74. Kapitel

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Wir saßen uns gegenüber und starrten uns gegenseitig an.

"Willst du mir nun sagen was du die ganze Zeit ohne deine beste Freundin getrieben hast oder schweigst du mich weiter an?"

Er lehnte sich auf seine Knie und musterte mich, anstatt zu antworten.

Ich rollte mit den Augen und lehnte mich leicht genervt zurück.

"Gerald!" ermahnte ich ihn ungeduldig.

"Ich hab an meinem ersten richtigen Album geschrieben.."

Meine Kinnlade klappte nach unten.

"W-w-wie b-b-bitte?" stotterte ich und starrte ihn unglaubwürdig an.

"Du kennst doch noch Dakari,mh?"
"Klar, der Typ mit dem wir im Studio der Schule waren,mh?"
"Genau er."
"Was ist mit ihm?"
"Er hat mich einem Musikproduzenten vorgestellt, Christopher Anderson falls der Name dir was sagt und er war sofort begeistert und nun hilft er mir irgendwie mit Dakari."

Meine Kinnlade klappte weiter nach unten.

"WAS? GLÜCKWUNSCH!!!"

Ich sprang auf und umarmte ihn sofort.

"Wie krass, du hast es sowas von verdient!!! Unglaublich! Ich freue mich so für dich Gerald!"

Er lachte leicht in meine Halsbeuge.

"Warum hast du mir das nicht schon eher erzählt,mh?? Wie cool ist das denn bitte einfach!!" entgegnete ich ihm, als wir uns aus der Umarmung gelöst hatten.

Er seufzte kurz darauf.

Trübsal blasend betrachtete er mich wieder.

"Was hast du?" fragte ich leicht erschrocken.

"Wie geht's dir Bella?" fragte er mit ernster Miene.

"Bestens.."

Ausgenommen das ich in nicht einmal mehr 8 Tagen qualvoll sterben soll.

"Wieso fragst du? Ist alles in Ordnung bei dir?" fragte ich ihn unruhig.

"Die Wahrheit Bella.."
"Das war die Wahrheit." sprach ich mit ernster Miene.

Er schüttelte leicht mit dem Kopf und starrte auf den Boden, während er seine Finger im Nacken verschränkte.

"Gerald, was hast du?"
"Bella, ich seh dir an wie scheiße es dir geht und genauso gut weiß ich verdammt nochmal das du im Krankenhaus lagst.. ich war da, wenn auch nur kurz..
Ich hab gesehen wie verdammt eng es um dich stand und ich weiß das du noch lange nicht übern Berg sein wirst."

Seine Augen zeigten mir die Trauer die in ihm herrschte.

"Gerald ich.."
"Bella Nein! Sag es einfach nicht, ich will es nicht hören.."
"Gerald.. " sprach ich leicht enttäuscht und legte meine Hand auf seinen Handrücken.

".. du weißt das ich nicht kampflos aufgebe, auch wenn es vielleicht manchmal so aussieht."

Er schaute vom Boden auf.

"Ich gebe mein bestes und ich bin froh über jeden verdammten Tag den ich habe und mit allen verbringen darf, auch wenn es nicht immer leicht ist, aber ich kann leider für nichts garantieren, denn ich hab das alles hier nicht alleine in der Hand."

Gerald seufzte erneut.

"Was soll ich nur machen wenn du nicht mehr da bist?"
"Deinen Traum leben und mich stolz machen,verstanden?"

Seine Mundwinkel zuckten auf.

"Ich werde dein schlimmster Alptraum, wenn du Trübsal bläst und nicht deinen Traum lebst!" drohte ich ihm.

Er grinste.

"Ich kann auf keiner Bühne stehen wenn du nicht da bist."
"Ich werde immer da sein, auch wenn du mich vielleicht nicht siehst."

Gerald fuhr sich durch seine Haare.

"Ich werde dich auch nach meinem Tod in den Wahnsinn treiben, mach dir da nur keinen Kopf." witzelte ich.

"Na gut, wehe nicht!"

Er stand plötzlich auf und reichte mir seine Hand.

"Was ist?"
"Es wird Zeit zu gehen."
"Wie bitte?"

Verwundert schaute ich ihn an.

"Ich möchte hier bleiben.." sprach ich bockig während er leicht auf lachte.

"Na los, komm mit oder soll ich dich hier einsperren,mh?"

Sein Lächeln wurde breiter als ich nachgab und voraus lief.

Ich verschränkte meine Arme vor der Brust und blieb vor dem Haus stehen.

"Du möchtest wirklich das ich jetzt alleine nach Hause fahre?" fragte ich Gerald.

"Du denkst wirklich ich würde dich alleine nach Hause gehen lassen?" witzelte er und hielt mir die Beifahrertür seines Wagens auf.

"Steig ein."

Widerwillig begab ich mich in den Wagen, da ich nicht die leiseste Motivation darauf hatte Elijah wiederzusehen.

Mh, vielleicht hatte ich Glück und er war wieder Hochbeschäftigt oder würde woanders schlafen, ohne mein wissen.

Gerald nahm auf dem Fahrersitz platz und lenkte wenige Sekunden später das Auto auf die Straße.

"Muss du mich denn wirklich heim bringen? Können wir nicht auf dich trinken gehen und dein zukünftiges Album feiern?" fragte ich ihn quengelig.

"Leider nein, heute nicht."
"Aber Gerald.." jammerte ich.

"Wieso nicht?" fragte ich schmollend.

"Weil du noch was vor hast."
"Ich? Was vorhaben? Heute?
Das wäre mir neu."

Er versuchte ein Lächeln zustande zu bringen, doch es gelang ihm nicht wirklich.

"Gerald, bitte! Ich hab wirklich nichts vor und ich möchte noch nicht heim.."
"Es tut mir leid.. doch ich hab es versprochen."
"Gerald, biitteeeeee. Du darfst dieses eine Versprechen sicher brechen, komm schon!" bettelte ich weiter, als er plötzlich anhielt.

"Wir sind da."

Perplex schaute ich mich um.

"Das ist nicht Elijahs Haus." sprach ich erstaunt.

"Nicht ganz.." murmelte er leise.

Als ich es mir genauer anschaute, bemerkte ich jedoch was für ein Haus das war.

"Nein! Da geh ich nicht raus."
"Du wirst."
"Gerald nein!"

Er stieg aus dem Wagen und öffnete die Beifahrertür.

"Komm."
"Nein!"
"Bella bitte.."
"NEIN!"

Er rollte mit den Augen und packte mich an der Hüfte, während ich mich weiter dagegen wehrte.

"Gerald Nein!"

Er zog mich raus, doch ich hielt mich weiter an der Kopfstütze des Beifahrersitzes fest.

"Sei nicht so stur!"
"Nimm mich wieder mit, bitte!" flehte ich und hielt mich weiter fest.

"Bella, jetzt komm schon!"

Er zog noch einmal und dann rutschte ich auch schon ab und war hoffnungslos verloren.

The End will comeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt