Dann bemerke ich plötzlich, dass Harrys Lippen sich zu einem unscheinbaren Lächeln verziehen, aber bevor ich überhaupt darüber nachdenken, geschweige denn reagieren kann, überbrückt er den letzten Abstand. Er legt eine Hand an meinen Hals, den Daumen auf meine Wange und küsst mich stürmisch. Überrascht schnappe ich nach Luft, im gleichen Augenblick werde ich aber ein gutes Stück nach hinten gedrückt und pralle an die seitliche Wand der Terrasse. Harry drückt sich gegen mich und ich bemerke, dass ich den Kuss schon längst erwidere.
Meine Hände lege ich auf seinen Oberkörper und ziehe ihn an seinem Jackett enger zu mir. Harry andere Hand streicht über meine Hüfte, meinen Rücken und dann merke ich, dass sein Arm um meine Taille geschlungen ist. Immer wieder treffen unsere Lippen sich und mein Verstand ist völlig vernebelt. Als ich seine Zunge an meinen Lippen spüre, öffne ich meinen Mund sofort und lasse zu, dass er ihn in Besitz nimmt. Schon fast gierig nehme ich mir alles, was ich will. Harrys Lippen nach den letzten Tagen wieder spüren und schmecken zu dürfen ist eine Wohltat für mein Herz. Er presst mich gegen die Wand und nimmt sich was er will. Scheißdreck, das ist heiß. Mit einem Mal, könnte es mir nicht egaler sein, was in der Presse steht. Ich vergrabe meine Finger in seinen Haaren und er keucht auf. Lächelt zieht ich ihn wieder zu mir und küsse ihn wieder. Dann drückt er sein Knie zwischen meine Beine und sein Oberschenkel reibt über meinen von Stoff bedeckten Schwanz.
Meiner Kehle entweicht ein Stöhnen und Harry drückt sich wieder gegen mich. Immer wieder streichen unsere Zungen umeinander, er verführt mich nach allen Regeln der Kunst. Der Kuss wird sanfter. Er wandelt sich vom hungrigen, heißen, verlangenden Lippenspiel, zu einer zarten und liebevollen Berührung unserer Münder und Zungen, bis wir uns schließlich langsam doch wieder von einander lösen.
Ich öffne meine Augen nicht wieder. Ich murmle nur „Es tut mir leid... ." Dann fällt mein Kopf nach vorne und ich schaue auf unsere Füße, die versetzt nebeneinander stehen. Erst meiner, dann Harrys, dann meiner und wieder Harrys Fuß. Plötzlich sehe ich seine Hand und spüre dann wie er mit dem Zeigefinger unter meinem Kinn, meinen Kopf wieder hebt und mich dazu bringt, ihn anzusehen. Seine Augen glitzern verräterisch und sofort fangen meine auch an zu brennen. „Werde mein König, ... bitte."
Ich antworte nicht, stattdessen lasse ich mich nach vorne fallen und drücke mich an ihn. „Es tut mir leid.. ich hätte dich einfach fragen sollen. Ich hab einfach alles geglaubt ich – das war viel zu naiv von mir." beteuere ich wieder und wieder. Harry schlingt seine Arme um mich und ich drücke meine Nase in seine Halsbeuge, als ich tief einatme und diesen wundervollen, betörenden Geruch vernehme. Harry riecht so verdammt gut, da kann kein Parfum mithalten. Es ist diese ganz bestimmte Mischung zwischen Duschgel, Deo, Parfum und seiner ganz eigenen Note.
„Das ist okay. Ich hab bis zu unserem Telefonat nicht einmal verstanden, dass es dich so treffen könnte. Ich habe nicht daran gedacht, dass es du es so verstehen könntest. Ich hätte dir einfach eine Nachricht schreiben können, dass ich mit Freunden feiern bin, dass ich mit meiner besten Freundin essen gehe und dass du den Mist einfach ignorieren sollst. So mache ich es und es ist für mich so normal geworden, dass ich vergessen, dass es nicht allen in meiner Umgebung so geht."
Ich beiße mir auf die Innenseite meiner Wange und schließe die Augen. Er ist der Prinz, er kann jeden haben und er wählt mich? Womit habe ich dieses Privileg nur verdient? Ich habe Mist gebaut, so richtig und er entschuldigt sich. „Es tut mir leid. Wirklich." murmle ich gegen den Stoff seines Anzugs. Sanft aber bestimmend drückt er mich von sich weg und sieht mich an. Dann legt er eine Hand an meine Wange und ich schmiege mein Gesicht dieser liebevollen Berührung entgegen.
„Weiß deine Familie von uns?" fragt er mich dann. „Naja.. sie denken, du hättest mich betrogen." gebe ich ertappt zu. „Aber ich kläre das natürlich sofort!" - „Wissen sie, wer ich bin?" fragt er dann und ich seufze. „Nur Fizzy." Er nickt verstehend. „Deine Mum hat mir vorhin aufgemacht, aber ich glaube nicht, dass sie mich erkannt hat. Ich habe extra Jimmy angewiesen sich unauffällig zu platzieren. Er war nicht begeistert, aber es hat geklappt." erzählt er mir.
„Könnte sein, dass meine Schwestern dich erkennen." denke ich dann laut nach. „Aber ich weiß es ganz ehrlich nicht, wir haben noch nie wirklich über die Royals gesprochen." gebe ich dann zu. Er schmunzelt und nickt. Dann möchte er rein gehen, aber ich greife nach seiner Hand und ziehe ihn zurück. Er schiebt seine Finger zwischen meine und sofort lächle ich wieder. Dann atme ich tief ein und wieder aus. „Was hast du?" fragt er verwundert. Alles geht so schnell. Gerade noch wusste ich nicht einmal, ob wir überhaupt noch zusammen sind und jetzt lernt er gleich meine komplette Familie kennen. Wenn das mal kein Plot-Twist ist.
„Darf ich dich noch etwas fragen?" möchte ich dann wissen und überrascht nickt er, lächelt dann aber und kommt zu mir zurück, um mich zu küssen. „Ich bitte darum, es ist das einfachste." Ich nicke und sehe auf unsere Finger. Harry legt die andere Hand an meinen Hals, streicht über meine Wange und küsst mich noch einmal.
„Also?" Ich nicke mir selbst zu und sage dann „Naja.. ich weiß, ich soll den Zeitschriften keinen glauben schenken und ich will ich nicht skeptisch sein oder so, aber dieses eine Bild, irgendwie möchte ich das vorher aus der Welt schaffen." Er sieht mich verwundert an, deutet mir aber, weiter zu sprechen. „Ich weiß einfach nicht, was ich davon halten soll, weißt du? Und ich will dir auch nicht schon wieder irgendetwas unterstellen, aber... was ist mit diesem Bild mit dem Tablett, das auf dem man Kokain sehen kann." spreche ich es schließlich aus.
Harry nickt nachdenklich. „Ich weiß, das Foto ist ungünstig. Es ist tatsächlich echt, aber völlig aus dem Kontext gerissen. Ich nehme keine chemischen Drogen." stellt er klar. „Ab und an rauche ich mal Gras, aber das hat in letzter Zeit auch sehr abgenommen." erklärt er mir dann. „Einige meiner Freunde nehmen was, ich habe das Tablett weitergereicht, weil ich nun einmal in der Mitte saß, das war's. Ich weiß, das klingt nicht sonderlich schön, aber eigentlich sind sie alle schwer in Ordnung." fügt er hinzu und lächelt ein wenig.
„Ich habe nie mitbekommen, dass du kiffst." entgegne ich verwundert. Er zuckt mit den Schultern. „Immer nur, wenn ich eine Pause brauchte von dem ganzen Palast-Quatsch, aber seitdem ich dich kenne, kann ich diese Pause nehmen, indem ich bei dir bin." erzählt er mir und ich grinse verliebt. „Okay... danke." antworte ich ihm ehrlich, aber er winkt ab. „Ach was, schon in Ordnung, besser so als anders." Ich nicke lächelnd, greife die Knopfleisten seines Jacketts und ziehe ihn zu mir, um ihn zu küssen. Ich kann nicht anders, ich möchte ihn küssen, wissen, dass ich mit meiner Naivität nicht alles kaputt gemacht habe.
Harry seufzt auf, küsst mich aber mit der gleichen Hingabe zurück und fange an zu lächeln. Nachdem wir uns nochmal und nochmal geküsst haben, gehen wir Hand in Hand wieder rein. Erst jetzt sehe ich, dass bereits viele meiner Geschwister unten sind. Lottie stellt die letzte Schüssel auf den Tisch und setzt sich dann auf. In dem Moment kommt Mum aus der Küche und sieht erwartungsvoll zu mir. „Möchtest du uns deinen Gast nicht vorstellen?" fragt sie mich und sieht auf unsere Hände. Ich nicke und sehe durch die Runde. „Uhm.. das ist Harry, mein Freund. Ich sehe kurz zu ihm. „Das sind Lottie, Fizzy Ernest und Doris." stelle ich ihm meine Geschwister der Reihe nach vor. „Und meine Mum hast du ja schon kennengelernt." füge ich hinzu und wir setzen uns.
Fizzy sieht zu mir, kurz zu Harry und dann wieder zu mir. Natürlich weiß sie wer er ist, aber ich bin mir noch nicht sicher, ob die anderen ihn bereits erkannt haben. Lottie sieht mich skeptisch an. Ich seufze. „Wir haben uns ausgesprochen, okay?" stelle ich schnell klar. „Ah ja.." sie mustert Harry. Dann ruft Mum (bestimmt nicht zum ersten Mal), dass Daisy und Phoebe endlich runter zum essen kommen sollen und ein paar Sekunden später poltern die Zwillinge die Treppe herunter. Als die beiden auf uns zukommen, bemerkt Daisy Harry als erstes und bleibt verblüfft stehen. Phoebe sieht sie verwundert an, aber als sie Harry ein paar Sekunden später auch entdeckt, ergeht es ihr, wie ihrer Schwester.
Ich verdrehe die Augen. „Wollen wir nicht anfangen?" lenke ich schnell ab und es klappt. Doris greift als Erstes nach einer der Schüssel und gibt sich auf den Teller. Daisy und Phoebe setzen sich, lassen ihre Augen aber nicht von meinem Freund. „Phoebs. Lass gut sein." flüstere ich, da sie neben mir sitzt. Mit großen Augen sieht sie zu mir. „Was ist los?" fragt Mum verwundert und blickt zu uns. „Fizzy! Nein!" ermahne ich meine andere Schwester sofort und nun wird auch Lottie skeptisch. „Was hast du denn jetzt?"
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Tja wer hätte das gedacht, Louis hat es doch recht schnell eingesehen. Ob das Essen jetzt gut geht und glaubt ihr, zwischen den beiden wird es wieder? Bekommen sie es jetzt auf die Reihe?
Love L
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Next One
FanfictionWoher weiß man eigentlich, dass man sein Ziel erreicht hat? Wenn man seine Aufgabe erfüllt hat? Oder wenn man glücklich ist? Dann sollte es doch so sein, dass beides das gleiche ist, oder? Schließlich ist die Aufgabe nicht gut, wenn man unterm Stric...