Alle Passagiere schliefen den gesamten Flug und waren sichtlich ausgeruht, als wir den Flieger wieder verließen und festen Boden unter den Füßen hatten.
Nur ich hatte kein Auge zu bekommen.
Die ganze Zeit hatte ich mich versucht mit Musik hören abzulenken, um meine Schmerzen zu vergessen und meine Gedanken ruhig zu stellen, doch es funktionierte nicht.14 Stunden waren zu lang um meine Gedanken unter Kontrolle zu haben, um nicht über mein Leben oder die Vergangenheit Nachdenken zu müssen.
Seufzend lief ich Marry und Carlisle hinterher und hörte Musik, während sie unsere Papiere für den Mietwagen abgaben.
Da wir warten mussten, bewegte ich mich Richtung Damentoilette und spritzte mir etwas Wasser ins Gesicht, bevor ich mir meine Haare zusammenband.
Ich schaute mich im Spiegel an als Marry hinter mir auftauchte.
"Wir können los."
Ich nickte ab und ging ihr hinterher.
"Wo ist Carlisle?"
"Er ist schon beim Mietwagen."
"Oh ok.."
"Geht es dir gut Bella?"
"Ja, der Flug war bloß etwas anstrengend, sonst nichts."Wir verließen das Flughafengebäude und dann bemerkte ich die Uhrzeit.
"Shit, hier ist es ja schon halb 1 am morgen.."
Ich bekam leichte Panik.
"In ein paar Stunden muss ich auf der Uni sein.. fuck."
Ich bemerkte nicht das ich stehen geblieben war und versank in Gedanken.
"Bella?" wiederholte Marry meinen Namen zum mittlerweile 5ten mal.
"Ja?" fragte ich vorsichtig.
"Du schaffst das, locker! Du wirst sie alle vom Hocker hauen, glaub mir."
Warum hab ich nicht so viel Zuversicht wie alle anderen?
Ich ging ihr weiter hinterher und spürte die Nervosität in mir aufsteigen.
Vielleicht hätte ich doch einfach in Los Angeles bleiben sollen.
Wie konnte ich auch nur eine Sekunde daran denken, dass das hier jemals klappen könnte..Ich öffnete die Autotür des Mietwagens und setzte mich hinein, während Carlisle die restlichen Sachen verstaute.
"Ganz ruhig Bella, alles ist gut.
Noch ist nichts verloren." nuschelte ich vor mir her.Carlisle stieg mit Marry in den Wagen und fuhr uns direkt zum Hotel.
..
Es war fast 6 Uhr und ich hatte immer noch kein Auge zubekommen.
Ich lief in meinem Zimmer auf und ab und betete das nichts schief gehen würde.
Meine Hände zitterten ununterbrochen und mein Herz raste.
Ich holte mehrmals tief Luft und versuchte meinen Puls runter zu bringen.
Doch alles war machtlos, denn irgendwas würde schief gehen, dafür kannte ich mich zu gut.Ich rief vor lauter Verzweiflung Gerald an.
"Bitte geh ran.. bitte!"
"Bella?"
"Gerald!" sprach ich erleichtert, als ich seine Stimme hörte."Ist was passiert? Oder vermisst du mich einfach schon?"
Ich hörte sein selbstgefälliges Lachen und bereute es kurz ihn angerufen zu haben.
"Ich dreh durch.. ich schaff das alles nicht. Ich hab kein Auge zu bekommen und in 90 Minuten muss ich an der Uni sein. Ich pack das nicht, Gerald.."
"Beruhig dich Bella, du kannst das."
"Woher willst du das wissen?"
"Ich weiß es einfach.
Vertraust du mir?"
"Gerald.. ja verdammt.. "
"Dann hör mr zu.
Du atmest jetzt tief durch, machst dich fertig und dann haust du die alle von den Stühlen, verstanden?"
"Aber.."
"Nichts aber! Verstanden?"
"Ja.." sprach ich zögerlich."Ruf mich an wenn du es geschafft hast, hörst du?"
"Ja.. danke dir."
"Dank mir erst wenn du es geschafft hast."Ich spürte das er lächelte.
"Bis später."
"Bis später G.."Wir legten auf.
Erneut holte ich tief Luft.
"Du schaffst das!"
Ich nahm mir ein paar frische Sachen, ging ins Bad und machte mich fertig.
Danach packte ich meine Zeug und klopfte ein Zimmer weiter, an Marry und Carlisles Tür.
Verschlafen öffnete mir Marry die Tür.
"Sorry, ich wollte euch nicht wecken.."
"Alles gut, wohin willst du?"
"Ich mach jetzt los, zur Uni und wollte eigentlich nur bis später sagen."Marry umarmte mich.
"Viel Erfolg."
"Danke euch. Viel Spaß wünsch ich euch heute!"
"Danke!"Ich nahm die Treppen und lief in die Lobby, in der noch nicht annähernd etwas los war.
Wieso auch, es war erst dreiviertel 7.Ok, Bella. Auf geht's.
Ich verließ das Hotel und machte mich auf den Weg zur Uni.
Leicht verzweifelt starrte ich auf mein Handy und suchte den schnellstmöglichen Weg.
U-Bahn? Keine gute Idee.
Taxi? Dafür hab ich nicht genügend Geld.
Bleibt ja nur noch laufen oder besser gesagt rennen, bei der Entfernung.Ich lief im schnellen Schritt die Strandpromenade entlang und versuchte mich an den Schildern und Stadtkarten zu orientieren, bevor ich mich letztendlich in die Innenstadt wagte und die Uni suchte.
Wie schwer kann es denn sein eine Uni zu finden? Ich meine das Ding ist größer als ein Mehrfamilienhaus und ich finde es nicht.
Leicht verzweifelt setzte ich mich auf eine der Bordsteinkantenund legte mein Gesicht in meine Hände.
"Hoffnungslos verloren." nuschelte ich vor mir her.
"Kann man dir behilflich sein?"
Ich drehte mich erschrocken um.
"Entschuldige, ich wollte dich nicht erschrecken."
"Eh.. ist schon ok."Ich stand auf und stellte mich vor den etwa 1,80 großen, dunkel Braunhaarigen Typ.
"Wohin musst du denn?"
"Zur University of Arts."
"Da hast du Glück, da muss ich auch hin."
"Wirklich?" sprach ich überrascht."Ja."
"Also bist du auch zum Vorstellungstag eingeladen?"
"Genau."Ich lächelte beruhigt.
"Ich bin Diego."
"Ich bin Mirabella, aber alle nennen mich nur Bella." sprach ich nervös, als er mir seine Hand reichte."Wie wärs Bella, wenn wir uns gemeinsam zur Uni begeben?"
"Das wäre super.."Er lächelte und dann sagte er mir auch schon wohin wir mussten.
Diego lief entspannt neben mir her und fragte mich ein paar Sachen.
"Du kommst nicht von hier,oder?"
"Ist das so offensichtlich?" fragte ich und wischte mir eine Haarsträhne aus meinem Gesicht."Ich komme ursprünglich aus Los Angeles."
"Die Stadt der Engel also." sprach er lachend."Sozusagen.. und du? Kommst du von hier?"
"Ich komme ursprünglich aus Toledo, dass liegt in der Nähe von Madrid."
"Also bist du hierher gezogen?"
"Ja, vor einem knappen Jahr. Meine Mutter hat hier ihren neuen Lover gefunden."
"Du klingst ja nicht sehr begeistert darüber. Magst du ihn nicht?"
"Er ist vollkommen Ok, seine Familie super nett nur seine Tochter, sie ist naja.. etwas Sonderbar."
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The End will come
Romance"Eigentlich müsste ich glücklich sein. Ich dürfte mich nicht mehr über mein Leben beschweren, doch ich war das komplette Gegenteil von glücklich. Was vor einem knappen Jahr alles passierte hatte mich geprägt und ich beschloss mein eigenes Ding durch...