Ich schüttle nur den Kopf. „Können wir nicht einfach essen?" frage ich hoffnungsvoll. Mum ist immer noch skeptisch und es wird auch nicht besser, als Harry sich zu mir beugt. „Sie wissen es doch sowieso." flüstert er, aber ich schüttle leicht den Kopf. „Es soll wenigstens ein Abendessen geben, bei dem sie dich einfach nur als meinen Freund betrachten." erkläre ich ihm leise und er nickt verständnisvoll.
Phoebe scheint sich ganz gut zusammenreißen zu können, aber bei Daisy bin ich mir wirklich nicht sicher. Fizzy schafft es ganz gut, so zu tun, als wäre alles ganz normal, aber Mum wäre nicht Mum, wenn sie nichts bemerken würde. Vorher fängt Ernest aber an zu reden. „Bist du ein Freund von Louis?" will er von Harry wissen und er fängt an zu lächeln. „Wir sind zusammen." Doris sieht mich mit großen Augen an. „Du hast gar nichts erzählt!" beschwert sie sich, aber ich fange nur an zu lachen, aber dann klingt Mum sich in das Gespräch ein. „Ist das der Mann, den Zayn erwähnt hat?" Ich verdrehe die Augen, nicke aber.
Harry sieht mich verwundert an. „Ich hab mit Mum Video-telefoniert und Zayn saß daneben und meinte erzählen zu müssen, dass es da jemanden gibt." - „Das ist aber schon eine ganze Weile her." wirft Mum ein und ich nicke. „Das war noch bevor wir.. ähm...das Wochenende wo anders waren." erkläre ich ihm und versuche weder das Wort Yacht, noch weggeflogen oder verreist zu benutzen. „Und wieso hast du es mir nicht erzählt?" fragt meine kleinste Schwester empört, aber ich schmunzle nur und zucke mit den Schultern. „Du warst zu sehr damit beschäftigt, Zayn anzuhimmeln." Sie wird auf der Stelle rot und murmelt eine Beleidigung.
„Sie mag ihn, aber sie ist zu schüchtern, um mehr als drei Sätze mit ihm zu wechseln." erzähle ich Harry grinsend und Doris verdreht die Augen. „Du bist voll blöd!" - „Hab dich auch lieb." grinse ich scheinheilig und esse weiter. Daisy und Phoebe flüstern immer wieder irgendetwas und langsam aber sicher geht es mir wirklich auf die Nerven. „Könnt ihr es bitte lassen?" frage ich die zwei nur und Daisy mustert mich. „Dürfen wir nicht reden?" - „Nicht darüber." murmle ich nur. „Dann stimmt es!" schlussfolgert Phoebe und sieht mich mit großen Augen an, ehe sie perplex zu Harry sieht.
„Bitte was stimmt? Worum geht es?" will Mum dann wissen und Daisy beugt sich zu Lottie. Ich verdrehe die Augen. Scheißdreck. Ich hatte wirklich gehofft, sie können ihn kennenlernen, ohne direkt den Prinzen in ihm zu sehen. „Unwichtig!" sage ich etwas zu schnell, aber Lottie seufzt und schüttelt den Kopf. Dann zieht sie ihr Handy aus der Hosentasche und ich bin ziemlich sicher, dass sie gerade im Internet nach Bildern von Harry sucht. „Lottie! Keine Handys am Tisch, das weißt du doch." ermahnt Mum sie, aber Lottie verdreht nur die Augen und sieht dann zu mir. Ich spanne mich an; sie weiß es, das könnte ich auf zehn Meter Entfernung an diesem Blick erkennen. Doris und Ernest scheinen die einzigen beiden zu sein, die es nicht wirklich interessiert.
Harry isst weiter und tut so, als wäre alles normal, ich bin ihm wirklich dankbar dafür.
„Louis, komm schon. Hast du echt geglaubt, dass wir es nicht mitbekommen?" fragt Lottie mich dann und Fizzy seufzt. Mum wird immer skeptischer und wir alle hier merken, dass sie langsam ungeduldig wird. Dann reicht mit diese Anspannung am Tisch. Die Luft ist geladen und angenehm ist es ganz und gar nicht mehr.
„Okay schön! Harry ist der Prinz von England. Zufrieden? Können wir jetzt bitte weiter essen?" sage ich so neutral und unbeteiligt wie möglich und führe meine Gabel wieder zum Mund. Mum sieht mich verwirrt an. „Und das soll ihr dir jetzt glauben, ja?" Lottie seufzt genervt und reicht ihr das Handy. Sie sieht auf die Bilder und wieder zu Harry. „Das... ähm..."
Harry lächelt nur. „das Essen ist übrigens köstlich Mrs Tomlinson." Schleimer. „Danke, ähm..-" - „Einfach nur Harry." hilft er ihr schnell. Sie lächelt. „Danke Harry." So weit kommt es noch! Dass Mum Harry mit seinem Titel anspricht oder so. Ich glaube auch.
„Wieso hast du nichts gesagt! Ich meine.. er ist der Prinz!" fragt Daisy mich sofort und ich stöhne genervt. „Er ist mein Freund, alles klar?" versuche ich die Situation zu entschärfen, aber das klappt leider ganz und gar nicht. Mum sieht zu Harry und dann wieder zu mir. „Und du hast ihn auf der Arbeit kennengelernt, ja?" Offensichtlich glaubt weder sie, noch sonst irgendjemand hier am Tisch diese Geschichte. „Hat er." springt Harry ein und trinkt einen Schluck. „Bei einem Interview."
„Warte, das habe ich doch gelesen." wirft Mum ein und sieht mich erstaunt an. Ich verdrehe die Augen. „Okay, dann haben wir das jetzt halt geklärt, können wir das Thema wechseln?" versuche ich es, aber scheitere kläglich. Stattdessen meint Ernest, auch noch seinen Senf dazu geben zu müssen. „Und warum hat er dann keine Krone auf, wenn er ein Prinz ist!?" Keiner Klugscheißer. „Er muss doch nicht immer eine Krone auf dem Kopf haben." meint Daisy kopfschüttelnd. „Dann ist er kein richtiger Prinz." schlussfolgert Ernest nur und ist sich offensichtlich sehr sicher, bei dieser Aussage.
„Er kann die doch nicht überall mit hinnehmen, Ernie." sagt Lottie ruhiger, aber mein Bruder beäugt Harry nur skeptisch. Ich kann gerade wirklich nicht sagen, was er von ihm hält. „Schau." meint Lottie dann zeigt ihm ein Bild von Harry mit Krone. „Mhm.. und warum hast du deine Krone nicht an?" fragt er Harry dann gerade heraus. Er zuckt mit den Schultern und antwortet amüsiert „Weil ich sie gerade nicht brauche. Ich trage sie nur bei ganz besonderen Anlässen." erzählt er ihm.
„Dann wirst du mal König sein?" fragt er weiter und ich sehe Harry entschuldigend an. Er bemerkt meinen Blick und legt seine Hand auf meinen Oberschenkel, wo er sanft zudrückt. Ich hoffe wirklich, Ernest nervt ihn nicht zu sehr, aber ihm scheint es nichts auszumachen. „Eines Tages ja, aber das dauert noch eine ganze Weile." beantwortet er die Frage, aber es ist noch lange nicht die letzte gewesen. „Und dann herrscht du über England?" - „So einfach ist das nicht. Weißt du, es gibt eine Regierung, wie hier auch. Die Bürger wählen sie, nicht ich. Ich kann auch als König nicht einfach alles bestimmen, was ich möchte." erklärt er ihm geduldig.
„Und hast du auch ein Pferd? So ein weißes, wie in den Filmen?" fragt Doris dann schüchterner und blickt kurz zu mir. Harry lächelt und nickt. „Habe ich, es ist zwar nicht ganz weiß, aber ich hoffe, es zählt trotzdem." Sie grinst uns nickt. „Und wo ist das?" will sie wissen. „Auf einem Gestüt außerhalb von London." Kurz schweift sein Blick zu mir. „Weißt du, Louis und ich fahren da bald hin, aber ich bin sicher, wenn du mal nach London kommst, finden wir die Zeit, damit auch du meine Pferde kennenlernen kannst." bietet er ihr an und ihre Augen werden groß.
„Wie viel hast du denn?" Er zuckt mit den Schultern. „Ein paar, dort wohnen aber auch die Pferde meiner Schwester." erzählt er ihr und Doris dreht sich zu Mum. „Können wir dahin? Bitte?" Mum ist kurz perplex, dann seufzt sie und sagt „Bald, vielleicht. Aber noch habt ihr keine Ferien und wir können außerdem nicht einfach mal so, nach England fliegen." Harry möchte gerade dazu ansetzen, noch etwas zu sagen, aber ich lege meine Hand auf seine, schaue ihn an und schüttle leicht den Kopf. Bis auf Doris und Ernest wird wohl jedem klar sein, dass es eine Kleinigkeit wäre, einen Flug zu organisieren, aber das muss jetzt wirklich nicht sein.
Er versteht meine stumme Botschaft und nickt lächelnd. Ich bemerke Phoebes nachdenklichen Blick. „Was ist?" frage ich sie verwundert und sie hört auf, zwischen mir und Harry hin und her zu sehen. „Wenn Harry König wird... gibt es dann bald zwei Könige in England? Oder wie läuft das dann?" Musste diese Frage jetzt kommen? War das unbedingt notwendig? Innerlich verfluche ich mich gerade dafür, dass ich das Thema nicht wenigstens heute noch Tod geschwiegen habe, aber jetzt ist es sowieso zu spät. Hätte ich es doch nur nicht gesagt.
Harry drückt wieder meinen Oberschenkel und sieht mich aufmunternd an, als ich seufze und ein wenig zusammen sacke. „Keine Ahnung." antworte ich nur und füge nicht noch hinzu, dass es mir irgendwie Angst macht, wenn ich mir vorstelle, König zu sein. „Wenn Louis König ist -" unterbricht Doris meine Gedanken dann aber rapide. „Bin ich dann eine Prinzessin?"
Die Ernsthaftigkeit mit der sie diese Frage stellt, haut uns alle kurz um und einen Moment später fange nicht nur ich an, zu lachen. Verwirrt sieht Doris zu mir. „Werde ich dann keine Prinzessin?" - „Das schauen wir, wenn es so weit ist, okay? Ich bin gerade weder König, noch hat Louis einen Ring am Finger." Meine Augen werden groß und überfordert sehe ich zu ihm. Er bemerkt es gar nicht, aber dafür bekommt Mum es mit, die ebenso wenig darauf vorbereitet war, wie ich. Wie jetzt? Ring am Finger?
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Eine berechtigte Frage, oder nicht? Und was haltet ihr von der Reaktion von Louis' Familie? Und wie schlägt Harry sich so in dieser Runde? Was könnte darauf wohl noch folgen?
Love L
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Next One
FanfictionWoher weiß man eigentlich, dass man sein Ziel erreicht hat? Wenn man seine Aufgabe erfüllt hat? Oder wenn man glücklich ist? Dann sollte es doch so sein, dass beides das gleiche ist, oder? Schließlich ist die Aufgabe nicht gut, wenn man unterm Stric...