Und Nr. 2 für heute
Wir unterhalten uns ein wenig, bis Harry irgendwann zu Zayn schaut und fragt, „Hast du die Bilder eigentlich erhalten?" Kurz sieht Zayn ihn fragend an, nickt dann aber schnell. „Ja, habe ich! Die sind so wunderbar! Noch einmal danke, dass ich das alles sehen durfte und darüber schreiben darf." Harry winkt ab. „Eigentlich verstauben die Sachen dort ja nur." erwidert er. „Ich frage nur, weil ich Mr. Payne die letzten Tage nicht erwischen konnte, um ihn zu fragen."
Ich bemerke, dass Zayn versucht, nicht zu lächeln; er zuckt mit den Schultern. „Er hat mir die Bilder alle geschickt." Ich mustere ihn skeptisch. „Wann?" - „Am Mittwoch." antwortet Zayn und sieht mich verwundert an. „Mittwoch schon?" Harry scheint überrascht zu sein. „Was ist?" frage ich daraufhin. „Er hatte sich Mittwoch Nachmittag frei genommen, daher wundert es mich einfach. Und deswegen war er auch nicht im Palast und ich konnte ihn nicht darauf ansprechen. Mein Blick schweift zu Zayn. Mittwoch war ich länger im Büro, da wir noch einiges für Miami besprechen mussten. Der Schwarzhaarige tut so, als wüsste er von nichts, wagt dann aber einen kurzen Blick zu mir und sieht schnell wieder weg.
„Mittwoch schon?" frage ich ihn mit großen Augen. Er antwortet nicht und isst weiter. „Wie bitte?" Harry sieht mich fragend und verwirrt an. Ich schmunzle und sehe wieder zu Zayn. „Oder nicht?" Zayn seufzt genervt und verdreht die Augen. „Du bist ein viel zu neugieriger Mensch, weißt du das?" Daraufhin fange ich nur an zu lachen. Harry sieht mich immer noch fragend an. „Willst du es ihm sagen?" frage ich meinen besten Freund nur grinsend. Er wirft mir einen vernichtenden Blick zu, aber ich weiß, dass er sowieso nicht lange sauer auf mich sein kann.
„Ich treffe mich mit ihm, zufrieden?" - „Mit Liam?" Harry sieht ihn verwundert an, lächelt dann aber. „Freut mich für euch zwei." antwortet er nur. „Danke." erwidert Zayn übermäßig freundlich und sieht zu mir. „Schau, er reagiert ganz normal. Nicht so wie du." Ich verdrehe die Augen und stelle meinen leeren Teller weg. „Ich will nicht auf Sperma ausrutschen, wenn ich wiederkomme." - „Verdient hättest du es." erwidert er trocken und trinkt sein Glas aus. „Noch jemand ein Bier?" fragt er dann und steht auf. „Wir haben Wein." werfe ich ein und sehe zu meinem Freund. „Ich nehme gerne ein Glas. Zayn nickt und geht in die Küche. Er kommt einen Moment später wieder und stellt Harry das Glas Wein hin. Er selbst lässt sich dann auf dem Sofa fallen und trinkt einen Schluck seines Bieres. „Dein Ernst?" Er sieht mir an, zuckt mit den Schultern und sagt. „Du wohnst hier, hol dir dein Bier selbst, ich hatte die Hände voll." Wir wissen zwar beide, dass er mit Leichtigkeit noch eine Flasche hätte mitbringen können, aber noch mehr will ich nicht diskutieren.
Genervt stehe ich auf und laufe in die Küche. Ich nehme mir eine Flasche heraus und öffne es mit dem Feuerzeug. Erst danach bemerke ich, dass es nicht das aus London, sondern das aus Amsterdam ist und lächle. Ich stecke es wieder ein, aber bevor ich im Wohnzimmer ankomme, steht Harry im Türrahmen. Es könnte gut sein, dass mir für einen Moment die Luft weg bleibt, weil ich nicht auf seine Schönheit klar komme, aber bevor ich selbst darüber weiter nachdenken kann, kommt er auf mich zu.
Er legt eine Hand an meinen Hals und zieht mich in einen sinnlichen Kuss. Leise seufze ich auf, als seine Zunge über meine Unterlippe streicht und öffne sofort meinen Mund für ihn. Seine Zungenspitze streicht über meine und ich lehne mich ihm weiter entgegen. Dann greife ich in seine Haare und lasse meine Finger hindurch gleiten. Harry zieht mich enger an sich heran und geht einige Schritte. Ich passe mich einfach an und lasse mich von ihm ein Stück leiten, bis ich an die Arbeitsplatte stoße. Kurz lösen sich unsere Lippen und Harry nimmt seine Hand weg. Bevor ich aber überhaupt denken kann, spüre ich sie an meinem Po, er hebt mich hoch und setzt mich auf der Arbeitsplatte ab.
Sofort ziehe ich ihn zurück in einen immer heißer werdenden Kuss und schlinge meine Beine um seinen Körper. Meine Finger streichen durch seine Haare und die andere Hand liegt an seiner Taille. Harry verführt mich nach allen regeln der Kunst. Er drückt seine Finger in meinen Oberschenkel und streicht über meinen Rücken. Ich werde noch verrückt, wenn er mich weiterhin so küsst. Er ist der pure Wahnsinn. Meine Lippen kribbeln und mein Herz gleicht einer Fledermaus, es schlagt unablässig schnell und kräftig gegen meine Rippen und ein unbeschreibliches Gefühl flutet meine Venen.
„Leute? Kommt ihr auch mal wieder?" höre ich Zayn dann rufen und seufze genervt. Das kann doch jetzt nicht wirklich sein Ernst sein. Schön, dass er mich nicht vergessen hat, aber das hätte er sich jetzt trotzdem sparen können. Danke, aber nein danke.
Harry verdreht die Augen und ich lache leise. Noch einmal küsse ich ihn, drücke ihn dann von mir weg, nehme mir mein Bier und geselle mich wieder zu Zayn. Er schaut uns kurz an. „Dein Ernst? Bitte geh doch in dein Zimmer, wenn du vögeln willst. In dieser Küche will ich noch kochen können." meint er nur. Ich verdrehe die Augen. „Stell dich nicht so an. Wir hatten keinen Sex. Und wenn schon, wie lange wird es dauern, bis du es mit Liam dort treibst." erwidere ich nur. Zayn möchte antworten, hält aber inne und greift nach seinem Bier.
„Alter! Du beschwerst dich, weil ich Harry in der Küche küsse und hattest selbst schon Sex darin?" Ich schüttle nur den Kopf. „Ich mache aber auch alles wieder sauber." Angeekelt sehe ich ihn an. „Denkst du ich nicht?" Er schüttelt den Kopf. „Ich denke, dass du dich von Harry in die Dusche tragen lässt und ihr es noch einmal treibt." antwortet er und grinst scheinheilig. Daraufhin schnappe ich mir das Dekokissen (was Zayn übrigens unbedingt haben wollte) und haue ihn damit. „Sieh dir an, wie aggressiv er ist. Und mit so jemandem willst du wirklich ausgehen?" fragt Zayn an Harry gerichtet. Ich halte inne und lege das Kissen weg. Angespannt zwinge ich mich, nicht zu Harry zu sehen. Zayn blickt mich kurz verwundert an. „Was hast du denn jetzt?"
Mein Bier lasse ich stehen, als ich aufstehe und in mein Zimmer verschwinde. Als die Tür hinter mir geschlossen ist, kann ich tief ein und wieder aus atmen. Es war, als würde das vorher nicht funktionieren, als würde mir jemand die Luft abschnüren und auf meine Lunge drücken.
Ich gehe ans Fenster, öffne es ein Stück und lasse frische Luft in mein Zimmer strömen. Dann klopft es an meinem Zimmer. Ich antworte nicht. Die Tür geht auf und ich weiß einfach, dass es Harry ist. Sobald er einen Raum betritt, ist dieses ganz bestimme Gefühl da. Ich rege mich nicht, weiß aber, dass er auf mich zu kommt. Dann spüre ich, dass er mich von hinten umarmt. Seine Berührung ist zögerlich und ganz offensichtlich ist er unschlüssig, ob er darf oder nicht. Ich greife nach seinen Händen und bevor er sie zurück ziehen kann, lehne ich mich an ihn und er schließt seine Arme fester um mich.
„Was war das gerade?" fragt er leise und drückt seine Nase in meine Halsbeuge. Sofort lächle ich ein wenig, als ich merke, dass er an mir schnuppert. Kann es eigentlich etwas süßeres geben, als zu merken, dass der Mann, den man liebt, so auf einen reagiert? „Schatz.." Ich seufze und zucke mit den Schultern. „Komm schon. Was war das gerade?" will er wissen. Ich murre nur und streiche über seine Haut. „Zayn nervt mich." Er kichert leise. „Du nervst ihn doch auch. Man könnte sowieso meinen, ihr mögt euch überhaupt nicht."
„Nein, das ist alles normal und das ist auch okay so..." - „Aber?" hakt er nach und drückt sanfte Küsse auf meinen Hals. Ich stöhne genervt. „Es hat sich einfach scheiße angefühlt; seine letzte Aussage." platzt es dann doch aus mir heraus. „Was? Aber sogar ich habe gemerkt, dass das sarkastisch war." Ich nicke und sehe kurz nach unten. Irgendwie schon, aber dennoch hat es wieder dieses Gefühl hervor gerufen, nicht genug für Harry zu sein. Ich bin nun einmal nur ein Journalist; jemand der selbst absolut nicht in den Medien auftauchen möchte, jemand der keine Ahnung von den ganzen Knigge-Regeln hat und jemand, der nicht in Harrys Welt lebt. Er ist ein Adliger, er ist der Thronfolger und er wird auf dem wichtigsten Stuhl der Welt sitzt. Jetzt, wo ich ihn gesehen habe, passt Stuhl, wirklich ganz gut.
Er passt nicht in meine Welt und ich nicht in seine, das ist Fakt. Wer könnte das schon abstreiten? Er hat keine Ahnung vom Nachtleben in London und ich weiß nichts über Yachten, teure Kleidung oder wie man sich in einem teuren Restaurant richtig verhält. Harry löst seine Hände aus meinen, legt sie an meine Hüfte und dreht mich um. Dann hebt er meinen Kopf mit dem Zeigefinger unter meinem Kinn an. Alleine dadurch wird mir wieder klar, wie Selbstbewusst er eigentlich ist, wer er ist und wer ich eben nicht bin.
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Ein paar Gedanken macht Louis sich also doch wieder darüber, dass Harry nicht nur Harry ist. Sind diese Sorgen berechtigt? Findet ihr Zayn ist damit zu weit gegangen, oder reagiert Louis über?
Love L
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Next One
FanfictionWoher weiß man eigentlich, dass man sein Ziel erreicht hat? Wenn man seine Aufgabe erfüllt hat? Oder wenn man glücklich ist? Dann sollte es doch so sein, dass beides das gleiche ist, oder? Schließlich ist die Aufgabe nicht gut, wenn man unterm Stric...