The End will come

Kapitel 59

4 weitere Stunden waren ins Land gegangen und wir feilten immer noch am Song.

"Da fehlt noch irgendwas.."
"Ehm.. könnten wir nochmal zum Refrain?" fragte ich unwillkürlich.

"Eh klar.."

Dakari nickte und spielte den Refrain noch einmal ab.

"Stopp.." sagte ich kurzerhand später.

"Wie wäre es mit
'Know you a freak in the morning
A freak in the evening Just like me
Yeah, you a bad lil' baby
That could satisfy me Just for me
Doesn’t matter where we at type shit
'Cause my baby show up for me real quick, yeah' und dann
'We be in the zone and everybody knows
That we don’t give a damn about a thing'"

"Ich probiere es."

Gerald versuchte meinen Part, mit Erfolg.

"Perfekt, ihr seit ein Super Duo."
"Nein nein, wir sind kein Duo." sprach ich hektisch.

Gerald grinste leicht.

"Ihre Stimme ist jedoch unglaublich."
"Ha ha." entgegnete ich Gerald sarkastisch.

"Ich hab ihn nur unterstützt, rein moralisch."
"Ach wirklich? Du studierst also nicht Musik?"

Ich schüttelte mit dem Kopf.

"Bei deiner Stimme solltest du das aber."
"Ich überlasse das Singen und Rappen lieber anderen und bleibe brav hinter der Kamera."
"Lass mich raten, eine Film- & Photography Studentin,mh?"

Ich nickte.

"Wieder eine wundervolle Stimme verloren." sprach Dakari Augen rollend.

"Du weißt nicht einmal wie ich Singe. Was ist wenn Gerald einfach Geschmacksverirrungen hat,mh?"

"Eyy!"

Wir beide lachten, während Gerald kurz schmollte.

"Aber davon abgesehen, würde ich meinen, lief der erste Song heute doch ziemlich gut, was?"

Gerald und ich bejahten Dakaris Aussage.

"Ich würde sagen bis zum Abgabetermin hast du ein Album voll." sprach ich zuversichtlich und klopfte ihm auf die Schulter.

"Naja, wir sollten nicht gleich übermütig werden Madam." erwiderte Gerald mit gespielter Strenge.

"Ach komm, ich weiß das du das kannst! Glaub an dich."

Dakari stimmte meiner Meinung zu und schwubs, stand es 2 gegen 1.

"Es ist schon 20 Uhr, ich muss los Gerald."
"Warte, ich muss auch in die Richtung."

Wir verabschiedeten uns von Dakari bevor Gerald mich auch schon zur Partylocation begleitete.

"Und wie findest du deinen ersten richtigen Studio Song?" fragte ich, kurz bevor ich gähnen musste.

"Überraschend gut." entgegnete er mir breit lächelnd.

"Ich Danke dir nochmals, das du heute mitgekommen bist und mir geholfen hast."
"Keine Ursache, das hab ich gerne gemacht und außerdem hab ich es dir versprochen und ich halte mein Wort."

Er grinste leicht.

"Und wirst du ihn morgen aufführen?"
"Was meinst du?"
"Die Erstsemester Party Gerald!!"
"Ich geh nicht hin."
"Wie bitte? Wieso nicht?" fragte ich entsetzt.

"Wieso sollte ich?"
"Damit ich nicht alleine dort herumhocken muss!"

Seine Mundwinkel zuckten kurz, bevor wir endlich an der Location ankamen.

"Danke fürs bringen und fürs Babysitter spielen." scherzte ich leicht.

Er lachte nur kurz und dann umarmten wir uns auch schon zur Verabschiedung.

"Bis morgen!"
"Bis morgen!"

Ich betrat die Location und sah direkt Diego am DJ Pult stehen.

"Unglaublich." murmelte ich kopfschüttelnd und lief auf ihn zu.

Er schloss mich sofort in eine herzliche Umarmung als er mich sah.

"Lang ist es her." sprach ich sarkastisch auf seine überschwängliche Umarmung.

"Lang her und direkt wieder erkannt." entgegnete er mir grinsend und zwinkerte mir kurz zu.

Ich rollte mit den Augen.

Das konnte nur heiter werden.

...

Die Party war seit Stunden im vollen Gange und schien kein Ende zunehmen.

Alle feierten völlig ohne Hemmungen und waren betrunken ohne Ende.

Diego und ich hatten ebenfalls getrunken, jedoch nur ein paar Tequila Shots, weswegen ich mich noch vollkommen standhaft fühlte.

Die Fotos und Videos hatten wir alle so gut wie im Kasten und warteten nur noch darauf bearbeitet und geschnitten zu werden, wofür ich mir jedoch etwas Zeit nehmen wollte.

Diego schaute auf sein Handy, während wir etwas Abseits standen und ich die Uhrzeit sah.

"Shit, es ist schon 5 Uhr??" fragte ich geschockt.

Er nickte zustimmend.

Ich griff mir kurz an den Kopf und fragte mich wo mein Zeitgefühl nur hin war.

...

8 Uhr und ich war endlich auf dem Heimweg.

Nachdem gegen 6:30 Uhr endlich alle gegangen waren, mussten Diego und ich noch beim Aufräumen helfen was sich bis kurz nach 7:30 Uhr zog und meine letzte Kraft geraubt hatte.

Mit quälenden Schritten begab ich mich auf die letzten 30 Minuten Fußmarsch und versuchte mich mit etwas Musik abzulenken.

Ich sang vor mich hin und dachte an das weiche Bett von Elijah, was mich in wenigen Minuten umgeben würde, wenn ich Zuhause wäre.

In Gedanken versunken träumte ich bereits vor mich hin und war in gefühlten Null komma nichts an Elijahs Haus angekommen.

Da niemand Zuhause war, begab ich mich sofort ins Bad, machte mich frisch und zog mir Elijahs Hoodie über, den er extra liegen lassen hatte.

Danach legte ich mich ins Bett und schaute ein letztes mal auf mein Handy.

...

Als ich aufwachte hatte ich mein Handy immer noch in der Hand und bemerkte das ich eingeschlafen war.

Ich rieb mir die Augen, bevor ich auf mein Handy nach der Uhrzeit schaute.

"14 Uhr.." maulte ich leise, da ich nicht mal die kleinste Nachricht von Elijah hatte.

Naja.. es war zu erwarten, doch irgendwie hatte ich darauf gehofft er würde wenigstens für einen Moment an mich denken...

Ich legte mich auf den Rücken und starrte an die Decke, als ich es an der Tür klingeln hörte.

Keinesfalls rührte ich mich auch nur einen Millimeter, da ich darauf hoffte das Revia die Tür aufmachen würde.

Leicht ernüchternd klingelte es ein paar weitere male und das in immer kürzeren Abständen.

Gequält stand ich auf, zog mir ein paar HotPants über und tapste die Treppe nach unten.

Die Klingel wurde immer häufiger gedrückt, was mich mehr als nur leicht reizte, während ich mich nebenbei fragte wo alle abgeblieben waren.

Als ich an der Tür angekommen war und sie öffnete, sah ich weit und breit plötzlich niemanden mehr, was mich stutzig werden ließ.

Was läuft hier nur?