77. Kapitel

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".. und letztendlich bin ich irgendwo im nirgendwo am Strand gelandet.."

Es herrschte ein kurzer Moment der Stille.

"Ich kann ihm nicht vertrauen.. und jetzt hab ich alles aufgegeben was ich noch hatte und das kurz vor dem Ende.."
"Wie meinst du das mein Kind?"
"Hat es Gerald Ihnen nicht erzählt?"
"Was hat er mir nicht erzählt?"
"Das ich Krebs, im Endstadium, habe."

Sie schaute mich betrübt an.

"Das hat er mir erzählt, aber er sagte das es noch nicht so schlimm sei..."

Ich mied ihren Blick und schaute auf den Boden.

"Bella?" fragte sie erschrocken.

Ich atmete schwer aus.

"Ich weiß das klingt jetzt Irre.. aber ich fühle es..
Ich fühle das meine Zeit bald zu Ende gehen wird und vielleicht ist es auch besser so.."

Warum ich sie anlog?

Sollte ich ihr denn wirklich sagen, dass ich vor ein paar Tagen kurzzeitig krepiert und im Himmel aufgewacht bin, wo mich mein toter Vater und Edward empfangen haben und mir meinen Todestag genannt haben?

Sie würde mich doch sofort in die Klapse stecken..

Sie griff mir aufmunternd auf die Schulter.

"Mach dir keinen Kopf, dass liegt nur an der ganzen momentanen Situation, immerhin scheinst du viel durchgemacht zu haben in letzter Zeit."
"Vielleicht.." murmelte ich.

"Und ich will dich nie wieder sagen hören das es besser wäre wenn du stirbst!" ermahnte sie mich bewusst.

Wie ein Kleinkind schaute ich sie entschuldigend an und nickte.

"Die Zeit mag momentan hart sein, doch umso schöner wird es wenn du sie überstanden hast."
"Wie soll alles schöner werden, wenn ich momentan vor dem nichts stehe? Ich hab nicht mal mehr einen Ort wo ich unterkommen kann, geschweige denn Geld oder ein Handy um irgendwen zu erreichen der mir vielleicht helfen könnte.. "

Ich schüttelte verzweifelt mit dem Kopf.

"Mach dir keinen Kopf, du kannst für ein paar Tage hier bleiben."
"Das ist wirklich lieb von Ihnen, aber ich glaube es wäre besser wenn ich gehe und vorerst weder Gerald noch jemand anderen begegne.."
"Ich kann und werde dich nicht auf der Straße schlafen lassen Bella.. und keine Sorge ich werde auch niemanden erzählen das du hier bist, in Ordnung?"

Ich seufzte.

"Ich akzeptiere kein Nein."
"In Ordnung."

Sie lächelte sanft, als ihr Handy unerwartet klingelte.

"Wenn man vom Teufel spricht." witzelte sie.

"Bitte sagen Sie es ihm nicht!" flehte ich dennoch erneut, bevor sie das Gespräch annahm.

...

Hektisch wachte ich auf und schaute mich um.

Ms Gillum schlief seelenruhig in ihrem Bett, während das Zimmer vom Mondlicht erhellt wurde.

Alles nur ein verdammter Traum..

Ich sackte zurück auf mein Kissen und drehte mich auf die Seite.

Warum träumte ich nur von ihm, nach allem was passiert war?

Ich wollte diesen Arsch verdammt nochmal vergessen und nicht noch mehr vermissen..

Seufzend griff ich mir an die Stirn und spürte die Hitze in mir aufsteigen.

Mir war höllisch warm, dank diesem lästigen Traum und mein Knie schmerzte immer noch entsetzlich, als ich versuchen wollte mich auf die andere Seite zu drehen.

Letztendlich blieb ich erneut auf dem Rücken liegen und starrte an die Decke.

6 Tage Bella..
6 verdammte Tage noch.

Ich versuchte weiter zu schlafen, da es noch ziemlich 'früh' war, doch es gelang mir selbst nach mehreren Stunden nicht wirklich, stattdessen bekam ich Hitzewallungen des Todes.

Geschafft richtete ich mich auf und hinkte irgendwie ins Bad, um mir kaltes Wasser ins Gesicht zu schmeißen.

"Bella, alles in Ordnung?"

Ich zuckte leicht zusammen, da ich dachte das Ms Gillum noch schlief.

"Verzeihung, ich wollte Sie nicht wecken."
"Schon in Ordnung, ich war eh so gut wie wach."

Ich drehte mich zu ihr um.

"Bella, du siehst etwas blass aus, geht es dir wirklich gut?"

Ich nickte.

"Alles bestens, mir ist nur etwas warm.."

Sie griff mir affektartig an die Stirn.

"Ach Gott, du glühst ja! Bitte leg dich wieder hin, ich bring dir sofort ein paar kühle Wickel und etwas Wasser."
"Ist schon in Ordnung, das müssen Sie nicht tun."
"Doch und jetzt widersprich mir nicht und leg dich wieder hin, ich komme sofort."

Ms Gillum blieb stur und verbannte mich zurück auf die Couch.

Widerwillig folgte ich ihrer Aufforderung und legte mich zurück in mein Bett.

"Ich ruf sicherheitshalber den Zimmerservice, er soll uns einen Arzt schicken."
"Das ist wirklich nicht nötig Ms Gillum!"
"Sicher ist sicher, mit Fieber ist nicht zu spaßen."

Ich seufzte, während sie schon die Nummer der Rezeption wählte und einen Arzt bestellte.

"In 30 Minuten? Vielen Dank!"

Sie legte auf und dann verschwand sie auch schon wieder im Badezimmer, wo sie mir ein paar kalte Wickel mit den Handtüchern des Hotels machte, die sie mir kurz darauf auch brachte.

"Ich lass dich für ein paar Minuten alleine und mach mich etwas frisch.
Falls etwas ist, ruf einfach."

Ich nickte zustimmend und starrte eine ganze weile an die Decke, während Ms Gillum mit ein paar Sachen im Badezimmer verschwunden war.

Wahrscheinlich war sie nur etwas übervorsichtig, denn ich bezweifelte stark das ich Fieber hatte, eher lag es an diesem vetdammten Traum und der ganzen momentanen Situation, mit der ich immer noch nicht klar kam.

Es klopfte an der Tür und Ms Gillum sprintete plötzlich aus dem Badezimmer, bevor ich es überhaupt schaffte aufzustehen.

"Guten Tag madam, Sie hatten eine Arzt bestellt."

Ms Gillum nickte.

"Ich bin Dr. Quin"
"Kommen Sie rein."
"Ach und Sie sind sicher meine Patientin, mh?"

Ich nickte.

"Nennen Sie mich Bella.."
"Also gut Bella, was haben Sie denn für Beschwerden?"
"Eigentlich keine.."

Ich hoffte er würde die Untersuchung einfach beenden, doch Ms Gillum mischte sich ein, als der Dr. uns verwirrt anschaute.

"Sie hat Fieber Dr. Quin."

Er nickte verständlich und untersuchte mich.

"Soweit sieht alles gut aus.. ich werde Ihnen ein Fieber senkendes Mittel verschreiben und Sie sollten fiel trinken, dann sollte das Fieber bis heute Abend zurückgehen."

Wir nickten und verabschiedeten uns, bevor er das Zimmer verließ und Ms. Gillum die Tür hinter ihm schloss.

"Ich sagte doch, es ist alles bestens."

The End will comeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt