96. Kapitel

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"I used to be so happy
But without here I feel so low
I watched you as you left but I can never seem to let you go
'Cause once upon a time you were my everything
It's clear to see that time hasn't changed a thing
It's very deep inside me but I feel there's something you should know

I'll never forget you
You'll always be by my side
From the day that I met you
I knew that I would love you 'til the day I die
And I will never want much more
And in my heart I will always be sure
I will never forget you
And you'll always be by my side 'til the day I die .." ~ [Zara Larsson - Never forget you]

Elijah:

Wie schwer kann es sein jemanden gehen zu lassen den man liebt?

Wie lang muss man durch die Hölle rennen um wieder glücklich zu werden? Um SIE wiederzubekommen?

Ich fuhr mir über mein Gesicht bis durch die Haare und glaubte nicht was gestern Nacht passiert war.

ICH hätte da sein sollen.
ICH hätte an ihrer Stelle stehen sollen.
Nicht SIE!

Stattdessen musste ich zuschauen, genau wie bei Sarah..

Ich schlug auf den Boxsack ein und versuchte die Bilder letzter Nacht aus den Kopf zu bekommen.

Sie schossen wie eine Dauerwerbesendung durch meine Gedanken und nahmen kein Ende, weswegen ich deutlich härter und schneller zuschlug.

"Elijah!" brüllte Ashton meinen Namen zum 5ten oder 6ten mal, doch ich reagierte nicht.
Ich wollte und konnte einfach nicht.

Der Boxsack schwankte wie wild hin her, bevor er letztendlich den Geist aufgab und aus der Decke riss.

Angespannt wickelte ich mir die Boxbandagen ab.

"Verdammte Scheiße Elijah!" brüllte Ash.

Ich schaute ihn mit ernster Miene an.

"Du kannst dich nicht schon wieder Verbarrikadieren und die Scheiße einfach runter schlucken wie bei Sarah!"

Ich wendete meinen Blick von ihm ab und trank etwas Wasser.

"Elijah verdammt rede mit mir!"

Was hatte mein Leben für einen Sinn wenn alle sterben die es am wenigsten verdient hatten?

"Sie hat sich geopfert, geopfert für euch nur, weil ihr nicht gegangen seid!"

Ich wusste er konnte am wenigsten dafür, doch ich musste meinen Frust los werden und Ash würde es am ehesten vertragen.

"Es war nicht seine Schuld!" schrie Larissa mich Tränen verschmiert an und kroch hinter der Tür hervor.

"Es war meine, ganz allein meine Schuld das meine beste Freundin gestorben ist.. nur, weil ich nicht auf sie gehört habe.."
"Seit ihr beiden komplett verrückt?!" rief Ashton.

"Keiner von euch beiden trägt die Schuld an Bellas Tod, verstanden!
Der einzige der an alle dem hier die Schuld trägt ist Tom!"

Ich ballte meine Hände zu Fäusten während Ashton redete und spannte meinen Kiefer gleichzeitig an, bevor ich aus dem Zimmer stürmte und Larissa dabei anrempelte.

Sie war Tod.
Verblutet.

Das alles ohne das ich etwas tun konnte.

Die Stichwunde brachte einen stechenden schmerz hervor, den ich gekonnt ignorierte.

"Elijah?"

Carlisle trat in mein Sichtfeld.

Sein Blick war auf die Stichverletzung gerichtet, die anscheinend erneut Aufriss und durch den Verband blutete.

Wortlos lief er voraus und ich folgte ihm widerwillig.

Er desinfizierte bereits eine Nadel, während ich mich langsam setzte und den Verband abnahm.

"Willst du reden?"
"Ich wüsste nicht über was." sprach ich kalt, während er anfing die Verletzung zu nähen.

Er schwieg daraufhin, bis er die Wunde fertig genäht hatte.

Ich stand auf und begab mich sofort auf den Weg zur Tür.

"Elijah?"

Ich stoppte für einen Moment.

"Sie hat es freiwillig getan.. "
"Freiwillig? Sie hatte keine Wahl!" knurrte ich wütend.

"Sie wollte ihre beste Freundin und deinen besten Freund retten.."
"Wenn Larissa auf Bella gehört hätte, wäre sie heute nicht Tod!"

Meine letzten Worte gegenüber ihm, bevor ich mir ein paar Sachen schnappte und unter der Dusche verschwand.
..

Eiskaltes Wasser prasselte auf mich herab, während ich mich gegen die Wand stützte.

Wieso war sie nicht hier bei mir?

Das Wasser Tropfte von ein paar vereinzelten Haarsträhnen, während ich mich keineswegs mehr am Leben teilhabend fühlte.

Dieser Schmerz der sich immer mehr in mir anbahnte war schlimmer, viel Schlimmer als bei Sarah damals.

Ich schloss für einen Moment meine Augen und führte mir ihr Gesicht vor Augen.

Ich sehnte mich nach ihre vollen weichen Lippen, ihren Wangen die immer glühten wenn wir uns küssten, einfach nach allem an ihr was ich vor ein paar Stunden noch besaß.

Ein paar meiner Haarsträhnen hingen mir im Gesicht, die ich mit meiner Hand sofort nach hinten schob.

Bella hatte es nicht verdient so ein Leben zu führen.. so ein Leben zu haben und es so beenden zu müssen..
Sie hatte mehr verdient, mehr als ein Leben in Flucht.. mehr als ein Leben mit mir..

Ich schaltete das Wasser ab und zog mir meine Sachen über.

Ich konnte nicht länger hier unnötig Trübsal schlagen, ich musste irgendwas tun um ihren Tod zu rächen, um Tom für alles büßen zu lassen.

The End will comeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt