52. Kapitel

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Immer wieder höre ich Harry in meinen Gedanken sagen, dass er sich darum kümmert, dass ich mir keine Sorgen machen brauche und dass er das verhindern wird, aber trotzdem bin ich unruhig und nervös. Es ist nicht diese gute Art der Nervosität, die ich verspüre, wenn er auf mich zukommt oder mich küsst, es ist schlecht; wie vor einer Prüfung, wie, wenn man etwas vergessen hat oder wenn man einfach nicht weiß, wie man die Situation in den Griff kriegt. Das ist grauenhaft.

Zayn ist gerade duschen, als ich zum zweiten Mal heute nach Hause komme und anfange, die Einkäufe einzuräumen. Mit noch nassen Haaren und nur einer Jogginghose am Körper betritt er die Küche. „Schon wieder da?" - „Schon?" amüsiert sehe ich ihn an. Er zuckt mit den Schultern und lehnt sich an die Küchenzeile. „Ich hätte gedacht, dass du auch noch diese Nacht bei ihm bleibst." Verwundert mustere ich ihn. „Willst du mich loswerden oder so?" Er verdreht die Augen. „Bullshit. Ich dachte nur, dass ihr euch ja nicht so oft sehen könnt, weil er eben der Prinz ist, und dass ihr deswegen die gemeinsame Zeit nutzt."

„Er hat zu tun." erkläre ich ihm dann nur knapp und schließe die Kühlschranktür wieder. Zayn nickt verstehend und merkt ganz offensichtlich, dass ich keine Lust habe, über Harrys Terminkalender zu quatschen. „Alles okay?" fragt er dann skeptisch. Ich nicke erst, seufze aber dann. Zayn wird es früher oder später sowieso wissen, vermutlich früher. Es ist praktisch unmöglich, ihm vorzugaukeln, es sei alles in Ordnung, da ist es leichter so zu tun, als würde ich den ganzen Teenie-Quatsch von meinen Schwestern verstehen.

„Ich glaube, ich komme in die Zeitung." antworte ich nur und räume die restlichen Einkäufe in den Schrank. „Was?" verwundert sieht er mich an. Ich brauche aber gar nichts mehr zu antworten, da ist ihm auch schon klar, weswegen ich mir darüber den Kopf zerbreche. „Ach Scheiße." murmelt er. „Was hat Harry dazu gesagt?" fragt er dann. Ich zucke mit den Schultern und packe die Einkaufstasche weg. „Er hat mir versprochen, dass sich seine Presse-Leute darum kümmern, aber ich bezweifle, dass er mich vollkommen aus der Presse raus halten kann." Zayn nickt nachdenklich. Ich seufze. „Ich hab grade beim Einkaufen allen ernstes die Zeitungen durchgeschaut." erzähle ich ihm dann. „Nirgendwo war ein Bild, aber trotzdem. Wir wurden gesehen, von nicht gerade wenigen und du weißt doch auch, wie schnell so etwas in die Zeitschriften kommt. Irgendjemand plappert es immer aus, irgendwo tauchen immer Bilder auf. Ich habe keine Lust als Frischfleisch für die ganzen Journalisten zu sein." erkläre ich mich missmutig.

„Dass du selbst Journalist bist und du nichts anderes tust, weißt du aber?" skeptisch sieht er mich an. Ich verdrehe die Augen. „Nicht hilfreich, Zayn." - „Ich meine ja nur." Er hebt die Hände. „Ich will nicht über diesen ganzen Star-Schnickschnack schreiben und das weißt du. Ich will über Sport schreiben, da beschäftige ich mich nicht damit, wer mit dem Kaffee trinken war und wer über wen gelästert hat. Das interessiert mich alles nicht!" beschwere ich mich mal wieder über Missis Entscheidung, mich in die Achte zu versetzen. „Das ist so ätzend!"

„Dann rede mit Missi darüber." schlägt er vor. „Willst du mich verarschen?" entgeistert sehe ich ihn an. „Soll ich etwa einfach in ihr Büro spazieren und dann was? Hallo Ms. Tremblay. Übrigens bin ich mit dem Prinzen von England zusammen, aber ich möchte nicht in den Medien erscheinen, als könnte MiRoyl dieses Thema bitte einfach ignorieren und nicht darüber berichten? Garantiert nicht! Am Ende soll ich noch Bonusmaterial zu Verfügung stellen oder mich von Trevor interviewen lassen oder so eine Scheiße!"

Zayn sieht mich genervt an und mit Sicherheit würde er jetzt am liebsten die Worte „Willst du mich verarschen?" aussprechen. Er tut es aber nicht. Stattdessen erwidert er lediglich, „Eigentlich wollte ich vorschlagen, dass du noch einmal mit ihr darüber sprichst, dass du in die Siebte zurück willst. Keine Ahnung, sag ihr, dass du dort besser ausgehoben bist und dass du es zwar wirklich versucht hast, aber dass du dein Potential in der Achten einfach nicht ausschöpfen kannst und dass es für das Magazin nur von Vorteil wäre, jemand anderen mit dieser Aufgabe zu betreuen."

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