle und antworte ihm, dass ich da sein werde. Ich bin mir zwar sicher, er ist sowieso davon ausgegangen, aber ich kann ja trotzdem so tun, als wäre er ein ganz normaler Kerl. Ich versuche es zumindest. Bis Samstag sind es noch ein paar Tage. Trotzdem schaffe ich es nicht, länger als eine Stunde an etwas zu denken. Scheißdreck. Ich zwinge mich so neutral es geht über die angebliche neue Affäre des Prinzen zu schreiben, aber leicht fällt es mir natürlich gerade nicht. Ich meine, es ist Bullshit. Oder? Ich kann aber auch schlecht in den Artikel schreiben, dass er eigentlich gerade erst Sex mit mir hatte und (hoffentlich) an mir interessiert ist, nicht an ihr.

Erstens würde mir das niemand glauben, zweitens würde Harry sich mit Sicherheit verarscht fühlen und drittens habe ich eher weniger die Intention, selbst in irgendeinem Magazin aufzutauchen. Da schreibe ich doch lieber das, was die Leser haben wollen und was nun einmal Profit einbringt. Was soll ich auch machen? Wenn ich Missi frage, ob ich wieder in die Siebte kann, wird sie sich nur fragen, wieso ich es denn nicht begreife; dass die Achte unterbesetzt ist. Nein, auf diese Diskussion kann ich dann doch verzichten.

Nachdem ich den Artikel das zweite mal geschrieben habe, ist Trevor recht zufrieden. Bis Freitag beschäftige ich mich noch mit den Royals und Etwa eine Stunde vor Feierabend schicke ich alles zum Druck. Dann speichere ich den ganzen Kram vernünftig ab. Ab jetzt dauert es ewig, bis die Stunde endlich um ist und ich Feierabend mache kann. Aber dann treffe ich Zayn beim Auto, wir fahren nach Hause und ich lasse mich aufs Sofa fallen. „Gehen wir heute wieder raus?" frage ich Zayn. Er wollte noch Andy fragen, ob er dabei ist. Er nickt. „Klar. Wir treffen uns wie immer am Tisch." meint er nur und stellt sich an den Herd. Er hat gestern schon gekocht und macht es jetzt nur noch einmal warm.

Es schmeckt immer noch fantastisch und ich wäre schön blöd, gleich auf nüchternen Magen trinken zu gehen. Vorher allerdings räumen wir auf, putzen und machen die Wäsche. Als wir hier eingezogen sind, haben wir es immer vor uns hergeschoben, aber irgendwann ging das nicht mehr. Recht schnell haben wir dann doch gemerkt, dass das so nicht funktioniert und dass wir irgendwie einen gewissen Alltag hinbekommen müssen. Wenn wir Freitags ausgehen, machen wir den ganzen Kram also schon vorher fertig. Keiner von uns beiden hat Lust, Samstags damit anzufangen. Andy hat uns ausgelacht, als er es mitbekommen hat, aber inzwischen glaube ich, dass er es sich abgeschaut hat. Er würde es natürlich niemals zugeben.

Um zehn sind wir dann vollständig. Jeff kommt als Letztes in die Kneipe. Er lässt sich geschafft auf seinem Stuhl fallen. „Alles gut?" fragt Andy ihn verwundert und schiebt ihm das Bier zu, dass wir ihm schon mitbestellt haben. „Danke." antwortet er nur und trinkt. Dann atmet er tief ein und wieder aus, stellt das Glas weg und fährt sich durch die Haare. „Ich war vielleicht zehn Minuten zuhause. Ich wisst ja, ich kann das Büro nur verlassen, wenn Ms. Tremblay mit ihrer Arbeit fertig ist." meint er und seufzt. „Wieso war Missi so lange noch da?" Er zuckt mit den Schultern. „Freitags ist das ab und an mal so. Sie hat lange telefoniert, keine Ahnung. Ein Artikel wurde wohl gestrichen und sie musste ein wenig neu organisieren." erzählt er uns.

„Und was?" fragt Zayn nun auch verwundert. „Über die Royals." meint er nur und macht eine wegwerfende Handbewegung. Ich stöhne genervt. „Dann war das einer von meinen." Vicky blickt zu mir. „Was hast du denn geschrieben?" will sie wissen. „Nur über diese Gerüchte von dem Prinzen und dieser Sängerin. Über das Treffen mit der schwedischen Königsfamilie und so. Nichts besonderes eigentlich." antworte ich ihr.

„Der Prinz hat jetzt eine Sängerin am Start?" fragt Andy mich und nimmt sein Glas. Ich schüttle den Kopf. „Sie haben sich unterhalten in Schweden, davon gibt es Bilder und so, aber euch muss ich ja wirklich nicht erklären, wie viel Mist da immer rein interpretiert wird." weiche ich aus. „Du glaubst, es war der Artikel?" fragt Jeff mich dann. „Klingt jedenfalls so." meint Zayn dazu. „Schließlich könnte daraus ein Skandal entstehen." fügt er hinzu. Ich nicke und trinke den Rest meines Bieres. „Stimmt schon, aber da gab es schon deutlich schlimmere Artikel." denke ich laut nach. „Also verstehe ich nicht, wo das Problem liebt."

Es ist ein offenes Geheimnis, dass der Prinz nicht keusch lebt und dass er gerne neue Menschen kennenlernt. Wieso ist es plötzlich so ein Problem, dass er sich mit einer Frau nur unterhält? Muss man das verstehen? Theoretisch könnte ich ihn morgen ja fragen, aber ich habe das dumpfe Gefühl, es ist besser, mein Privatleben und meinen Job voneinander zu trennen; wenn ich bei Harry bin jedenfalls. Bestimmt wird er oft genug von irgendwelchen Reportern genervt, ich möchte mich zu denen nicht einreihen. Leider kommt Zayn in diesem Moment auf die gleiche Idee.

„Ey Louis! Du hast doch morgen ein Date mit Edward." - „Du siehst ihn doch wieder?" fragt Vicky mich grinsend. Ich verdrehe die Augen. „Ja. Wir treffen uns." antworte ich meinen Freunden. „Aber ich hatte nicht vor, als Journalist dahin zu gehen. Außerdem könnte Jeff auch einfach Missi fragen." werfe ich ein. „Das kannst du schön selbst machen!" entgegnet er sofort und hebt abwehrend die Hände. Schisser. „Du bist doch ihr Assistent." antwortet Vicky grinsend. „Und jetzt? Ich bin nicht dämlich!" verteidigt er sich und wir fangen an zu lachen.

Der Abend geht noch lang und ehe ich mich versehe ist bereits halb zwei. Sofort kommt mir der Gedanke, dass ich Harry in ein paar Stunden wieder sehen werde. „Leute. Ich glaube, ich mache mich auf den Weg." sage ich und trinke mein Glas aus. „Was?" fragt Andy verwundert. „Er holt ihn morgen ab." meint Zayn nur amüsiert und mehr Erklärung scheint es auch nicht zu brauchen. Ich verdrehe die Augen. „Danke, du Idiot." - „Gerne, das weißt du doch." antwortet Zayn mir grinsend. Ich schüttle nur den Kopf und hole etwas Geld raus, dass ich auf den Tisch lege. „Sei nicht zu laut, wenn du nach Hause kommst." sage ich zu Zayn und verabschiede mich von den anderen.

Als ich Kneipe verlasse, schlägt mir die kalte Nachtluft entgegen. Ich atme tief ein und wieder aus. Der Nachthimmel ist durch die Wolken nicht zu sehen, die sich wie eine Decke über die Stadt legen. Die ganze Zeit über schaffe ich es nicht, dieses Lächeln von meinen Lippen zu streichen, es geht einfach nicht. Nach einer Ewigkeit komme ich Zuhause an, verschwinde kurz im Bad und gehe dann ins Bett. Ich spüre den Alkohol immer noch ein wenig, aber es ist mit egal. Ich nehme mir mein Handy und schreibe Harry.

Me: Was machen wir morgen? :)

Me: Oh und Zayn fragt, ob ich wieder die Nacht bei dir bleibe, weil er weniger kochen muss. Haha

Aber Harry wird wohl kaum noch wach sein, also stecke ich mein Handy ans Ladekabel, lege es weg und drehe mich um. Meine Gedanken bleiben aber laut. Ich beiße mir auf die Innenseite meiner Wange. Ich möchte Harry wieder sehen, ich möchte ihn wieder küssen. Vor meinem inneren Auge tauchen die Bilder von ihm über mir auf. Ich lecke mir über die Lippen und lege mich auf den Rücken. Er ist so gut im Bett. Scheißdreck. Mir wird wärmer und ich merke, dass Lust sich in meiner Mitte sammelt. Meine Hand streicht über meinen Bauch weiter nach unten und greift um meinen Schwanz.

An Harry denkend, bewege ich sie, fasse mich an und steigere dieses Gefühl immer mehr. Mittlerweile bin ich hart, sehr sogar. Ich schließe die Augen und lasse den Sex mit ihm Revue passieren. Mit der anderen Hand streiche ich über meinen Oberkörper. Immer wieder gleitet mein Schwanz durch meine Hand, ich keuche und stöhne leise auf, bis ich schließlich komme.

Nachdem ich mir ein paar Taschentücher geschnappt habe und sie die Toilette herunter gespült habe, lege ich mich wieder ins Bett. Harry hat nicht geantwortet, aber das habe ich auch kaum vermutet. Ich mache drehe noch mein Kissen auf die kühle Seite um und schlafe kurz darauf ein. 

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Wieso der Artikel wohl gestrichen wurde? Was denkt ihr? Und wie werden Louis' Freunde reagieren, wenn sie es irgendwann erfahren? 

Love L 

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