76. Kapitel

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Surprise! Doppelupdate! :D 

Irritiert sieht sie mich an. „Schätzchen, was machst du den hier? Komm rein! Du holst dir bei dem Wetter den Tod!" Sie legt eine Hand auf meine Schulter und zieht mich ins Haus. Dann nimmt sie schnell meinen Koffer und zieht ihn über die Türschwelle. Ich ziehe meine Jacke aus und hänge sie auf einen Bügel. Fast im gleichen Moment sehe ich Lottie in den Flur kommen. „Mum? Wer war an- Louis?!" überrascht sieht sie mich an und ich lächle unschlüssig. Mum nimmt mir die Jacke aus der Hand und gibt sie Lottie. „Hängst du die bitte an eine Heizung?" Sie nickt und verlässt den Flur wieder.

Ich ziehe meine Schuhe aus und schaue auf die Pfütze, die ich inzwischen auf dem Laminatboden hinterlassen habe. Mum mustert mich besorgt und ich schaue irgendwo anders hin. „Was ist passiert, Schätzchen?" fragt sie dann ruhiger, aber so liebevoll, wie immer. Ich schlucke, aber merke, dass die Dämme doch brechen. Ich schüttle nur den Kopf und sehe nach unten. Mum legt mir fürsorglich eine Hand auf die Schulter und ich beiße mir auf die Innenseite meiner Wange. Ich bin wirklich Zuhause.

„Oh Louis." sagt sie nur leise und zieht mich in ihre Arme. Ich schluchze auf und drücke mich an sie. Beruhigend streicht sie mir über den Rücken, als ich mein Gesicht an ihre Schulter presse und meine Augen zu kneife. Trotzdem fange ich an zu weinen, wie ein kleiner Junge. Mum hält mich einfach nur fest und wartet, bis ich mich wieder gefangen habe. „Komm." sagt sie leise und erst jetzt sehe ich, dass Lottie auch wieder hier ist. „Ich dachte, du willst dich vielleicht umziehen." meint sie nur und hält mir ein paar Klamotten hin. Es ist alte Sachen von mir; eine Jogginghose, ein Shirt und eine Sweatshirtjacke. Ich nicke lächelnd und gehe zu meinem Koffer. Ich öffne ihn im Flur, ziehe eine frische Boxershorts heraus und nehme Lottie anschließend die Klamotten ab. Dann drückt sie mir ein paar ihrer Kuschelsocken in die Hand, die eigentlich niemand anrühren darf, weil sie sonst sehr wahrscheinlich den Weg nicht mehr zu ihr zurück finden; ausgenommen Mum natürlich.

Ich lächle sie dankend an und verschwinde dann kurz im Badezimmer. Das kalte Wasser, dass ich mir ins Gesicht spritze, hilft nicht wirklich gegen meine müden und roten Augen. Ich seufze, werfe die nassen Klamotten ohne weiter darüber nachzudenken in die Waschmaschine und gehe wieder ins Wohnzimmer. Verwundert sehe ich Lottie an, als Mum nicht hier ist, wie erwartet. „Sie macht dir heiße Schokolade." Ich schmunzle und nicke, ehe ich mich neben sie auf das Sofa setze. „Was machst du hier?" fragt sie mich dann. „Also nicht, dass ich mich nicht freue, aber es sah gerade wirklich nicht so aus, als hättest du im Lotto gewonnen und wärst mal eben her geflogen." fügt sie hinzu.

Ich schlucke und spiele mit dem Saum des alten Shirts. Es ist verwaschen, die Naht geht hier und da auf und es hat zwei kleine Löcher, aber irgendwie ist es genau das, worin ich mich geborgen fühle. „Es ist alles ein bisschen viel." sage ich leise und merke, dass Lottie meine Hand nimmt. Sie schiebt ihre Finger zwischen meine und drückt sanft zu. Ich lächle kurz und wische mir über die Wangen. Lottie zieht die Beine hoch in einen Schneidersitz und wartet einen Moment. Dann fragt sie „Willst du es erzählen?"

In dem Moment kommt Mum wieder, sie hat direkt zwei dampfende Tassen dabei und gibt je eine Lottie und mir. Ich nippe daran und lächle ein wenig. So schmeckt heiße Schokolade einfach nur, wenn Mum sie macht. Mir wird etwas wärmer und Mum setzt sich neben mich auf die andere Seite.

„Schlafen die anderen schon?" frage ich dann. „Sie sollten." antwortet Mum amüsiert; wir wissen doch alle, dass sie es noch nicht tun. „Ich.. es ist einfach scheiße." sage ich dann und sehe auf meine Tasse. Sie ist mindestens genauso alt, wie ich. Seit ich denken kann, habe ich daraus meine heiße Schokolade getrunken. Jeder von uns hat irgendwie seine eigene Tasse und ich glaube nicht, dass sich das so schnell ändern wird.

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