10. Kapitel

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Es kommen vier neue Personen herein. Eine schwarzhaarige Frau mit einem Klemmbrett in der Hand, zwei Kerle, die mindestens doppelt so groß sind, wie ich und einer, der zwar gut trainiert ist, neben seinen Bodyguards dann aber doch eher schmächtig aussieht. Einen Augenblick später kommt noch ein Kerl in den Raum. Er fährt sich durch die Haare und spricht kurz mit der Frau. Diese nickt und geht anschließend zu Miss Tremblay und Trevor. Sie schüttelt ihnen die Hand. Sie kommt auf mich zu und ich begrüße sie ebenfalls.

Die beiden anderen Männer, die nicht in schwarzen Anzügen dort stehen, als würde man ihnen eine Waffe auf die Brust halten, sind brünett, etwa gleich groß, aber der eine Träg lediglich eine schwarze Jeans und ein schlichtes Oberteil mit einem lockeren Blazer. Der andere, der offensichtlich der Blaublütige ist, trägt ein schwarzes Shirt und eine weite Hose, von der man auch denken könnte, sie sei ein Rock. Aber gut, wenn es ihm gefällt. Und wieso musste ich mich so raus putzen, während er im Schlafanzug hier auftaucht?

Mein Blick trifft den des anderen Typen, der mich ganz offensichtlich mustert. Unsere Blicke treffen sich für einen Augenblick, dann stellt er sich zu Trevor und Missi. Der Prinz kommt zu mir. Ich stehe auf, schließe mein Jackett und deute die Verbeugung an, so wie Zayn es mir eingetrichtert hat. „Sie müssen Mr. Tomlinson sein." sagt er mit fester, rauer Stimme. „Es ist mir eine Ehre, Euch treffen zu dürfen, Eure Hoheit." erwidere ich lächelnd. Er antworte nicht, sondern setzt sich. „Sie haben den Artikel über mich geschrieben." sagt er unbeeindruckt. Ich räuspere mich. „Ja, das habe ich." Er sieht kurz zu dem anderen Kerl, aber ich kann seinen Blick nicht deuten. Und wieso hat der andere es eigentlich nicht für nötig gehalten sich vorzustellen?

„Fangen Sie an." meint er nur unbeeindruckt. Ich nicke und räuspere mich erneut. Dabei schlage ich mir innerlich gegen die Stirn. Wieso tue ich das schon wieder? Ich spüre einen Blick auf mir und für einen Augenblick, sehe ich zu seinem... was-auch-immer-er-ist-Kerl. Dieser beobachtet das sich ihm bietende Szenario mit Adleraugen.

„Okay, Ihr wart auf Ibiza." fange ich an. Der Prinz nickt und nimmt sich seinen Tee. „Wieso genau diese Insel?" steige ich mit einer lockeren Frage ein. Er zuckt mit einer Schulter. „Wieso nicht?" entgegnet er nur. „Bevorzugt Ihr dieses Reiseziel? Oder hätte es beispielsweise auch Mallorca werden können?" Er trinkt einen Schluck. „Ich mag Ibiza, in der Tat. Außerdem liegt Formentera nicht weit. Mallorca.. da sind zu viele.. Menschen." meint er nur. „Ich habe im Urlaub ein Stück mehr Privatsphäre." antwortet er mir und sein Blick schreit förmlich Nicht, dass Sie das interessieren würde!

„Gibt es sonst noch Orte, die Ihr gerne bereist?" stelle ich die nächste Frage. Er stellt seine Teetasse ab und lehnt sich nach hinten. Trotzdem sind seine Schultern irgendwie gerade und angespannt. Er strahlt ein hohes Selbstbewusstsein aus und ich muss echt aufpassen, mich nicht klein zu fühlen. Nicht einmal sarkastische Antworten fallen mir in diesem Augenblick ein. Dass kann aber auch an dem durchdringenden Blick von dem anderen Kerl liegen.

„Überall auf der Welt gibt es schöne Orte und da die Welt so vielfältig ist, werde ich mich nicht auf einen Ort festlegen." Ich nicke verstehend und wünschte mir, ich hätte meine Blätter bei mir. Aber das geht nun einmal nicht. Ich zwinge mich außerdem, nicht hilfesuchend zu meinem Zwei-Personen-Team zu schauen, der Prinz und auch sonst niemand soll auch nur den Hauch von Unsicherheit verspüren. Das würde das Interview unseriöser wirken lassen und damit sinkt automatisch die Glaubwürdigkeit.

„Es kursieren einige Fotos von Euch und euren.. Freunden?" fragend sehe ich ihn an. Er nickt. „Ja, darüber wurde ich in Kenntnis gesetzt." - „Könnt Ihr darüber mehr erzählen?" frage ich ihn auffordernd und lächle weiterhin ein wenig. „Ich habe einige Tage dort verbracht. Ich weiß, dass man uns auch Alkohol trinken sieht." Dass er es von sich aus anspricht, hätte ich jetzt nicht erwartet, aber ich lasse ihn weitersprechen. „Ja, wir haben Spaß gehabt, einige haben auch getanzt. Es waren ein paar wirklich schöne Tage."

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