33. Kapitel

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Noch etwas benommen schaue ich zu, wie Harry aufsteht. Er öffnet eine Tür; das Badezimmer. Dort wirft er das Kondom in den Mülleimer, wäscht sich die Hände und kommt wieder zu mir. Ich stütze mich auf die Unterarme und atme tief ein und wieder auf. Er lässt sich neben mir nieder und streicht mir durch die Haare. Unbewusst fange ich an zu lächeln und mustere ihn. Dann fällt mein Blick auf seine Lippen. Sie sind immer noch etwas geschwollen. Dann verziehen sie sich plötzlich zu einem Schmunzeln. Ich blicke schnell wieder einige Zentimeter höher, aber er hat es natürlich trotzdem schon längst bemerkt. Und er küsst mich.

Ich seufze leise auf und schließe die Augen. Der Kuss fällt deutlich sanfter aus, als die Bisherigen, fast schon liebevoll. Einige Zeit darf ich noch von seinen Lippen kosten, bis der Kuss endet. „Du bist interessant, weißt du das?" fragt er mich und ich fange an zu lachen. „Sagst du das jetzt immer, wenn wir uns sehen?" - „Wäre das schlimm?" erwidert er und lächelt verschmitzt. Ich lehne mich wieder zu ihm und klaue mir einen weiteren Kuss. Eigentlich war das hier alles gar nicht so geplant, aber ich konnte einfach nicht ablehnen. Und ich bereue es auch nicht.

Dann steht Harry plötzlich auf. Verwundert sehe ich ihm nach, als er die drei Stufen herunter geht. Er hat immer noch nichts an und abgesehen davon, dass ich mich frage, was er macht, sieht seine Kehrseite verflucht gut aus. Mein Blick schweift zu seinem Hintern und Scheißdreck, wieso ist mir vorher nicht aufgefallen, wie verdammt heiß er ist?! Also von dieser Seite. Dass er von vorne gut aussieht, habe ich bereits beim Interview gemerkt, auch wenn ich es zugegebener Maßen einfach ignoriert habe.

Er geht zu seiner kleinen Bar und holt eine Flasche heraus. „Möchtest du auch ein Bier?" fragt er mich. Ich nicke. Er steht hinter dem Tresen und somit sehe ich leider nicht alles von ihm. „Gerne." Er nimmt eine zweite Flasche heraus und kommt wieder her. Jetzt kann ich ihn mustern. Unbewusst beiße ich mir in die Innenseite meiner Wange und lasse meinen Blick über ihn schweifen. Er schmunzelt und kommt wieder zu mir. Er gibt mir eine Flasche. Dann merke ich, dass er einen Flaschenöffner dabei hat. Die erste geöffnete Flasche reicht er mir und nimmt die andere aus meiner Hand.

„Wie kommt es, dass du jetzt doch Bier trinkst?" frage ich ihn verwundert. Er zuckt mit den Schultern. „Irgendwas muss da ja dran sein, wenn alle es so toll finden. Und das hier ist ein anderes. Vielleicht ist es ja besser." antwortet er mir nur. Ich sehe auf die Flasche. Nicht die beste, aber auch nicht die schlechteste Sorte. Ich trinke ein wenig und sehe ihn dann wieder an. „Und?" - „Es gibt immer noch besseres." meint er trocken und sieht die Flasche kurz skeptisch an. „Aber es ist ganz okay." lenkt er dann ein. Ich lächle und drücke ihm einen Kuss auf die Lippen. „Wofür war der jetzt?" fragt er amüsiert. „Dafür, dass du langsam normaler wirst." antworte ich ihm provokant. „Du findest also, ich bin nicht normal?" will er skeptisch, aber belustigt wissen. „Du kannst keine Bierflasche öffnen, du magst kein Bier, du weißt nicht, wie man einen Burger ist, wie lange eine Postkarte ungefähr braucht und du wusstest nicht, dass die meisten auch nachmittags arbeiten." fasse ich zusammen. Er möchte antworten, aber aus seinem Mund kommt kein einziger Ton.

Dann seufzt er. „Gut, vielleicht weiß ich nicht so viel über das bürgerliche Leben Bescheid." Ich fange an zu lachen. Bürgerliches Leben klingt so, als wären wir noch lange nicht im 21. Jahrhundert angekommen. „Aber das kann sich ja noch ändern." fügt er dann hinzu und mustert mich verschmitzt lächelnd. „Und wie willst du das anstellen?" frage ich ihn provokant und grinse. „Vielleicht sollte ich dich einfach öfter sehen." antwortet er mir mit rauer, tiefer Stimme, lehnt sich zu mir und küsst mich erneut. Natürlich erwidere ich den Kuss. Ich wäre blöd, wenn ich es nicht tun würde. Sanft verführt er mich erneut und lässt mich vergessen, wo ich hier eigentlich bin.

Jedenfalls bis zum nächsten Morgen. Mein Handy Wecker reißt mich aus dem Schlaf. Grummelnd drücke ich meine Nase in mein Kissen. Dann fällt mir auf, dass es anders riecht als sonst, besser. Ich öffne ein Auge und schaue geradewegs auf nackte Haut. Es ist kein Kissen. Es ist eine Halsbeuge, an der ich gerade schnuppere. Oh Mist. Ich bewege mich ein wenig, rutsche auf das Kissen zurück und verkneife mir ein Lächeln. Der schöne, junge Mann neben mir schläft noch seelenruhig. Seine pinken, vollen Lippen sind leicht geöffnet und seine Augen geschlossen. Scheiße, hat er lange Wimpern. Dann höre ich meinen Wecker wieder. Scheißdreck. Schnell schlage ich die Decke beiseite und stehe auf.

Fast falle ich über die Stufen, fange mich aber rechtzeitig und laufe zu meinem Rucksack. Als ich mein Handy herausgefischt habe, stelle ich den Wecke aus und seufze. Dann höre ich ein unzufriedenes Grummeln. Als ich zum Bett schaue, sehe ich, wie Harry sich auf den Bauch dreht. Die Decke rutscht ein wenig herunter und ich kann den Ansatz seines Pos sehen. Holy Shit. Ich laufe wieder zum Bett, nehme mir meine Shorts und ziehe sie mir über. Ich müsste in etwas mehr als einer Stunde bei der Arbeit sein. Dann sehe ich wieder zu Harry und unsere Blicke treffen sich. Verschlafen sieht er mich mit noch halb geschlossenen Augen an. „Guten Morgen." sage ich und lächle kurz, ehe ich meine Klamotten zusammen sammle. „Morgen." murmelt er und seine Stimme ist noch rauer, als ich sie in Erinnerung habe. Er setzt sich auf und streicht sich die Haare zurück. „Wieso bist du schon wach?" fragt er mich dann. „Ich muss zur Arbeit." entschuldigend sehe ich ihn an. Er verdreht die Augen und seufzt. „So früh? Kannst du nicht später dahin?" fragt er mich dann und lässt sich zurück in die Kissen fallen.

Irritiert sehe ich ihn an und schüttle den Kopf. „Nein. Natürlich nicht." Er sieht mich unzufrieden an. „Willst du duschen?" fragt er mich dann. Ich überlege kurz, nicke aber dann. „Er deutet auf das Bad. „Danke." schnell verschwinde ich in diesem Raum und schließe die Tür hinter mir. Eine Badewanne in Größe eines Pools steht in der Mitte des Raumes. Sie ist bestimmt zwei Meter breit. An jeder Seite sind eckige Kopfstützen angebracht und eine helle Holzverkleidung rundet das ganze Bild ab.

Auf der anderen Seite sehe ich eine große Dusche. Ich lege meine Sachen an die Seite und steige darunter. Es ist eine Regendusche. Kurz lege ich meinen Kopf nach vorne und lasse das warme Wasser auf meinen Nacken prasseln. Dann greife ich aber recht schnell zu Shampoo und Duschgel. Natürlich kenne ich die Marke nicht, aber ich bin sicher, sie übersteigt mein Budget. Ich brauche nicht lange, bis ich das Wasser aus mache und mir von dem kleinen Stapel gefalteter Handtücher eins nehme. Sie könnten aus Seide sein, so weich, wie sie sind. Also glaube ich; nicht dass ich schon einmal Handtücher aus diesem Stoff auch nur berührt hätte. Ich trockne mich ab und binde mir das Handtuch um die Hüfte. Dann öffne ich die Tür. „Hast du zufällig eine Zahnbürste für mich?" Harry steht spärlich bekleidet im Raum und sieht zu mir.


„Lasse ich sofort kommen. Aber möchtest du nicht Frühstücken?" Erst jetzt sehe ich, dass er auf dem Tisch im Wintergarten ein Frühstück hat anrichten lassen. „Ähm.. klar." stottere ich überrascht. Er lächelt. Dann nimmt er einen Stapel Kleidung vom Tisch vor dem Sofa. „Hier." er kommt zu mir und reicht mir die Sachen. „Sie sollten passen." meint er nur. Verwundert nehme ich sie an. Er schließt die Tür wieder und ich stehe alleine im Badezimmer.

Als ich sie mir ansehe, merke ich, dass es ein ganzes Outfit ist, sogar mit Unterwäsche. Ich ziehe sie mir über. Es ist eine einfache schwarze Hose und ein weißes Shirt. Es passt gut. Meine anderen Sachen klaube ich zusammen, gehe aus dem Bad und stopfe sie in meinen Rucksack. Harry hat inzwischen auch ein Shirt an. Er mustert mich und lächelt. „Komm."

Eigentlich dachte ich immer, dass Zayns Frühstück schon Luxus ist, aber das hier übersteigt es bei weitem. Neben dem Tisch ist einiges angerichtet; Speck, Rührei, Spiegelei, Baked Beans und noch einige Dinge. Außerdem gibt es frische Brötchen, Marmelade, Wurst, Käse, Tee, Kaffee, Obst, Jogurt. Im Prinzip ist es alles, was man nur zum Frühstück essen könnte. Etwas überfordert sehe ich mir das alles an, während Harry wie selbstverständlich zum Rührei greift. „Bedien dich." meint er amüsiert.

„Wieso ist das so viel?" frage ich ihn, ohne darüber nachzudenken. Er zuckt mit den Schultern. „Ich wusste nicht, worauf du Lust hast." Alles klar. „Ich schätze, da wird was dabei sein." antworte ich lachend. Er lächelt zufrieden. „Ich hoffe." Wie sollte es denn nicht sein? Er hatte doch jetzt nicht wirklich gedacht, dass ich bei so einer großen Auswahl noch Extrawünsche habe, oder? Ich trinke ein wenig meines Tees und mustere ihn. Wieso sieht er eigentlich immer so gut aus? 

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Louis hat also dort geschlafen :) Habt ihr damit gerechnet? Thoughts about this situation? Was denkt ihr, wie geht es weiter? Ideen oder so?

Love L 

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