59. Kapitel

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Heute gibt es eine Lesenacht, dass heißt zur vollen Stunde kommt immer ein neues Kapitel :) (und schreibt doch trotzdem gerne kommis ^^)

Verwundert nehme ich an, was er mir in die Hand gibt und drehe es zwischen meinen Fingern. „Ein Feuerzeug?" frage ich ihn und lasse die Flamme kurz aufsteigen. „Für dein nächstes Bier." erwidert er lächelnd und ich muss schmunzeln. Darauf steht I Love Amsterdam.Dann fällt es mir auf, es ist wie mein London-Feuerzeug, und das von der Isle of Wight. Das Feuerzeug von dort hat Harry mir zugesteckt, als er mich nach Hause gebracht hat, aber ich habe es nicht bemerkt, bis ich oben war.

„Bekomme ich jetzt von jedem Ort, wo du warst eins?" frage ich ihn lächelnd und drehe es in meinen Händen. „Vielleicht. Die Postkarte hat mir zu lange gedauert." erwidert er schulterzuckend und ich lache leise. „Verschieben wir unser Wochenende?" komme ich aber doch nochmal auf das eigentliche Thema zurück, nicht wissend, ob es so klug war. Harry trinkt sein Glas aus und nickt dann. „Natürlich tun wir das." bekräftigt er, aber ich bin ziemlich sicher zu sehen, dass dieses Lächeln mal wieder nicht echt ist. Hat es ihn wirklich so getroffen, dass ich abgesagt habe? Ich habe ja nicht gesagt, ich habe im Augenblick keine Lust, ich habe beruflich einfach zu tun.

„Ich werde schauen, wann es mir Möglich sein wird." entgegnet er. Perplex sehe ich ihn an. „Wieso so förmlich?" Harry aber antwortet mir nicht und sieht zu Steven. „Wann müssen wir wieder aufbrechen?" - „In ein paar Minuten, Eure Hoheit." erwidert dieser Sofort. Harry nickt und sieht zu mir, lächelt kurz. „Wir sollten uns auf den Weg machen. Ich möchte nicht, dass du zu spät kommst." Irritiert schaue ich mir an, wie er aufsteht und tue es ihm zögerlich gleich. Wir laufen zum Wagen und er sagt keinen Ton mehr.

„Was ist passiert?" frage ich ihn, als wir sitzen und ich die Trennwand hochgefahren habe. Harry sieht zu mir. „Was soll sein?" - „Du bist ein miserabler Lügner." stelle ich trocken fest. Harry seufzt. „Es ist unwichtig, eine Nichtigkeit." Kein Mensch sagt heute noch Nichtigkeit, aber das ignoriere ich jetzt einfach einmal. „Sag doch einfach, was los ist. Ich kann schlecht in einen Kopf schauen oder so." versuche ich es noch einmal. Harry verdreht die Augen. „Es.. ich hatte mich einfach nur auf dieses Wochenende gefreut." gibt er dann zu und ich seufze. Es lag also doch daran. „Ich doch auch." erwidere ich entspannter. „Eigentlich sollte Vicky mitfliegen, aber sie ist seit ein paar Tagen angeschlagen und daher muss ich einspringen."

Ich schnalle mich ab und rutsche in die Mitte. Harry fährt sich durch die Haare und für einen Moment betrachte ich seine Schönheit. Scheißdreck, der Kerl ist so verflucht gutaussehend. „Ich weiß." - „Was ist es dann?" hake ich nach. „Es fühlt sich einfach scheiße an." Direkt, so wie immer, dann kann es ja nicht mehr allzu schlimm sein. „Ich wurde noch nie versetzt und ich will nicht, dass du dich dabei schlecht fühlst. Ich überlege nur, wann es stattdessen klappen könnte, aber ich habe keine Ahnung. In der nächsten Zeit werde ich mir nicht mal eben so ein Wochenende frei nehmen können und das ist das Problem. Ich wollte dir meine Welt außerhalb des Palastes zeigen, dort wo nicht alles vergoldet ist und jetzt geht das nicht." Er schnaubt, aber ich fange an zu lächeln. Und dann erwische ich mich dabei, wie ich wieder an diese drei kleinen Worte denke.

Stattdessen beuge ich mich zu ihm und küsse ihn sanft. Harry seufzt leise, lächelt ein wenig und erwidert den Kuss. Siene Hand legt sich an meinen Hals und ich lasse zu, dass er mich enger an sich zieht, um den Kuss zu vertiefen. „Viel Spaß in Miami." sagt er dann leise, als wir vor dem Bürogebäude von MiRoyl halten. „Danke, Harry." lächle ich und warte dieses Mal, bis Steven mir die Tür öffnet. Er schließt sie wieder, aber bevor er um den Wagen erneut herumgeht und einsteigt, frage ich ihn „Was wäre, wenn ich ihm eine Postkarte schicken wollen würde?" verwundert sieht er mich an. „Naja, ich fliege bald weg und ich würde ihm gerne schreiben." erkläre ich schnell. Er nickt. „Ich lasse dir eine Adresse zukommen, an die du sie schicken kannst." antwortet er mir. „Danke, schönen Tag noch." verabschiede ich mich und gehe zurück an die Arbeit.

Pete mustert mich verwundert, als ich durch das Foyer laufe. „Was ist?" frage ich verwundert. „Du bist der Kerl bei dem Prinzen?" fragt er nur. Meine Augen werden groß und ich laufe zu ihm. „Was?" - „Naja, es ist drei schwarze Wagen, nicht zum ersten mal und der Kerl mit dem du gerade gesprochen hast, hat Ms Tremblay, Trevor und dich zum Interview abgeholt." Ich schüttle den Kopf, sehe aber, dass er schmunzelt. „Ich sage niemandem etwas. Es ist deine Sache." - „Danke Pete, ehrlich." Er nickt nur.

Oben angekommen lasse ich mich auf den Schreibtisch fallen und atme tief ein und wieder aus. Wie kann es eigentlich sein, dass Pete mitbekommen hat, dass ich der Kerl auf dem Foto bin, der Rest der Presse aber nicht? Ich drehe das Feuerzeug in meinen Händen und schmunzle bei dem Gedanken, dass Harry in Amsterdam in so einen Touristenladen gegangen ist. Wahrscheinlich hatte er das Glück einen Coffeeshop zu erwischen. Aber wahrscheinlicher ist es natürlich, dass einer seiner Angestellten kurz einkaufen war.

Trotzdem geht mir nicht aus dem Kopf, dass Pete es weiß. Wie lange wird es denn dann dauern, bis die ganze Welt es weiß? Es muss im Prinzip nur ein Bild geben, dass Harry und mich noch einmal miteinander in Verbindung bringt und das wars. Bye Privatleben, Bye Anonymität. Abends bin ich drauf und dran, ihn anzurufen und es ihm zu erzählen. Aber es ist Pete, nur Pete. Wenn er mir versichert, er sagt es niemandem, passiert das auch nicht. Ich drehe nachdenklich mein Handy zwischen meinen Händen und überlege hin und her. So schlecht ist es heute gar nicht gelaufen und ich will es nicht kaputt machen indem ich schlafende Hunde wecke. Nein, ich sollte die ganze Sache einfach auf sich beruhen lassen, erst einmal jedenfalls.

Zu faul, um die Post durchzusehen, lassen Zayn und ich uns auf dem Sofa fallen. Das können wir morgen auch noch machen, genau wie die Wäsche. Das muss nicht mehr heute Abend sein. Zwar muss ich morgen auch noch einkaufen, aber jetzt schaffe ich es einfach nicht, meinen inneren Schweinehund zu überwinden und aufzustehen.

In den nächsten zwei Tagen höre ich so oft das Wort MiRoyl, dass ich glaube, ich werde von nichts anderem mehr träumen können. Wir besprechen den Ablauf und die Ziele für Miami und wiederholen es bestimmt dutzende Male, bis Missi sich auch wirklich sicher ist, dass wir es nicht vollkommen vergeigen werden. Aber gut, es ist auch keine Kleinigkeit.

Donnerstag Abend packe ich meine Sachen zusammen. Ich nehme hier und da Klamotten aus meinem Kleiderschrank heraus. Der Anzug kommt morgen früh als letztes hinein und wie könnte es anders sein, Zayn wird das machen, weil er sagt, dass ich ihn sowieso nur zerknittern würde. Das bedeutet aber auch, weniger Arbeit für mich.

Zayn hat gekocht; irgendein Gemüsezeug mit Hühnchen und Reis, aber es schmeckt wirklich gut. Als wir uns aufs Sofa setzen, klingelt es plötzlich. Verwundert sehe ich ihn an. „Erwartest du noch jemanden?" Er hält kurz inne und meine Augen werden groß. „Du hast dir jemanden fürs Wochenende eingeladen!" schlussfolgere ich und hoffe, dass ich richtig liege. Als Zayn seufzt und die Augen verdreht, weiß ich, dass ich es tue. „Wer?" will ich wissen und stehe auf. Ich drücke auf den Summer. „Zayn? Wer ist es?" will ich wieder wissen. „Nerv nicht!" antwortet er mir nur. Ich gehe zurück ins Wohnzimmer. „Sag schon!" fordere ich ihn auf. „Liam." meint er nur und isst weiter. „Wer ist Liam?" frage ich direkt. „Der Fotograf, okay?" Ich will schon fragen, wen er meint, dann weiß ich es aber. „Ach was. Der Kerl aus dem Palast also." - „Das sagst gerade du!" erwidert er nur, aber bevor ich kontern kann, klopft es an der Tür.

Als ich sie schwungvoll öffne, steht Liam Payne aber nicht auf der anderen Seite, sondern niemand geringeres ein mein Freund. „Hi." überfordert sehe ich ihn an. „Hey." lächelt er. „Darf ich reinkommen?" Schnell nicke ich und mache einen Schritt zur Seite. „Klar." Verwundert schließe ich die Tür hinter mir. „Ich wollte dich sehen, weil du morgen fliegst." erklärt er mir und folgt mir ins Wohnzimmer.

„Oh hi, Harry." Zayn sieht über die Schulter, isst dann aber weiter. „Ohne Bodyguards?" frage ich ihn verwundert. „Die sind unten." entgegnet er nur und küsst mich. „Möchtest du auch etwas essen?" frage ich ihn dann. Er nickt. „Wieso nicht. Was gibt es denn?" Wir gehen in die Küche. Das da." erwidere ich nur und hebe den Deckel an. Er schmunzelt. „Klar, gerne." Also mache ich ihm einen Teller fertig, schnappe mir Besteck und wir gehen wieder zu Zayn, der die Hälfte seiner Portion schon aufgegessen hat. Harry setzt sich und sieht sich um. „Ich weiß, es ist nicht das, was du gewohnt bis -" brabble ich sofort drauf los, aber Harry schüttelt nur leicht den Kopf. „Ich finde es schön hier." antwortet er mir und nimmt mir das Besteck ab. 

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Tja, ein spontaner Besuch von Harry und ein Pete, der die Situation schon längst verstanden hat. Was meint ihr, passiert in Miami? Und was denkt ihr darüber, dass Zayn das Wochenende nicht alleine verbringen wird? 

Love L 

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