20. Kapitel

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„Du musst morgen auch wieder arbeiten, richtig?" Ich nicke. „Ja, aber Abends habe ich wirklich keine Zeit." Er winkt ab. „Davon bin ich nicht ausgegangen." Ach, jetzt auf einmal nicht? „Ich werde in einigen Tagen nach Schweden reisen." sagt er dann. „Dann.. viel Spaß?" fragend blicke ich ihn an. Er nickt nur. „Hättest du Interesse mich zu begleiten?" Ich stocke und merke kaum, dass ich für einen Augenblick die Luft anhalte. Dann werden meine Augen groß und ungläubig sehe ich ihn an. „Nach Schweden." Er nickt. „Ja." Ich schüttle den Kopf. „Ich kann mir nicht einfach frei nehmen. Ich bin gerade erst aus dem Urlaub zurück und -" - „Schon in Ordnung." unterbricht er mich lächelnd, aber es ist ein anderes Lächeln. Es ist nicht so sanft, wie das, welches ich bisher von ihm kenne.

„Tut mir leid." Er nickt kurz und sieht einen Augenblick lang an mir vorbei. „Wo warst du im Urlaub?" wechselt er dann das Thema. „In Portland." erwidere ich und lächle sofort bei dem Gedanken an die letzten paar Wochen. „Meine Familie lebt dort und ich war sie besuchen." erzähle ich ihm. „Hast du Geschwister?" - „Sechs." Für einen kurzen Moment lang, scheint er überrascht zu sein. Vielleicht ist er das jedenfalls. „Alle jünger und nur ein Junge ist darunter." erzähle ich ihm. „Die Jüngsten sind jetzt in die Schule gekommen." Er nickt verstehend. „Ich habe eine Schwester, aber das weißt du sicherlich." Natürlich weiß ich es. Es gehörte zu meinen Recherchen dazu.

„Hast du eigentlich keine Bedenken, dass ich das allen in einen Bericht schreiben könnte?" frage ich ihn dann, mal wieder, ohne vorher darüber nachzudenken. Er zuckt mit den Schultern. „Nicht wirklich." - „Wie kommt das?" erwidere ich verwundert und trinke noch einen Schluck. „Ich.. ich glaube es einfach nicht. Ich konnte dir beim Interview ansehen, dass du bloß nichts falsch machen wolltest und indem du hiervon etwas an die Öffentlichkeit geraten lässt, würdest du genau das tun." sagt er überzeugt. Mein Wein Glas leert sich, noch bevor das Essen serviert wird. Der Kellner schenkt mir nach. Anschließend greift er die beiden Kuppeln vor uns uns hebt sie an. Harry nickt leicht und er er geht wieder. Muss ich das jetzt verstehen?

„Ich hoffe, es schmeckt dir." sagt er und sieht mich an. Scheiße, sind seine Augen grün. Das ist wie Moos, wie eine dichte Wiese oder wie diese grünen Edelsteine, dessen Namen ich mir nie merke, weil ich mir sie sowieso niemals leisten werden kann. Ich räuspere mich schnell und wende meinen Blick ab. Dann fange ich mit der Vorspeise an. Es ist wirklich lecker. Nicht einmal Zayn kann so gut kochen.

„Du fragtest vorhin, wieso wir uns nicht wie normale Bürger treffen." beginnt er dann. „Wie genau läuft das?" Verwundert sehe ich ihn an. Er weiß nicht, wie man sich normalerweise verabredet? Das hätte ich jetzt aber doch nicht erwartet. „Man.. schreibt sich wo man sich trifft und geht dann dahin? Manchmal am Tag selbst, ab und an ein paar Tage früher." fasse ich zusammen und weiß in diesem Augenblick wirklich nicht, wie ich es anders beschreiben soll. „Und dann fährt man mit der Tube, richtig?" - „Oder mit dem Auto." antworte ich schulterzuckend. „Aber ich fahre meistens mit der Tube, weil ich sonst schauen muss, nicht zu viel Alkohol zu trinken und so kann ich auch mal ein paar Bier genießen." füge ich hinzu. Er nickt verstehend.

„Du wirst gefahren oder?" Blöde Frage. Er blickt mich amüsiert an. „Sie vertrauen mir nicht, ich darf nicht alleine fahren." antwortet er und ich schmunzle. „Eigentlich habe ich einen Führerschein, warum auch immer, aber ich sitze doch immer hinten im Wagen." erzählt er mir. „Du hast einen Führerschein?" Er nickt. „Ich wollte ihn machen, als ich 18 geworden bin. Und ich durfte, aber im Prinzip war es unnötig." erzählt er mir und langsam lockert sich die Stimmung. „Aber wusstest du nicht, dass du nicht fahren dürfen wirst?" hake ich irritiert nach. „Schon, aber in dem Alter war es mir wichtig, ein Stück weit normaler zu sein und ich dachte, es gehört irgendwie dazu. Außerdem darf ich auf meinem Grundstück fahren."

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